Fahrradfahren in Thailand – geht das?
Fahrrad auf Reisen
Wir lieben Fahrradfahren und finden es gerade auf Reisen unglaublich bereichernd. Im Winter 2015/2016 verbrachten wir als sechsköpfige Familie fast 2 Monate in Thailand. Dort wollten wir uns an den verschiedenen Stationen unserer Reise gerne ein Fahrrad mieten. Gerade auf Reisen ist es so praktisch, schnell mal zum Einkaufen oder zum Strand mit dem Rad zu fahren, oder einfach mal eine Tour zu den Sehenswürdigkeiten ohne komplizierte Tourenplanung zu machen. Auf der ITB, der Berliner Touristenmesse, die ich mit den zwei Kleinen besuchte, wurde Krabi als aufstrebende Fahrradregion beworben. „Krabi goes green“ hieß es dort. Also auf nach Krabi.
Auf Koh Jum
Die ersten 2 Wochen unserer Reise verbrachten wir auf Koh Jum, einer kleinen noch recht ursprünglichen Insel. Meine Tochter Julika und ich schlugen uns am dritten Tag quer durch den Dschungel zum größten Ort von Koh Jum, welcher jedoch kaum mehr als eine Straße mit ein paar Häusern war. Wir gingen die Strasse ein paar Mal auf und ab auf der Suche nach einer Fahrradvermietung. Die Dorfbewohner kannten uns bald, grüßten uns, als wir wiederholt die Strasse abliefen und boten uns ein Taxi an. Ein Fahrrad, wie wir es suchten, fanden wir jedoch nicht. Nur ein Laden vermietete Mountain Bikes. Diese hatten aber keinen Gepäckträger und somit konnten wir damit nichts anfangen. Also ließen wir uns von einem Tuk Tuk, das ist ein dreirädriges Motorrad, mit dem Personen und alles Mögliche befördert werden kann, zurück in unsere Unterkunft fahren. Es war unsere erste Tuk Tukfahrt und wir fanden es sehr aufregend, zumal es eine ziemliche Schotterschlammstrasse war, die zu unserer Unterkunft führte. Ohne Fahrrad mussten wir nun in den nächsten Wochen für jeden kleinen Einkauf eine Stunde durch die Hitze laufen. Puh!
Mehr Glück in Koh Lanta
In Koh Lanta, der nächsten, weitaus größeren Insel, hatten wir mehr Glück. Schon als wir am Hafen ankamen, sahen wir ein paar Läden, die Fahrräder unseres Geschmacks vermieteten. Am nächsten Tag mieteten wir gleich eines, das sogar Fußrasten für den Personentransport auf dem Gepäckträger und Fußrasten für Beifahrer und einen Korb hatte. Wir freuten uns und nahmen zum Wasser und Obst kaufen ab jetzt das Rad. Außerdem konnten wir mit dem Rad die Umgebung entdecken. Einmal mieteten wir für ein paar Tage ein weiteres Rad, um auch mal zu zweit zu fahren. Bei unserem längsten Ausflug, der 17 km quer über die Insel zu einer kleinen Stadt und wieder zurück führte, kamen die Räder allerdings schon an ihre Belastungsgrenze. Beim einen Rad wackelte der Pedalarm, das andere Rad verlor Luft, so dass wir zeitweise schieben mussten. Auf der Frage nach einer Pumpe wurden wir immer weitergeschickt. Erst ein Thai, dessen Kürbisse wir lobten, sagte plötzlich: „Ah, pumpkin.“, ging in sein Haus und brachte uns eine Pumpe. Schnell aufgepumpt, dann konnten wir endlich weiterfahren. Julika sah unterwegs auch endlich einen Elefanten, auf den sie schon gewartet hatte, denn nach Thailand gehören nun mal Elefanten. Allerdings sah der Elefant recht traurig aus. Hm. Ein Amerikaner, der für eine Woche durch Thailand fuhr und auch gerade mit dem Rad unterwegs war, schoss trotzdem ein paar Fotos von uns. Die Luft und der Pedalarm hielten zum Glück noch bis wir wieder bei unserem Bungalow waren.
Hauptverkehrsmittel auf Inseln ist der Motorroller
Das Hauptverkehrsmittel auf Koh Lanta ist der Motorroller, der von Einheimischen und Touristen viel genutzt wird. Auch wir hatten für ein paar Tage ein Moped gemietet, um Ausflüge damit zu machen. Da die Insel recht flach ist und der Verkehr mäßig, kann man eigentlich fast alle Ziele problemlos mit dem Rad erreichen. Die erwachsene Thailänder fahren in Koh Lanta aber gar nicht mehr Rad. Das machen nur Kinder und Touristen.
Krabi goes green?
Nach unserem Aufenthalt in Koh Lanta besuchten wir Krabi, die Provinzhauptstadt der Region. Sofort machten wir uns auf die Suche nach Mieträdern, für Ausflüge und um den täglichen Einkauf erledigen zu können. Ich bin gleich am Tag nach unserer Ankunft mit dem resorteigenen Minibus in die Stadt gefahren. Siebenmal am Tag wird ein kostenloser Transfer in die Stadt angeboten. In der Innenstadt angekommen, wollte ich mir eigentlich ein Mietrad nehmen, um damit zurück zu fahren. Doch daraus wurde leider nichts. Welchen Fahrradladen ich auch fragte, ich hätte genauso auch nach einem Kamel fragen können. Die Händler schienen nicht einmal zu wissen, wie eine Fahrradvermietung funktionierte. Ich fand keine Mieträder, soviel ich auch fragte und so sehr ich auch suchte Das ist schade und auch ärgerlich, denn Krabi wirbt auf der ITB, der Touristenmesse mit dem Slogan „Krabi goes green“ und mit Bildern von Räder. An ihrem Stand hatten sie auf dem Boden Fahrradwege aufgemalt. Tja, von „Krabi goes green“ sehe ich hier nichts In Ao Nang, so erfuhr ich bei der Touristeninformation, könnte ich ein Fahrrad mieten. Nur, Ao Nang ist leider 15 km entfernt. Trotzdem habe ich dem Ausflug nach Krabi genossen. Ich bin durch abgelegene Strassen bis zu unserem Resort gelaufen und bin auf viele versteckte Ecken gestoßen, die man eben nur zu Fuß entdeckt.
Dagmar Gericke
Weiter geht es in Bangkok: Wie wir endlich in Bangkok Fahrrad fahren konnten….
Noch mehr Infos zum Fahrradfahren in Thailand findet ihr hier: http://stefaninthailand.de/fahrrad-fahren/mit-dem-rad-in-thailand/
2 thoughts on “Fahrradfahren in Thailand – geht das?”
Hey Dagmar,
vor ein paar Jahren gab es am grauen Hostel direkt an der Kreuzung. wo es runter geht zum Night Markt einige gute MTBs zu mieten.
Und für Bangkok habe ich einen ganz aktuellen Tipp: VeloThailand vermietet gute Fahrräder für 150,- Baht halber Tag / 300,- Baht ganzer Tag. Adresse: Soi 4 Samsen Rd.
Banglamphu, also in der Nähe der Khao San Road.
http://www.velothailand.com/contact/
Viele Grüße
Stefan
Hallo, Stefan, danke für die Tipps. Meinst Du das Hostel in Krabi? An einem Hostel, ich glaube, das war, stand noch dran, dass sie Räder vermieten. Ist aber leider nicht mehr aktuell. Schade, denn Krabi ließe sich wirklich gut erradeln. In Bangkok haben wir etwas außerhalb gewohnt, in einer Jugendherberge mit Pool auf dem Dach, was für die Kleinen ziemlich cool war. Recht weit weg von der Khao San. Aber für das nächste Mal ein super Tipp ( die Kleinen wollen unbedingt wieder hin). In Bangkok konnten wir aber einen anderen Händler vom Vermieten überzeigen. Viele Grüße
Dagmar