Neulich kam ein junger Kanadier in unseren Fahrradladen und suchte Fahrradkarten. Er wolle mit dem Fahrrad von Berlin nach München fahren, ob das gehen würde, fragte er mich. Warum nicht, meinte ich und gab ihm den Tipp, sich an Flussradwegen zu orientieren. Wegen den Karten schickte ich ihn zu Hugendubel. Leider konnte ich ihm noch nicht dieses Buch empfehlen, denn ich habe es mir selbst erst später gekauft. In dem Buch hätte er eine gute Übersicht über die Radfernwege von Deutschland gefunden. Aber er will ja noch mal kommen, um sich ein Rad für die Tour zu kaufen und dann kann ich ihm den Tipp geben.
In dem Buch Radfernwege in Deutschland werden 125 Radfernwege beschrieben. Zu jedem Fernweg gibt es eine Beschreibung der Strecke und Einteilung in verschiedene Schwierigkeitsstufen. Ich sehe anhand von Symbolen, ob der Weg für Kinder geeignet oder auch mit dem Rennrad problemlos befahrbar ist. Gibt es Anschlußmöglichkeiten an andere Radfernwege, wird diese genannt. Zu jedem Weg gibt es ein Höhen- und Streckenprofil und eine Karte.
Das Buch hat der Verlag Esterbauer zu seinem 25jährigen Jubiläum herausgegeben und bietet einen wirklich guten Überblick über die vielen Radstrecken in Deutschland. Eine Überblickkarte ist auch dabei. So kann man Ideen für die nächste Radreise sammeln und auch eine längere Tour planen. Allein mit dem Buch wird man mehrwöchige Touren allerdings kaum reisen können. Dazu ist es nicht detailreich genug, aber das ist auch kaum zu schaffen und vermutlich auch nicht der Anspruch des Verlags. Schon jetzt ist das Buch über 500 Seiten stark. Von den für eine längere Tour ausgewählten Strecken ist es also sinnvoll, sich noch zusätzliche Karten zu besorgen. Kartentipps stehen nach jeder Wegbeschreibung.
Ich habe beim Durchblättern des Buches große Lust bekommen, mich aufs Rad zu schwingen, den Anhänger startklar zu machen und mich samt Kind auf den Weg zu machen. Wenn das Wetter mitspielt, werde ich gleich am Sonntag mal einen Weg antesten, und zwar einen Teil vom Bahnradweg Hessen. Der Bahnradweg Hessen startet nämlich in der Nähe meines Urlaubsortes und hört sich sehr verlockend an. Dann werde ich Euch davon berichten.
Radfernwege Deutschland Die attraktivsten Radtouren durch Deutschland Ein bikeline-Radtourenbuch Verlag Esterbauer 7,90€ ISBN 978-3-85000-462-6
Bei Blitz- Ventilen einfach nur die Staubkappe, falls sie vorhanden ist, gegen den Uhrzeigersinn entfernen. Sie ist in der Regel aus Plastik. Früher war sie immer schwarz, jetzt gibt es sie auch in gelb oder durchsichtig. Es gibt mittlerweile auch kleine Figuren, die man anstatt der Staubkappe aufschrauben kann und sogar Diebstahlschutz- Aufsätze. Die kann man dann nur mit Werkzeug lösen.
Manchmal klemmt die Staubkappe, dann hilft eine kleine Zange. Die Staubkappe ist nicht unbedingt nötig, sie fehlt sogar oft, aber manchen Leuten ist sie wichtig. Vorteil der Staubkappe ist: Wenn man sie richtig fest zieht, dann erschwert sie Dieben das Ausbauen der Ventile, weil es länger dauert.
Dann die Pumpe aufs Ventil drücken und pumpen. Bei Standpumpen mit Pumpkopf für verschiedene Ventile das richtige Loch aussuchen, nämlich das Loch ohne Stift in der Mitte. Es funktionieren alle Pumpen außer Pumpen für Autoventile. Pumpenköpfe für Autoventile haben in der Mitte der Öffnung des Pumpkopfes einen kleinen Stift. Pumpen für Blitz- Ventil und Sklaverand-Ventile haben nur ein Loch ohne Stift. Bei Pumpen für Sklaverand-Ventile ist das Loch kleiner als das der Pumpen für Blitz- Ventile, weil ja Sklaverand-Ventile im Durchmesser dünner sind. Deshalb kann man zwar Pumpen für Sklaverand-Ventile auch für Blitz-Ventile nehmen, aber nicht umgekehrt. Bei Pumpköpfen mit einem Hebel dran muss man den Hebel so stellen, dass der Gummi fest an das Ventil-Röhrchen angepresst wird. In welche Richtung man den Hebel stellen muss ist von Pumpe zu Pumpe unterschiedlich. Es genügt in der Regel ein Druck von 3,5 bar.
Mit dem Finger den Luftdruck prüfen. Sobald du mit dem Daumen kaum noch in den Reifen drücken kannst, stimmt der Luftdruck. Pumpkopf abziehen. Staubkappe aufschrauben, fertig.
Auto- Ventil:
Bei Auto- Ventilen einfach nur die Staubkappe, falls sie vorhanden ist, gegen den Uhrzeigersinn entfernen. Sie ist in der Regel aus Plastik. Früher war sie immer schwarz, jetzt gibt es sie auch in gelb oder durchsichtig.
Es gibt mittlerweile auch kleine Figuren, die man anstatt der Staubkappe aufschrauben kann, und Metall- Kappen, die an der Spitze zwei kleine Spitzen tragen. Dreht man diese Metallkappe um, passen die beiden Metall- Spitzen genau ins Ventil, so dass man durch Drehen gegen den Uhrzeigersinn den Autoventil- Einsatz herausschrauben kann. Die Staubkappe ist nicht unbedingt nötig, sie fehlt sogar oft.
Dann die Pumpe aufs Ventil drücken und Pumpen. Bei Pumpköpfen mit einem Hebel dran muss man den Hebel so stellen, dass der Gummi fest an das Ventil- Röhrchen angepresst wird. In welche Richtung man den Hebel stellen muss ist von Pumpe zu Pumpe unterschiedlich.
Mit dem Finger den Luftdruck prüfen. Sobald du mit dem Daumen kaum noch in den Reifen drücken kannst, stimmt der Luftdruck. Pumpkopf abziehen oder, falls nötig, ersten den Hebel des Pumpkopfes lösen. Staubkappe aufschrauben, fertig.
Sklaverand- Ventil:
Bei Sklaverand- Ventilen die Staubkappe, falls sie vorhanden ist, gegen den Uhrzeigersinn entfernen. Sie ist in der Regel aus Plastik. Früher war sie immer schwarz, jetzt gibt es sie auch in gelb oder durchsichtig. Die Staubkappe ist nicht unbedingt nötig, sie fehlt sogar oft, aber manchen Leuten ist sie wichtig
Dann die kleine runde Rändelmutter gegen den Uhrzeigersinn lösen, bis man sie nicht weiter lösen kann. Man kann sie nicht ganz abschrauben, sondern nur lösen.
Dann mit dem Finger einmal kräftig auf die Rändelmutter drücken, um das Ventil gängig zu machen. Dabei strömt kurz Luft aus dem Schlauch, wenn noch Luft drin ist.
Bei einer Rennpumpe, die nur für Sklaverand- Ventile ist, die Pumpe aufs Ventil drücken und zwar soweit, dass das Ventil ungefähr 2cm in die Pumpe hinein ragt. Dann pumpen. Ist der Schlauch voll, die Pumpe mit einem Ruck, am Besten einem Schlag gegen die Pumpe in Gegenrichtung zum Ventil vom Ventil lösen, damit die Luft nicht entweicht, wenn du die Pumpe abziehst.
Bei Pumpköpfen mit einem Hebel dran zuerst den Pumpkopf aufs Ventil setzen, mit dem Hebel den Pumpkopf auf dem Ventilröhrchen arretieren, in welche Richtung der Hebel betätigt werden muss, ist von Pumpe zu Pumpe unterschiedlich. Dann pumpen. Danach den Hebel lösen und den Pumpkopf abziehen.
Rändelmutter wieder festschrauben und Staubkappe aufschrauben, fertig.
Wann lohnt sich ein Besuch in einer Fahrradselbsthilfewerkstatt?
Du hast ein Fahrrad, auf dem Du lange Zeit bequem gefahren bist. Du magst Dein Fahrrad. Es war ein treuer Wegbegleiter über viele Jahre. Aber jetzt muss das Tretlager ausgetauscht werden, es braucht neue Reifen und die Bremsen müssen eingestellt werden. Da kommt einiges zusammen und finanziell lohnt sich die Reparatur bei dem alten Rad nicht wirklich. Zum Wegwerfen ist Dir Dein Rad jedoch viel zu schade. Also ab in die Fahrradselbsthilfewerkstatt.
Oder Du hast einen schönen Retrorahmen und möchtest Dir selber ein Rennrad aufbauen. Mit Neuteilen geht das ganz schön ins Geld und gebrauchte Teile zusammenzusuchen ist nicht einfach. Du hast nicht soviel Geld, aber Zeit und Lust, an Deinem Rad rumzuschrauben, brauchst aber dafür ein paar Tipps und Tools. Klarer Fall für einen Besuch bei der Fahrradselbsthilfewerkstatt.
Oder Du willst Dein Rad vor einer Fahrradtour mal selbst durchchecken, damit Du es kennst und im Notfall reparieren kannst.Auch da ist der richtige Ort für Dich eine der vielen Fahrradselbsthilfewerkstätten in Berlin.
Was bieten Fahrradselbsthilfewerkstätten an?
Hier kannst Du Spezialwerkzeug mitbenutzen, welches Du bei vielen Reparaturen benötigst. Außerdem bieten die Fahrradselbsthilfewerkstätten die Möglichkeit, aus gebrauchten Ersatzteilen sich das benötigte Teil herauszusuchen. Neue Teile kannst Du in der Regel auch erwerben.
Es ist meistens eine fachkundige Person anwesend, die Du fragen kannst, wenn Du nicht mehr weiter weißt. Die Reparatur erledigst Du jedoch selber. Die Nutzung vieler Fahrradselbsthilfewerkstätten erfolgt gegen einen geringen Betrag oder ist kostenlos, die Betreiber freuen sich aber über eine Spende. Viele Fahrradselbsthilfewerkstätten bieten auch Kurse an, in denen Du lernst, die wichtigsten Reparaturen selbst durchzuführen. Das Gefühl, wenn Du es geschafft hast, Dein Fahrrad selber in Ordung zu bringen, ist unvergleichlich und Du radelst glücklich heim.
Berliner Fahrradselbsthilfewerkstätten:
Hier ist eine aktuelle Liste der uns bekannten Fahrradselbsthilfewerkstätten (Stand Juli 2016). Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn Ihr noch eine Fahrradselbsthilfewerkstatt kennt, die hier nicht in der Liste ist, freuen wir uns über eine Mitteilung, damit wir sie in die Liste nehmen können. Viel Spaß beim Basteln.
In Berlin-Mitte:
ADFC in Berlin Mitte
Öffnungszeiten für ADFC-Mitglieder:
Di, Mi, Fr von 16:00 – 20:00 Uhr,
von April bis September zusätzlich Sa 12:00 – 16:00 Uhr
Öffnungszeiten für alle, unter Anwesenheit von ehrenamtlichen Helfern:
Mittwoch u. Freitag, 17:00 – 20:00 Uhr
Die Nutzung der Werkstatt (ohne Ersatzteile und Zubehör) ist kostenlos; mit Spenden können Sie die Arbeit des ADFC Berlin gerne unterstützen.
Ort:
ADFC Geschäftsstelle
Brunnenstraße 28
10119 Berlin-Mitte
Tel. (030) 448 47 24
Kontakt: selbsthilfewerkstatt@adfc-berlin.de http://adfc-berlin.de/service/selbsthilfewerkstatt.html
hubSchrauber an der Humboldt-Universität in Berlin-Mitte
Die Fahrradselbsthilfewerkstatt an der HU nicht nur für Studierende, funktioniert auf Spendenbasis.
Öffnungszeiten:
Montag
18:30-20:30 Nico, Rafi (Nicht am 25.7. + 1.8. ! )
Dienstag
18:00-20:00 Noa | (1. + 3. Dienstag im Monat)
Mittwoch
15:00-17:30 Uli, Jona & Anton
19:00-21:15 Frederick
Donnerstag
12:00 – 14:00 Gavin
15:30-17:30 X
Freitag
Christian K. 18:00-20:00
Samstag
16:30-18:00 Ian
Humboldt-Universität
Geschwister-Scholl Str. 7
Berlin-Mitte
Tel: 030-2093-4169
Mail an alle: hubschrauber@refrat.hu-berlin.de
Facebook: HUBSchrauber.FahrradSelbstHilfeWerksthttp://www.refrat.de/hubschrauber
In Berlin-Kreuzberg:
Fahrradselbsthilfewerkstatt in der Regenbogenfabrik in Berlin-Kreuzberg
Die Fahrradwerkstatt bietet Hilfe zur Selbsthilfe beim Reparieren von Fahrrädern. Zur Deckung der Betriebskosten bittet die Selbsthilfewerkstatt um eine Spende von 3 € je Arbeitsstunde – für Kinder 1,50 €.Räumliche und technische Ausstattung sowie Sachkompetenz erlauben auch aufwendige Reparaturen, die sonst nicht möglich sind.
Öffnungszeiten:
Mo. u. Di. 13:00 – 18:00
Mi. 13:00 – 18:00 nur für Frauen/Mädchen
Do. 13:00 – 18:00 Kindertag
Fr. 11:00 – 17:00
Lausitzer Str. 22
Tel. 030 695795-15 fahrrad@regenbogenfabrik.de http://www.regenbogenfabrik.de/fahrradwerkstatt.html
Mädchenwerkstatt
Eine Fahrradselbsthilfewerkstatt für Mädchen und junge Frauen in Kreuzberg
Öffnungszeiten:
Dienstag und Mittwoch 16:00-19:00 Uhr
Wrangelstraße 84a
10997 Berlin http://kidbike.de
In Berlin Tiergarten:
Fahrbar – Fahrradselbsthilfewerkstatt in Moabit
Öffnungszeiten:
Die Werkstatt ist Mi. und Do. 14 bis 19 Uhr geöffnet.
FAHRbar Werkstatt
im Jugendklub Schlupfwinkel
Kaiserin-Augusta-Allee 98-100, 10553 Berlin
fahrbar(at)moabiter-ratschlag.de http://moabiter-ratschlag.de/nutzbar/fahrbar/
In Berlin-Pankow:
Fahrradselbsthilfewerkstatt in Pankow
Öffnungszeiten:
Dienstag 12.00 – 15.00 Uhr
Mittwoch12.00 – 15.00 Uhr
Donnerstag13.00 – 18.00 Uhr
Mit Anleitung:
Donnerstag 16.00 – 18.00 Uhr
Reparaturtag für Schülerinnen und Schüler:
Montag 14.30 – 15.30
Nachbarschaftszentrum „Amtshaus Buchholz“
Berliner Straße 24
13127 Berlin
Achim Böckermann, Andrea Delitz
Tel./Fax: +49 (30) 475 84 72
E-Mail: amtshaus-buchholz@buergerhaus-ev.de http://www.amtshaus-buchholz.de/
In Berlin-Wilmersdorf:
Fahrradselbsthilfewerkstatt in Wilmersdorf
Einschränkung: Die Fahrradwerkstatt ist für Jugendliche, aber kleine Reparaturen können auch Erwachsene ihre Fahrräder mit oder ohne Anleitung reparieren.
Öffnungszeiten:
Mo, Do, Fr 10.30- 18.30 Uhr
Di und Mi 10.30 – 18.00 Uhr
Fahrradwerkstatt
Emser Str. 52
10719 Berlin
Tel 84715907 http://www.jugendtechnikschule.de/front_content.php?idcat=5
Das Hinterrad sieht so platt aus, braucht dringend etwas Luft. Schnell im nächsten Fahrradladen nach Luft fragen. „Was hast Du denn für ein Ventil, Auto, Sclaverand oder Blitzventil?“ fragt der freundliche Verkäufer. Sclavewas? Oje, was habe ich nur für ein Ventil?, denkst Du, wie kompliziert, beim Auto gibt’s nur eins. Der freundliche Verkäufer schaut nach und gibt Dir die passende Pumpe.
Ab jetzt gibt es keine peinlichen Momente mehr, denn Du weißt gleich Bescheid. Marko stellt Dir im folgenden Artikel die 3 verschiedenen Ventile für das Fahrrad vor und woran Du sie erkennst. Nun kannst Du dem Verkäufer ein lässiges „ Mein Rad hat Sclaverandventile“, entgegenwerfen.
Die drei Arten von Fahrradventilen:
Das Blitzventil
Das Blitzventil, auch Dunlop- Ventil oder normales Fahrradventil genannt hat auch noch weniger gebräuchliche Namen wie deutsches Ventil, Alligator- Ventil oder Wood- Ventil.Es ist für einen Luftdruck bis 6 bar geeignet.
Leicht erkennbar ist es daran, dass man, wenn man die runde Überwurfmutter, die sich normalerweise von Hand links herum lösen lässt, abschraubt, das Ventil einfach mit den Fingern heraus ziehen kann, da es nur in das dünne Rohr, das mit dem Schlauch verbunden ist, gesteckt ist. Sogleich zischt die Luft aus dem Schlauch. Ab und zu sollte man das Ventil mal austauschen, da es mit der Zeit undicht werden kann. Ist das Ventil eingebaut, müssen wir zum Aufpumpen lediglich die Staubkappe abschrauben, falls eine drauf ist, dann Pumpe ansetzen, und los geht`s. Die meisten Reifen brauchen 3,5 bar Druck. Mit dem Finger prüfen. Lässt sich der Reifen kaum eindrücken, stimmt der Luftdruck.
Mit Blitzventil pumpt es sich leichter
Es gibt auch noch alte Dunlop- Ventile, die unten an der Spitze, die normalerweise nicht sichtbar ist, solange das Ventil noch im Röhrchen steckt, etwas anders aussehen, als Blitz- Ventile. Diese alten Ventile kann man durch moderne Blitzventile ersetzen, also einfach austauschen, da sich der Schlauch dann leichter aufpumpen lässt.
Das Autoventil
Das Autoventil, auch Schraderventil genannt, wird oft an Mountain- Bikes verbaut. Es ist bis 6 bar Luftdruck geeignet. Zum Aufpumpen die Staubkappe entfernen, Pumpe ansetzen, bei Tankstellen- Steckern den Hebel so arretieren, dass der Stecker oder Pumpkopf auf dem Ventilröhrchen festgeklemmt wird und sich nicht lösen kann und pumpen. Meist reicht ein Druck von 3,5 bar.
Das Autoventil kannst Du an der Tankstelle aufpumpen
Erkennen tun wir das Ventil daran, dass es zunächst so aussieht, als wäre es aus einem Stück. Nachdem man die Staubkappe abgeschraubt hat, sieht man nichts, was man mit Hand lösen oder woran man herum schrauben könnte, außer die dünne Rändelmutter, mit der das Röhrchen des Schlauchs an der Felge gegen Verschieben gesichert ist. An billigen Import- Schläuchen kann diese Rändelmutter sogar fehlen. Das Ventil selbst ist im Rohr, das mit dem Schlauch verbunden ist, integriert. Es ist dort hinein geschraubt und zwar so versenkt, dass es nur mit einem Spezialschlüssel oder einer Spitzzange gegen den Uhrzeigersinn heraus geschraubt werden kann. Manche Ventile lassen sich auch nicht herausschrauben oder austauschen. Dann muss man, sollte das Ventil Luft lassen, also undicht sein, den ganzen Schlauch austauschen. Ein Schlauch mit Autoventil lässt sich an jeder Tankstelle aufpumpen. Die Tankstellen- Kompressoren schaffen meistens einen Druck bis 5 bar.
Das Sclaverandventil
Das Sclaverand-, französisches- oder auch Renn- Ventil ist daran erkennbar, dass es dünner als das Blitz und Autoventil ist. Oben/außen an seiner Spitze ist eine kleine runde Mutter, die man mit der Hand oder einer kleinen Zange gegen den Uhrzeigersinn lösen, aber nicht abschrauben kann. Drücke ich nun mit dem Finger auf diese Mutter, dann zischt Luft aus dem Schlauch. Wenn ich jetzt eine Rennpumpe ansetze, kann ich den Schlauch aufpumpen. Nach dem Aufpumpen wird die Mutter wieder festgezogen, der Schlauch lässt sich nun nicht mehr aufpumpen und kann bei Erschütterung auch keine Luft verlieren.
Für Rennräder
Rennradbereifung wird mit hohem Druck gefahren, da die Reifen dünner sind. Die Rennschläuche werden in der Regel mit ca. 8 bar Druck aufgepumpt. Dazu nehmen wir am Besten eine Rennpumpe, oder eine Standpumpe mit entsprechendem Adapter.
Das Röhrchen, in dem das Ventil steckt, ist übrigens deshalb im Durchmesser geringer, damit das Loch in der Felge kleiner gebohrt werden kann. Somit wird die Rennfelge, die ja schmaler ist als herkömmliche Felgen, durch das Loch nicht zu sehr geschwächt.
Auch das Sclaverand- Ventil lässt sich in der Regel mit einer kleinen Zange oder einem Plastik- Adapter gegen den Uhrzeigersinn lösen und austauschen. Es gibt allerdings auch Schläuche, bei denen das Ventil zusammen mit dem Schlauch ein Stück ist. Dann braucht man bei Undichtigkeit des Ventils einen neuen Schlauch.
Im vergangenen Winter verbrachten wir 2 Monate als sechsköpfige Familie in Thailand. Während der letzten Woche unserer Thailandreise waren wir in Bangkok. Wir wohnten ca 15 km vom Zentrum entfernt in einer Jugendherberge, die einen coolen Pool mit Palmemgarten auf dem Dach hatte. Dort konnten wir uns von den Ausflügen in die City erholen. Für die Kinder war es sowieso der liebste Aufenthaltsort in Bangkok. In unserer Umgebung entdeckten wir sogar einige Fahrradläden. Vielleicht würden wir ja dort Fahrräder mieten können. Also machten wir uns auf den Weg….
Unterwegs in der City of Life…
City of Life steht auf der betongrauen Hochbahntrasse, die sich quer durch die Stadt zieht, während sich darunter ein unablässiger Autokonvoi bis in die Vorortstraßen wälzt. Der Autor dieser Worte muss einen sehr eigenen Sinn für Humor haben, überlegten mein Sohn Timo und ich, als wir dies lasen. Verglichen mit Bangkok ist Berlin ein Wellnesskurort. Bangkok ist laut und stickig. Es gibt nur wenige Metrolinien und die Wege dauern sehr lang, denn Stau ist der Normalzustand, auch für Busse und Taxis. Als Fußgängerin fühlte ich mich wie ein gejagtes Reh, wenn ich versuchte die Straße zu überqueren. Eine grüne Fußgängerampel, von denen es eh nur sehr wenige gibt, bedeutet nicht, dass die Autos wirklich halten. Das Ampelmännchen schien eher so eine unverbindliche Empfehlung zu sein.
Unterwegs mit Taxi, Bus und Fluss!
Am Anfang wirkte alles unglaublich chaotisch. Nach ein paar Tagen und mit einem guten ÖPNV Plan fand ich allmählich meine Wege durch die Stadt. Mit Taxi, Bus, Bahn und Fluss entdeckten wir die Stadt. War ich mit den Kleinen in der Metro unterwegs, standen immer andere Fahrgäste auf, um den Kindern Platz zu machen. Das ist dort üblich und auch wirklich eine Erleichterung, wenn man mit Kindern unterwegs ist, die nach den langen Wegen abends müde sind. Allerdings haben wir so gut wie keine Kinder in Bangkok gesehen, während im übrigen Thailand die Kinder überall präsent sind. Auf jeder beliebigen Straße in Berlin sehe ich in einer Stunde mehr Kinder als in ganz Bangkok in einer Woche. Das war etwas unheimlich. Wir fragten uns, wo die ganzen Kinder sind, die sind in Thailand überall präsent sind.
Im Flussverkehr
Mit den Booten, die auf den Kanälen unterwegs sind, kommt man in Bangkok am schnellsten voran. Das ist wirklich eine sehr spezielle Art, in der Stadt voranzukommen. Muß man unbedingt mal mitmachen. Vor allem, wenn man mit Kindern reist.
Großstadtmoloch, dachte ich, wenn ich durch die Strassen von Bangkok ging. Wahnsinnig viel Autos, viel weniger Mopeds als noch in Koh Lanta oder Krabi und sehr, sehr wenige Fahrradfahrer. Vor allem junge stylische Männer sah ich auf dem Cross- oder Rennrad durch die Strassen fahren. Mehr Fahrräder würden die Lebensqualität in der Stadt sichtlich erhöhen, aber die Stadt ist so zugebaut, daß es ziemlich schwer wäre, da eine Fahrradinfrastruktur aufzubauen. Wir wollten trotzdem wieder gerne ein Rad mieten, unverzagt, wie wir waren. Doch in keinem der Fahrradläden, von denen es einige gab, konnte man eins mieten.
Wir waren schon ziemlich frustriert, doch dann: durch Zufall entdeckten wir bei einem Spaziergang einen Mopedhändler, der auch ein paar gebrauchte Fahrräder vor der Werkstatt zu stehen hatte. Marko sprach den Besitzer der Werkstatt an. Der war ganz überrascht über unsere Frage nach einer Fahrradmiete. Darüber hatte er noch nie nachgedacht, es hat wohl auch noch nie jemand gefragt. Also ließ er sich von Marko erklären, wie das geht und was man als Miete nimmt. Sie kamen ins Geschaft und ein paar Stunden später konnte Marko ein Fahrrad für uns abholen. Jetzt waren wir in der Umgebung flexibler unterwegs. Vor allem Marko freute sich darüber und hatte gleich viel mehr Spaß an Bangkok. Ich liebte es, mit dem Rad nachmittags zu den Märkten der Umgebung zu fahren und viele Leckereien für unser Abendessen zu holen.
Marko: In der Hauptstadt Bangkok wird es wohl kein Problem sein, ein Fahrrad zu mieten, dachte ich….
… Doch denkste. In der Jugendherberge in Stadtrandlage angekommen, fuhren wir die ersten Tage erst mal mit dem Taxi in die City, um die Lage zu checken. Mir fiel gleich auf, dass es im Gegensatz zu den kleineren Städten hier mehr Autos als Motorroller gab und so gut wie keine Fahrräder. Auch kein Wunder, wenn zwischen den Autos, die auf den großen Straßen fast ständig im Stau standen, so wenig Platz blieb, dass weder Roller noch Fahrräder durchkamen. Man braucht nicht selten eine Stunde in die Innenstadt für eine kurze Strecke von nur 10km, und das in einem engen stickigen Taxi. Und Laufen ist keine Alternative, sind die Bürgersteige doch oft so schmal und verbaut, dass der Fußweg manchmal zu einer Art Hindernislauf verkommt, dazu die schlechte Luft und der ständige Lärm. Kein Vergnügen. Doch die Thailänder scheinen das gelassen zu nehmen und stehen geduldig im Stau.
Der Umstieg auf mehr Fahrrad- und Rollerwege, der einen Ausweg aus dem Dilemma weisen könnte und zweifellos die Lebensqualität in der Stadt erhöhen würde, wird politisch wohl eher als Rückschritt gewertet, es scheint dafür zu spät. Dann kommen am Ende, wenn es kaum noch auszuhalten ist, Lösungen, die keine sind wie Fahrverbote für Autos mit geraden oder ungeraden Kennzeichen an bestimmten Tagen und so weiter, wie wir es von anderen Städten kennen. Eigentlich schade.
Meine Hartnäckigkeit wurde belohnt!
Doch zurück zu unserem Fahrradproblem. Egal, in welchem Fahrradladen wir auch fragten, Fahrradmiete war nicht. Es gab zwar wirklich schöne gebrauchte Fahrräder für umgerechnet 170 Euro zu kaufen, aber für die kurze Zeit lohnte der Kauf nicht, außer wir hätten es eingeplant und das Rad mitgenommen. Aber was mich besonders erstaunte, war, dass es nicht einmal Motorroller zu mieten gab, die man doch sonst überall bekam. Anscheinend hatten die Thailänder in Bangkok schlechte Erfahrungen mit Touristen gemacht. Wir waren also völlig auf Taxi, Busse oder U- Bahn angewiesen.
Das war erst mal ein Schock, einfach unglaublich. Doch damit wollte ich mich nicht abfinden. Hartnäckig forschte und fragte ich, bis ich endlich drei Tage vor dem Abflug einen Motorradhändler fand, dessen Frau auch einige gute Gebrauchträder zum Verkauf anbot. Auf die Frage, ob er uns nicht ein Rad vermieten könne, reagierte er zunächst einmal völlig überrascht. Anscheinend hatte ihn das noch niemand gefragt. Was man denn dafür verlangen könne, fragte er. Ich erklärte ihm, wie das funktionierte und da er offen war, kamen wir ins Geschäft. Die Miete kostete dann zwar rund doppelt so viel, wie in den kleineren Orten bisher, also 20 Euro für drei Tage, dafür bekam ich aber auch ein leichtes Damenrad mit Korb und allem drum und dran, das ich am liebsten mit nach Deutschland zurück genommen hätte. Und er war sogar bereit, später das Fahrrad in unserer Jugendherberge abzuholen. Nachdem er meinen Ausweis kopiert hatte und ich eine Kaution von 35 Euro gezahlt hatte, konnte ich das Rad dann mitnehmen. Das war eine Freude. Ich konnte es kaum fassen, endlich unabhängig zu sein.
Was ich mit dem Fahrrad alles entdeckt habe.
Schon am Abend machte ich mich daran, die Umgebung zu erkunden. Ich entdeckte einen BMW- Oldtimer- Laden, der die schönsten BMW- Oldtimer aus den 50igern im Angebot hatte, fand ein Geschäft, das sich auf VW- Oldtimer aus den 40igern spezialisiert hatte und einen Platz, auf dem hinter einem schlichten LKW- Planenzaun unbewacht die schönsten antiken amerikanischen Straßenkreuzer standen nebst knallroten 50iger Jahre Tanksäulen und emaillierten Coca- Cola- Schildern. Zwanzig Meter daneben uralte Fahrräder aus den 30igern schön nebeneinander aufgereiht und die ersten Fahrräder der Geschichte mit Benzin- Hilfsmotor. Als ich dann ein paar Straßen weiter auch noch die beste Pizzeria weit und breit entdeckte und leckere, knusprige Pizza mitbrachte, war das Glück perfekt. Endlich einmal was anderes als Reis oder Nudeln. Die Fahrt zur 3km weit entfernten Pizzeria wurde von meinen Kindern regelmäßig bejubelt. In Bankok ohne Fahrrad, das wollte ich nie wieder sein und ich bedauerte es sehr, nicht früher ein Rad gehabt zu haben, denn es gab hier so viel zu entdecken. Auch Julika und Dagmar liehen sich das Rad aus und genossen die Fahrt. Die Autofahrer fahren sehr moderat und halten entgegen unser Befürchtung wirklich Abstand.
Es ist schon ein Unterschied, ob eingekesselt in einem Taxi die Läden nur so an einem vorüber schießen, oder ob man nach Belieben hier und da anhalten kann, ohne sich Gedanken über einen Parkplatz oder die Kosten des Taxis machen zu müssen. Auf dem Rad vergingen die letzten Tage in Bankok wie im Flug.
Fahrräder mitnehmen oder mieten?
Fazit: Nicht an jedem Ort in Thailand kann man unproblematisch Fahrräder mieten. Auch an die Qualität der Mieträder darf man keine hohen Ansprüche stellen. Aber es macht wahnsinnig viel Spaß, in Thailand mit dem Rad unterwegs zu sein.
In Koh Lanta, einer Insel mit guter touristischer Infrastruktur, kann man Räder für 2 bis 3 Euro am Tag mieten. Bei länger Mitdauer wird es günstiger. Auf kleineren Inseln wird es mit der Fahrradmiete schwieriger bis unmöglich.
Wenn man überall immer in Thailand Fahrrad fahren will, bleibt einem nichts anderes übrig, als sich eins von zu Hause mitzunehmen, oder man kauft sich eins, will man nicht den örtlichen Gegebenheiten ausgeliefert sein. Für ca 200 € sind einfache Damenräder zu bekommen. Bleibt man fest an einem Ort, kann der Kauf Sinn machen, reist man aber umher, wird die Mitnahme des Rades wegen der Schiffsfahrten übers Meer sicherlich schwieriger, noch dazu, wenn man kleine Kinder und eine Menge Gepäck dabei hat. Hatten wir aber ein Fahrrad zur Verfügung, erleichterte es uns den Alltag sehr. Wir haben jedenfalls daraus gelernt: Das nächste Mal werden wir uns wahrscheinlich ein Faltrad mitnehmen, dann entfällt die lästige Sucherei und die Ungewissheit. Das können wir jedem nur empfehlen.
Hier geht es zu unserem Bericht über unsere Erfahrungen in der Region Krabi in Südthailand:
Ein Bericht über ein Fahrradverleihsystem in Bangkok:
Gerade wird viel über selbstfahrende Autos geredet. Die Software der Autos muss in Gefahrensituationen mit tödlichem Ausgang zwischen zwei Möglichkeiten eine auswählen. In einer Simulation muss das Auto einem Fußgänger ausweichen und dabei einen anderen überfahren. Wem weicht es aus, wer wird überfahren? Moral kennt ein Computer nicht, so argumentieren die Entwickler, also müssen die Menschen im Vorfeld die Entscheidungen fällen, die das selbstfahrende Auto dann wählt. In den Medien wird über die Moral dieser Entscheidungen diskutiert. Darf man ein Leben gegen das andere abwägen? Ist das junge Paar schützenswerter als drei ältere Menschen? Das Kind oder der Erwachsene? Seltsame Fragen!
Dabei gibt es bei der ganzen Diskussion einen Denkfehler. Es ist derselbe, der schon lange den Verkehr in Deutschland beherrscht. Es ist die Mär vom fließenden Verkehr, der sich alles unterzuordnen hat und für die man bereit ist, Todesopfer in Kauf zu nehmen. Auch „erlaubtes Risiko“ genannt. Eine Situation wie die oben beschriebene kann jedoch nur entstehen, wenn ich trotz enger Straße und schlechter Sicht so schnell fahre, dass ich nicht mehr rechtzeitig reagieren kann, wenn z.B. ein Kind auf die Straße rennt. Drossel ich jedoch rechtzeitig das Tempo, wenn eine Strasse schlecht zu überschauen ist, werde ich sehr viele Gefahrensituationen im Vorfeld abwenden.
Sand im Getriebe
Doch der fließende Verkehr hat Vorrang vor der Sicherheit und so nimmt man viele Tote und noch viel mehr Verletze in Kauf. Da muss es einen Paradigmenwechsel geben, der sich an den Schwächsten und Verletzlichsten der Gesellschaft orientiert. Das Diktat der Geschwindigkeit beschränkt sich nicht auf den Autoverkehr und auf ein Verkehrsmittel. Ich werde nicht durch die Wahl des Verkehrsmittels zu einem besseren Menschen. Manche Fahrradfahrer rauschen mit Affenzahn an älteren Leuten vorbei, an der Supermarktkasse stöhnen die Wartenden, wenn es nicht fix genügt geht, weil der Kunde vor ihnen noch im Portemonnaie kramt und Eltern rufen allerorts zu ihren Kindern: „Nun komm endlich, ich will nach Hause!“ Der andere Mensch wird zum Störfaktor im reibungslosen Ablauf, zum Sand im Getriebe.
Nimm Dir Zeit und nicht Dein Leben….
Doch was passiert mit all der ersparten Lebenszeit? Früher sterben, weil man früher fertig ist? Das ist sicher nicht das, was Menschen sich wünschen, wenn sie sich durch den Tag jagen. Die meisten wünschen sich, endlich Zeit zum Leben zu haben und hetzen sich deshalb so ab. Sie vergessen, dass immer Zeit zum Leben ist. Leben ist der Plausch an der Supermarktkasse, Leben ist das Gänseblümchen am Straßenrand, was das kleine Kind die Zeit vergessen lässt, Leben ist auch ein Stau auf der Autobahn, der manchmal echt lustig werden kann, wenn ich Kontakt zu den Mitstauenden aufnehme.
Das, was gerade hier und jetzt passiert, das ist meine Zeit. Die Zeit kann auch nie langsamer oder schneller vergehen, sie ist immer gleich. Was ich mit der Zeit mache, liegt an mir. Es liegt an jedem einzelnen von uns, aus der Geschwindigkeitsspirale auszusteigen. Das geschieht, indem ich eine Situation, so wie sie gerade ist, annehme. Ja, gerade ist eine lange Schlange im Supermarkt. Wer steht eigentlich mit mir an? Gute Gelegenheit für einen kleinen Plausch, der die ganze Runde auflockert. Ja, gerade stehe ich im Stau. Gute Zeit, um mal wieder laut zu singen. Ja, mein Kind schaut sich gerade die Ameisen auf dem Gehweg an. Wie winzig sie sind und schaffen es doch, die Gehwegplatten zu unterhöhlen. „Waso machen die das?“ fragt meine kleine Tochter.
Wir gewinnen soviel dabei, wenn wir das, was uns scheinbar von unserem Ziel abhält, zulassen. Mehr Begegnungen, mehr Lebendigkeit und auch mehr Sicherheit, denn wir laufen nicht in Gefahr, aus Eile etwas Gefährliches zu übersehen. Und so steigt auch unsere Lebensqualität und Zufriedenheit.
Dagmar Gericke
Im Leben kommt es immer wieder zu erstaunlichen Begegnungen!
Wir lieben Fahrradfahren und finden es gerade auf Reisen unglaublich bereichernd. Im Winter 2015/2016 verbrachten wir als sechsköpfige Familie fast 2 Monate in Thailand. Dort wollten wir uns an den verschiedenen Stationen unserer Reise gerne ein Fahrrad mieten. Gerade auf Reisen ist es so praktisch, schnell mal zum Einkaufen oder zum Strand mit dem Rad zu fahren, oder einfach mal eine Tour zu den Sehenswürdigkeiten ohne komplizierte Tourenplanung zu machen. Auf der ITB, der Berliner Touristenmesse, die ich mit den zwei Kleinen besuchte, wurde Krabi als aufstrebende Fahrradregion beworben. „Krabi goes green“ hieß es dort. Also auf nach Krabi.
Auf Koh Jum
Die ersten 2 Wochen unserer Reise verbrachten wir auf Koh Jum, einer kleinen noch recht ursprünglichen Insel. Meine Tochter Julika und ich schlugen uns am dritten Tag quer durch den Dschungel zum größten Ort von Koh Jum, welcher jedoch kaum mehr als eine Straße mit ein paar Häusern war. Wir gingen die Strasse ein paar Mal auf und ab auf der Suche nach einer Fahrradvermietung. Die Dorfbewohner kannten uns bald, grüßten uns, als wir wiederholt die Strasse abliefen und boten uns ein Taxi an. Ein Fahrrad, wie wir es suchten, fanden wir jedoch nicht. Nur ein Laden vermietete Mountain Bikes. Diese hatten aber keinen Gepäckträger und somit konnten wir damit nichts anfangen. Also ließen wir uns von einem …
Die schnellste Unterschriftensammlung, die es in Berlin je gab, wurde dem Senat überreicht. Fünf mal soviele Unterschriften wie notwendig wurden in außerdem sehr kurzer Zeit gesammelt. Die Fahrradfahrer in Berlin haben damit eine überwältigende Zustimmung zu dem Volksentscheid Fahrrad ausgedrückt. Auch wenn es weiterhin viele Menschen gibt, die sich nicht vorstellen können,daß eine Großstadt wie Berlin fahrradfreundlich werden kann, hat die Initiative eine Diskussion in Gang gesetzt, die immer mehr an Fahrt aufnimmt. Die Bedenken erinnern mich an die Einwände die viele Menschen gegen das Nichtraucherschutzgesetz hatten. Gastronomen befürchteten, ihre Restaurant schließen zu müssen, wenn in ihren Räumen nicht mehr geraucht werden darf. Und wie ist es jetzt? Kaum einer wünscht sich die Rückkehr zu den alten Zuständen, als man nach einem Restaurantbesuch nach Qualm stank, auch wenn man selber nicht geraucht hat. Qualmfreie Luft ist an vielen Orten selbstverständlich geworden.
Und so wird es sicher auch sein, wenn Berlin zu einer fahrrad- und fußgängerfreundlichen Stadt umgestaltet wird. Die Lebensqualität wird dermaßen steigen, daß sich nach einiger Zeit kaum noch einer an seine Bedenken erinnern mag.
Und wie geht es jetzt weiter mit dem Volksentscheid Fahrrad. Wir erwarten mit Spannung die Reaktion des Senats.
Am letzten Maiwochenende fuhr ich mit meiner Mutter nach Erfurt. Ich hatte ihr zum Geburtstag eine Wochenendreise geschenkt und wir freuten uns darauf, Erfurt kennenzulernen mit der malerischen Altstadt und dem herrlichen Dom. Die erste, und für mich völlig überraschende Attraktion erwartete uns bereits am Hauptbahnhof. Kaum hatten wir das Bahnhofsgelände verlassen, …
Wir wohnen im sonnigen Süden von Berlin. Wir leben gerne hier, unser Arbeitsweg führt jedoch entlang der B 96 Richtung Norden. Unablässiger Verkehr, enge Strrassen, aggressive Autofahrer, weder Fahrradweg noch Spur macht die Fahrt gen Norden zur Horrorstrecke. Meine Tochter ist auf dem Rad bereits einmal von einer Autofahrerin angefahren worden, die mit zu geringen Seitenabstand überholt hat. Da muß unbedingt etwas passieren, damit diese auch für den Radverkehr extrem wichtige Süd-Nordachse risikolos befahrbar wird.
Jetzt gibt es eine Initiative, die sich dafür einsetzt:
„Wir müssten“, sagte ich zu Marko, meinem Mann, nachdem ich mich an dem Tag wiederholt über marode Fahrradwege und fehlende Fahrradinfrastruktur geärgert hatte, “ ein Volksbegehren zum Thema Fahrradfahren in Berlin starten. 500 Millionen Euro für den Ausbau von Berlins Fahrradstrassen oder so.“ „Eine Milliarde! 500 Millionen sind nicht genug bei den miesen Fahrradbedingungen in Berlin.“ antwortete Marko. Wir träumten, was man damit alles für den Fahrradverkehr machen könnte – Fahrradschnellwege von allen Himmelsrichtungen bis zum Zentrum, sichere Fahrradstellplätze, Fahrradspuren an allen Hauptstrassen… …
…einfach losfahren, ohne mir Gedanken machen zu müssen über Abfahrtzeiten, Stau, Tank oder Parkplätze. Fahrradfahren ist einfach unglaublich unkompliziert. Das ist es, was ich am Fahrradfahren so liebe. Noch dazu lieben meine Kinder Fahrradfahren ebenso sehr wie ich, viel mehr als angeschnallt im Auto zu sitzen, lassen sie sich gerne den Wind um die kleinen Nasen wehen. So sind sie erst im Bauch mit mir unterwegs, dann in der Trage auf dem Rücken, sitzen bald darauf im Kindersitz vor oder hinter mir, bis sie schließlich selber fahren. Wenn dann die ersten gemeinsamen Fahrradtouren folgen, ist unser Fahrradglück vollkommen. So haben wir schon einige Länder via Rad erkundet. Aber auch die Umgebung von Berlin verlockt mit schönen Touren, um besonders bei schönem Wetter zusammen Fahrrad zu fahren
Die Fahrradfamilie
Und das tun wir als Familie viel und gerne. Ich bin Mutter von 4 Kindern und mit Marko verheiratet. Wir arbeiten im Fahrradladen zusammen, bilden uns aber auch im Bereich Gewaltfreie Kommunikation weiter, was ich mindestens ebenso wichtig wie Fahrradfahren finde. Außerdem bin ich Theaterpädagogin und arbeite leidenschaftlich gerne in meinem Garten, um uns mit Zucchini und Tomaten zu versorgen.
Ich freue mich, wenn ich mit einer Kundin oder einem Kunden ein Fahrrad für sie finden kann, mit dem sie glücklich sind. Das ist für den einen ein ultracooles Rennrad, für einen anderen eine gemütliche Familienkutsche. Denn nur ein Rad, mit dem man sich wohlfühlt, wird ein Rad, mit dem man viel fährt. Deswegen ist mein Tipp an Menschen, die ein Fahrrad suchen; Suche Dir ein Rad aus, was Dich glücklich macht, bei dem Du Dich jedes Mal freust, wenn Du mit ihm fährst. Das ist viel wichtiger als eine rationale Entscheidung über das vermeintlich richtige Rad.