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Schlagwort: Fahrradtouren

Alternativrouten zur Horrorstrecke B96

Alternativrouten zur Horrorstrecke B96

Vom Süden in die Stadt mit dem Rad

Wenn Du im Süden von Berlin wohnst und regelmäßig ins Stadtzentrum fährst, hast Du an den Haupstraßen keine oder kaum Radspuren und -wege, die das Radfahren sicher und angenehm machen. Die B96 ist hier eine Horrorstrecke für Radfahrer.

Ich wohne selbst im Süden und unser Arbeitsweg führt uns nach Kreuzberg. Im Laufe der Jahre habe ich ein paar Alternativrouten herausgefunden, die ich hier vorstellen möchte. Manchmal ist die Strecke etwas länger, aber nicht immer, wie bei der folgenden Strecke. Oft geht es durch weniger Ampeln und ruhigere Strassen sogar flotter voran.

Heute starte ich mit meiner Lieblingsstrecke: Alternativroute zum Mariendorfer / Tempelhofer Damm

Diese Strecke bietet sich an, wenn Du zum Graefekiez in Kreuzberg oder weiter bis nach Friedrichshain willst. Sie verläuft nicht parallel zum Tempelhofer Damm und ist leider keine Alternative, wenn Du in’s westliche Kreuzberg musst. Nach wie vor muss der Mariendorfer / Tempelhofer Damm dringend baulich verändert werden, damit eine sichere Spur für Radfahrer geschaffen wird.

Von Mariendorf zum Graefekiez / Südstern / Hermannplatz

  • Los geht es am U-Bahnhof Mariendorf.
  • Ich fahre die Reißeckstraße Richtung Osten. Der Fahrradweg geht nach ca 200 m in einen Fußweg über, der für Fahrräder freigegeben ist. Nach der ersten Fußgängerampel geht der Fahrradweg weiter. Ich fahre dort allerdings meistens auf der Strasse, weil ich  dann besser vorankomme und mich zum Abbiegen leichter einordnen kann.
  • Ich biege links in die Rixdorfer Straße ein. Dort finde ich eine frisch angelegte Radspur vor. Hier macht mir das Fahren richtig Spaß, Es ist eine der besten Radspuren, die ich in Berlin bisher gesehen habe. Sogar im Kreuzungsbereich wurde an die Fahrräder gedacht.
  • Die Rixdorfer Straße geht in die Gottlieb-Dunkel-Straße und  auch die schöne Radspur geht in einen Radweg über.
  • Ich fahre die Gottlieb-Dunkel-Straße bis zur Eschersheimer Straße. Hier biege ich links Richtung Norden ab.

Weiter Richtung Kreuzberg / Neukölln

  • Die Eschersheimerstraße hat einen Radweg mit grottenschlechtem Belag, so daß ich die Straße vorziehe. Die Straße ist relativ gering befahren.
  • Jetzt überquere ich die Silbersteinstraße. Rechts führt die Silbersteinstraße zur Herrmannstraße in Neukölln.
  • Ich fahre aber weiter. Die Eschersheimerstraße geht in die Oderstraße über und ich gelange zum Eingang des Tempelhofer Feldes. Nun fahre ich auf das Tempelhofer Feld parallel zur Oderstraße.
  • Am Ausgang Oderstraße / Herrfurthstraße verlasse ich das Feld wieder und fahre geradeaus weiter auf der Straße 645 zum Columbiadamm. Dieser Weg ist für Autos gesperrt.
  • Ich überquere den Columbiadamm und fahre durch die Hasenheide. Am Ausgang neben der Minigolfanlage kann ich nun entweder die Straße Hasenheide überqueren und in die Fichtestraße bzw. Graefestraße fahren und bin sogleich im Graefekiez. Oder ich fahre noch im Park Hasenheide weiter nach links parallel zur Hauptstraße im Park und komme nach ca. 500 m am Südstern heraus.

Für die Strecke brauche ich bei normalem Tempo ( 15 -20 Km/h ) ca. 20 – 25 Minuten. Schneller bin ich mit dem Auto auch nicht. Noch dazu vermeide ich Staus und spare mir die Parkplatzsuche. Die Strecke führt durch schöne Parkanlagen. Das nutze ich auf dem Rückweg oft für einen Halt oder drehe gleich, weil’s so schön ist, noch eine Extrarunde auf dem Tempelhofer Feld.

Mi den öffentlichen Verkehrsmitteln benötige ich mind. 40 Minuten inkl. Fußwege.

Wegbeschreibung bei Google Maps:

https://www.google.de/maps/dir/Alt-Mariendorf,+12107+Berlin/B%C3%B6ckhstra%C3%9Fe,+10967+Berlin/@52.4668858,13.368044,13z/data=!3m1!4b1!4m14!4m13!1m5!1m1!1s0x47a84546e4205229:0xa35e03671371be0f!2m2!1d13.3876928!2d52.4390071!1m5!1m1!1s0x47a84fcbc02a574f:0xd12a0ab45e79202d!2m2!1d13.418473!2d52.4938497!3e2

Die Initiative Radfahren auf der B96 setzt sich für eine fahrradfreundliche Verkehrsführung auf der B96 im südlichem Berlin ein.

Bilder zur Strecke:

 

1. Alt-Mariendorf
1. Alt-Mariendorf
2. Reißeckstraße
2. Reißeckstraße
Abbiegen in die Rixdorfer Strasse
3. Abbiegen in die Rixdorfer Strasse-

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4. Fahrradspur Rixdorfer Strasse
4. Fahrradspur Rixdorfer Strasse
5. Gottlieb-Dunkel-Strasse
5. Gottlieb-Dunkel-Strasse
6. Abbiegen in die Eschersheimer Strasse
6. Abbiegen in die Eschersheimer Strasse

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

7. Weiter über die Silbersteinstrasse in die Oderstrasse
7. Weiter über die Silbersteinstrasse in die Oderstrasse.
8. Fahrradweg am Eisstadion in der Oderstrasse
8. Fahrradweg am Eisstadion in der Oderstrasse.
9. Eingang vom Tempelhofer Feld
9. Eingang vom Tempelhofer Feld.
10. Auf dem Tempelhofer Feld parallel zur Oderstrasse
10. Auf dem Tempelhofer Feld parallel zur Oderstrasse.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

11. Tempelhofer Feld verlassen und den Fuß/Radweg benutzen
11. Tempelhofer Feld verlassen und den Fuß/Radweg benutzen.
12. Den Columbiadamm hier oder 200 m links an der Ampel überqueren.
12. Den Columbiadamm hier oder 200 m links an der Ampel überqueren.
13. In Höhe der Fußgängerampel durch die Hasenheide fahren
13. In Höhe der Fußgängerampel durch die Hasenheide fahren.

 

 

 

 

 

 

 

 

14. Am Ende der Hasenheide: Gabelung in Fichtestrasse oder Graefestrasse.
14. Am Ende der Hasenheide: Gabelung in Fichtestrasse oder Graefestrasse.
15. Ich biege in die ruhigere Fichtestrasse ein
15. Ich biege in die ruhigere Fichtestrasse ein.
15. Als letztes überquere ich die Urbanstrasse und bin auf der Grimmstrasse beim Graefekiez angekommen
15. Als letztes überquere ich die Urbanstrasse und bin auf der Grimmstrasse beim Graefekiez angekommen.

 

 

 

Auf dem R1 von Schlitz nach Fulda

Auf dem R1 von Schlitz nach Fulda

Radfahren ist Mama-Zeit – unterwegs auf dem Fernradweg R1

Endlich mal wieder was mit Mama alleine unternehmen, das wünschte sich mein siebenjähriger Sohn Samuel. Ich schlug ihm eine Fahrradtour von unserem Ferienort Schlitz in die Barockstadt Fulda vor. Das romantische Burgenstädtchen Schlitz ist eine Ausgangslage für viele Radtouren in der Region, denn hier in der Nähe verlaufen verschiedene regionale und nationale Radfernwege. Besonders für Familien mit Kindern eignen sich die Wege, denn obgleich die Gegend durch Hügel und sanfte Berge geprägt ist, verlaufen viele Radwege an Flüssen oder entlang der ehemaligen Bahntrasse.

Diesmal würden wir einen Teil des Fernradwegs R1 entlangfahren. Die Strecke nach Fulda ist bis auf wenige Steigungen sehr eben und somit für meinen Zweitjüngsten bestens geeignet.

Start der Radtour
Start der Radtour

Los geht’s mit vollen Taschen

Die Taschen vollgepackt mit Leckereien und Pannenwerkzeug, starteten wir nach einem späten Frühstück. Bereits 300 m von unserem Haus entfernt begann der erste Radweg entlang der Schlitz. Der Fluss Schlitz, nach dem das Städtchen Schlitz benannt wurde, ist der kürzeste Fluss Deutschlands. Nach gut einem Kilometer geht der Radweg in den R1 über. Wir fahren weiter auf dem R1 am Fuße des Tempelbergs. Dort muss mein Kleiner die erste Steigung bewältigen, was er mit seinem Kinderrad und starkem Willen gut schafft. Danach können wir es laufen lassen bis Pfordt. In Pfordt gibt es eine Bett und Bike Unterkunft für müde Radler. Die brauchen wir aber noch nicht. Im schattigen Gartencafe der Pension sitzen einige E-Radler und trinken, während ihr Bike lädt.

Die Strecke am Pfordter See
Die Strecke am Pfordter See
Im Pfordter See kann man auch baden
Im Pfordter See kann man auch baden
Der Baumstamm ist wie gemacht für eine Pause
Der Baumstamm ist wie gemacht für eine Pause

Wir aber fuhren weiter durch den Ort und ein kurze Strecke auf der Landstraße bis zum Pfordter See. Hier ging der Radweg etwas holperig weiter. Nach dem Pfordter See bekam Samuel Hunger und wir legten auf eine Pause ein. Ein alter Baumstamm war unser Tisch und wir erfrischten uns an einer saftigen Honigmelone.

 

 

Der alte Wachturm der Lüdermunder Warte
Der alte Wachturm der Lüdermunder Warte

Vom Wachturm bis zur Braut

Gestärkt fuhr Samuel weiter. Bald verließen wir das Schlitzer Land. An der Grenze zum Landkreis Fulda steht noch ein alter Wachturm der Lüdermunder Warte. Mein Angebot, ihn sich genauer anzuschauen, lehnte Samuel ab. Er wollte es jetzt ohne weitere Pause bis Fulda schaffen. Wir ließen den Wachturm hinter uns und fuhren durch Lüdermund. Dort wartete gerade eine Hochzeitsgesellschaft auf das Brautpaar vor der Dorfkirche. Das Brautpaar wollten wir auch sehen. Also stellten wir uns zu den Gästen, bis Braut und Bräutigam endlich kamen. Samuel bewunderte die schöne Braut und ihr wundervolles Kleid. Hochzeiten haben für Kinder etwas Magisches. Beim Weiterfahren erzählte ich ihm von meiner Hochzeit mit seinem Papa und er sagte, er will unbedingt auch heiraten.

 

Da freute sich das ganze Land - Hochzeit
Da freute sich das ganze Land – Hochzeit
Da fahren Kanus!
Da fahren Kanus!

Kurz vor Fulda ist es sehr eben
Kurz vor Fulda ist es sehr eben
Entlang der Fulda
Entlang der Fulda

 

Kurz hinter Lüdermund fuhren wir über eine hölzerne Brücke. Samuel hielt an und schaute auf die Fulda, die unter uns durch floss. Wir entdeckten ein Kanu, das im flachen Wasser steckengeblieben war. Die Kanufahrer fluchten und fragten uns, welches Dorf dies sei. „Lüdermund,“ riefen wir ihnen zu, da löste sich ihr Kanu und sie paddelten mit 2 anderen Booten weiter. Samuel wollte auch unbedingt mal Kanu mit mir fahren, am besten einen Sechs-Sitzer.

Zu Fuß durch Deutschland

Jetzt ging es ein kleines Stück bergauf durch einen Wald. Samuel schob sein Rad diesmal den Hügel hinauf. Nach dem Wald fuhren wir neben den Auen im Fuldatal. Die letzten Kilometer bis Fulda waren sehr eben, was gut war, denn Samuel war schon etwas müde. Kurz vor Fulda fuhren wir an einer blonden jungen Frau mit einem schweren Rucksack und Wanderstöcken vorbei. „Das sieht so aus, als ob Du schon lange unterwegs bist, “ sprach ich sie an. Sie nickte: „Ich wandere durch Deutschland.“

„Super. Und wo bist Du gestartet?“ fragte ich sie. „ In Sylt und ich laufe bis ins Allgäu.“ „Eine gute Reise noch,“ wünschte ich ihr und fuhr mit Samuel weiter bis zu einer Tankstelle. Dort holten wir uns ein Eis und suchten uns am Radweg eine Bank, auf der wir Pause machen konnten. Da kam die Wanderin wieder an uns vorbei. Wir erkannten uns und sie blieb bei uns stehen.

Ich packte gerade unser Essen aus und fragte sie: „Möchtest Du auch ein Brötchen?“ „Da sag ich nicht nein“, lächelte sie. Sie setzte sich neben uns und ich schmierte ihr ein Roggenbrötchen mit vegetarischer Pastete, belegt mit Gartentomaten. Ich reichte es ihr und sie aß mit sichtbaren Appetit. Unser restliches Essen teilte ich auch und auch Samuel bot ihr von seinen Brezeln an. Wir redeten beim Essen über die Schönheit des Wanderns und wie gut es tut, nur mit sich zu sein. Dann brach sie auf, um zur Jugendherberge in Fulda zu kommen. Ich fuhr mit Samuel zum nächsten Spielplatz, wo er mit neuer Energie auf dem Klettergerüst turnte.

Endlich angekommen
Angekommen
Klettern geht immer.
Klettern geht immer.

Zurück mit Tempo

Für heute ist er genug gefahren. Wir blieben noch eine Weile in Fulda und er traf seinen Papa für den Rückweg. Ich fuhr alleine denselben Weg zurück nach Schlitz in einen wunderbaren Sonnenuntergang hinein. Ich brauchte nur ein Viertel der Zeit, die ich für den Hinweg brauchte. Aber mit Kindern fahren heißt auch immer, sich Zeit für all das zu nehmen, was rechts und links des Weges liegt. Dadurch entdecke ich auch immer wieder Neues und hatte dabei einen schönen Tag mit meinen Sohn.

Dagmar Gericke

 

Mein Rückweg alleine
Mein Rückweg alleine

 

 

 

 

 

 

 

 

Karte zur Tour:

Fulda-Radweg

Publicpress.de

ISBN 978-3-89920-303-5

Auf dem Bahnradweg zur Burgruine:

Auf dem Bahnradweg zur Burgruine:

Mit dem Rad zu den Rittern

 Von Schlitz nach Wartenberg

Auf was freuen sich Kinder in jedem Alter: natürlich auf eine alte Burgruine! Also war unser Ziel heute die Burgruine Wartenberg, die wir bequem auf den Bahnradweg Hessen erreichen konnten. Der Bahnradweg Hessen führt auf ehemaligen Bahntrassen von Hanau bis Bad Hersfeld über insgesamt 316 Km. Die Strecke ist eben, meist fernab von Autostrassen und in landschaftlich reizvollen Gegenden. Die Strecken sind daher sehr gut für Kinder geeignet, weil es kaum Steigungen gibt. Diesmal waren wir zu fünft, mein Bruder und sein elfjähriger Sohn, und meine beiden jüngeren Kinder Miri und Samuel. Wir starteten in der romantischen Burgenstadt Schlitz im Schlosspark. Am Freibad vorbei ging es nach kurzer Strecke auf den Radweg 7A, der über eine lange Holzbrücke nach Bernshausen führt. Die Holzbrücke liebten die Kinder, zu schön ist das Geräusch, wenn man über die Bohlen fährt. Im nächsten Dorf legten wir schon die erste Pause ein, denn wir kamen an einem Spielplatz vorbei, der natürlich nicht stehengelassen werden durfte.

EIn Spielplatz am Radweg erfreut die Kinder
EIn Spielplatz am Radweg erfreut die Kinder
Die Beine-Baumel-Bank
Die Beine-Baumel-Bank
Der Bahnradweg ührt durch wunderschöne Täler
Der Bahnradweg ührt durch wunderschöne Täler

 

 

Und in Ützhausen wartete die Bank zum Beine baumeln. Das musste getestet werden.

Auch das nächste Teilstück war kurz, denn am Waldrand lockte ein Abhang, der erklettert werden musste, die Kinder. Einmal rauf und auf dem Hosenboden wieder runter, dann ging es weiter.

In der Kurstadt Bad Salzschlirf mussten wir ein kurzes Stück auf die Autostrasse. Das war selbst mit den jüngeren Kindern kein Problem, da es nur 300m auf einer extrem gering befahrenen Strasse war.

In der Ferne lockt die Burg…

Hinter Bad Salzschlirf ging es bergauf und mein Sechsjähriger stöhnte. Aus Berlin ist er keine Anhöhen gewohnt. Als es aber bergab ging, war alles wieder gut. Bald schon sahen wir aus der Ferne die Burgruine Wartenberg und die Kinder jubelten. Über einen Wiesenweg kamen wir zu einer Treppe, die hoch zur Burg führte. Mein Bruder und ich nahmen lieber den Umweg um den Berg, denn auf der anderen Seite war ein befestigter Weg, der zur Burg hochführte. Die Jungs aber wollten mit ihren Rädern die Treppe hochsteigen. Im Vertrauen, dass sie es schon schaffen würden, ließen wir sie dort. Und tatsächlich, als wir endlich oben waren, lachten uns die Jungs schon entgegen.

Die Jungs nahmen den kürzeren Weg hinauf.
Die Jungs nahmen den kürzeren Weg hinauf.

Die Burg selber ist ein riesiger Abenteuerspielplatz für die Kinder. Sie sprangen über Gruben, balancierten auf den Mauern und schauten vom Turm herab in Tal. Gerade kämpften auch ein paar „echte“ Ritter auf der Wiese vor dem Burgfried, begleitet von ein paar Burgfräuleins. Für die Turniersaison im Herbst muß man sich ja fit halten.

Die Burgruine Wartenberg ist ein wunderbares Ziel für Familien und super mit dem Fahrrad zu erreichen. Im Burghof ist eine Wiese, die sich sehr gut für ein Picknick eignet und es gibt saubere Toiletten und Wasser vor der Burg. Dank eines aktiven Fördervereins ist die gesamte Burg in einem Topzustand. Doch trotzdem ist es ein Ort der Ruhe. Auf den Burgmauern sitzend, lassen wir Erwachsenen den Blick in Tal schweifen. Wir verbrachten einige entspannte Stunden auf der Burg, bevor wir uns am Abend wieder auf den Rückweg machten.

Einmal alle Mauern ablaufen...
Einmal alle Mauern ablaufen…

Die besondere Bahnschranke…

Wenn man etwas Zeit hat, sollte man sich eine besondere Atraktion nicht entgehen lassen. Auf dem Weg von der Ruine nach Wartenberg sind Bahngleise zu überqueren, die mit einer Schranke gesichert sind. Vor der Schranke ist eine Fernsprechanlage installiert, über die man den Bahnwärter im nächsten Ort anrufen kann. Gibt er die Gleise frei, hebt sich die Schranke und man kann durch. Danach muß man sich noch mal beim Bahnwärter melden, dass alle durch sind. Die Kinder finden das total abgefahren.

Es war wieder ein schöner Fahrradausflug und machte mir Lust auf eine der nächsten reizvollen Wege, die Fahrt mit dem Rad durch den Milseburgtunnel. Mal sehen, ob wir es in diesem Sommer noch schaffen.

Radtouren machen einfach Spaß
Radtouren machen einfach Spaß

http://www.gemeinde-wartenberg.de/vereine/foerdergemeinschaft/Index.htm

Buchtipp: Bahnradweg Hessen,Verlag Esterbauer

Infos über Bahnradwege

 

Mitradgelegenheit – eine Plattform für das gemeinsame Radeln

Mitradgelegenheit – eine Plattform für das gemeinsame Radeln

Zusammen fahren ist schöner…

Die meisten schlagen sich mit dem Rad alleine durch den Verkehr. Dabei bietet das gemeinsame Fahren einige Vorteile. Ihr werdet besser gesehen, es ist unterhaltsamer und nebenbei lernt Ihr neue Menschen und Strecken kennen. Radeln Kinder zusammen, sind sie viel sicherer, weil sie als Gruppe besser wahrgenommen werden. So trauen sich vielleicht auch mehr Eltern, ihre Kinder mal zur Schule radeln zu lassen. Die Webseite Mitradgelegenheit.de bietet eine Plattform, um solch gemeinsames Radeln zu organisieren, Strecken einzutragen und Radevents zu planen.

http://mitradgelegenheit.de/static/about

Einmal quer durchs Schlitzerland mit dem Rad

Einmal quer durchs Schlitzerland mit dem Rad

Perfektes Wetter für eine Radtour

Optimales Fahrradwetter, rief die Wettervorhersage, nicht zu heiß, nicht zu kalt, trocken, wenig Wind. Also checkte ich Kinderanhänger und Fahrrad durch, packte ein Pannenset und Essen und startete mit meiner fast vierjährigen Tochter Miri im schönen Burgenstädtchen Schlitz. Ich bin gerade mit ihr alleine hier, weil sie ihre Mama mal ganz für sich wollte. Wir lassen uns es beide hier gut gehen und heute stand eine Radtour an.

Hutzdorf bei Schlitz
Hutzdorf bei Schlitz

Was hat  kürzeste Fluss Deutschlands mit der größten Weihnachtskerze der Welt gemein?

Schlitz ist ein hübsches kleines Fachwerkstädtchen mit historischem Altstadtkern und 4 Burgen. Die Schlitzer haben ein eigenes Geldstück kreiert, den Burgentaler, mit dem man hier einkaufen kann und statt Halloween wird hier das Runkelrübenfest gefeiert. Vor einigen Jahren hat sich hier die Landesmusikakademie Hessen angesiedelt und so kommen viele Besucher in die kleine Stadt, die mit den umliegenden Dörfern gerade mal 10 000 Einwohner hat. Trotz der geringen Größe kann Schlitz mit 2 Rekorden aufwarten, dem kürzesten Fluss Deutschlands, die Schlitz und der größten Weihnachtskerze der Welt. Dafür wird dem Burgturm im Winter ein rotes Kleid übergeworfen und oben auf dem verkleideten Turm glüht eine Lichterkette.

 

 

Was guckst Du so - na klar haben Rinder Hörner!
Was guckst Du so – na klar haben Rinder Hörner! Rinder am R1.

Ich startete also am kürzesten Fluss Deutschlands und fuhr ein Stück den Radfernweg R1 entlang, bis ich Richtung Fraurombach abbog. Dort gibt es in einer Kirche prächtige Wandmalereien zu bewundern. Hinter Fraurombach fuhren wir unter der großen ICE-Brücke durch, unter der jedes laut gesprochene Wort als Echo zurückhallte . Weiter ging es quer durch den Wald nach Michelsrombach. Im Stadtkern von Michelsrombach steht ein alter großer Lindenbaum, der von einer niedrigen Mauer umgeben ist. Dort wurde im Mittelalter Gericht gehalten.

Die Gerichtslinde in Michelsrombach
Die Gerichtslinde in Michelsrombach

Hinter Michelsrombach habe ich die Radweghinweisschilder leider verloren und bin etwas nach Gefühl gefahren. Leider waren auf dieser Strecke auch gefühlt 100 Bremsen hinter mir her. Ich kam bergauf nur langsam voran und die Bremsen nutzten dies für eine Blutmalzeit. Miri ließen die Plagegeister zum Glück in Ruhe.

Ich freue mich über den schönen ebenen Weg nach dem Berg.
Ich freue mich über den schönen ebenen Weg nach dem Berg.

Alle Wege führen nach Pfordt, nur wie?

Da ich nun wieder auf die andere Seite der ICE-Strecke gelangen musste, fuhr ich ein Stück Autostrasse entlang. Die Strasse war zum Glück sehr gering befahren. Allerdings ging es gefühlt 3 Kilometer nur bergauf. Mit dem Anhänger kam ich ziemlich ins schwitzen. Nach einer Weile kam ein geteerter Waldweg, der nach Künzell zurück zum R1 führte. Ich bog dort ein und genoss es, auf angenehmer Strecke durch den Wald zu fahren. Nach einem Kilometer endete der Teerweg und es ging links auf einem Schotterweg bergab. Die ganze Strecke war doch länger als ich geplant hatte. An einer Wegkreuzung schaute ich auf der Karte, ob ich hier Richtung Pfordter Seen abkürzen könnte. Da kamen zwei Mountainbiker des Weges. „ Komme ich auf dem Weg auch nach Pfordt?“ fragte ich sie. „Ja“, antwortete der ältere von beiden,“ aber ich würde es mir an deiner Stelle dreimal überlegen, ob Du da lang fährst.“ „ Wieso?“ hakte ich nach. „ Schau uns doch mal an,“ sagte der Mountainbiker. Da sah ich, dass sie über und über mit Schlamm bespritzt waren. „Nee, da nehme ich doch lieber den längeren Weg,“ murmelte ich, während die Mountainbiker auf den nächsten Schlammweg einbogen.

An der Fulda gibt es noch eine Furt.
An der Fulda gibt es noch eine Furt.

Zu kühl zum Baden und so liegt der Pfordter See heute ruhig da.
Zu kühl zum Baden und so liegt der Pfordter See heute ruhig da.

Kuchenschmaus im Dorfhaus

Jetzt ging es fast nur bergab, bis ich in Kämmerzell am Friedhof herauskam. Ab dort kannte ich mich aus, denn Kämmerzell lag am R1 auf der Strecke Fulda-Schlitz. Die Strecke bin ich schon häufig gefahren und ich wusste, mein nächstes Ziel, Pfordt, war nicht mehr weit. Miri absolvierte gerade einen Mittagsschlaf im Anhänger. Ich genoss es, durch das liebliche Fuldatal zu fahren, bis zum Pfordter See. Kurz danach kamen wir in Pfordt, wo heute beim Feuerwehrhaus das jährliche Dorffest gefeiert wurde. Miri wachte auf und wir nutzten das Dorffest für eine Pause. Die dorfübliche Verköstigung in Form von Currywurst und Steak ließ ich links liegen, aber vom Kuchenbuffet im Gemeindehaus nahmen wir ein paar leckere Obstkuchen. Wir hatten inzwischen ja ziemlichen Hunger.

 

Miri schmeckts!
Miri schmeckts!
Traktor zum Spielen auf dem Dorffest.
Traktor zum Spielen auf dem Dorffest.
Hier können die Schlitzer Gemüse direkt beim Bauern kaufen.
Hier können die Schlitzer Gemüse direkt beim Bauern kaufen.

Zurück nach Schlitz

Miri tobte dort noch auf dem Spielplatz, während und ich zufrieden in der Sonne saß und mich ausruhte. Bis Schlitz waren noch 5 km zu fahren, das geht schnell. Am späten Nachmittag, kam ich müde, aber glücklich wieder mit Miri in Schlitz an. Hier in der Gegend gibt es wirklich wunderbare Fahrradwege zu erfahren. Auch wenn ich die Gegend um Schlitz schon etwas kenne, so bleibe ich oft auf den bekannten Wegen. Es lohnt sich doch immer mal, neue Wege zu nehmen, denn ich habe heute viele unbekannte Ecken hier entdeckt.

Buchtip: Radfernwege in Deutschland

 

 

Wieder zurück in Schlitz
Wieder zurück in Schlitz

 

Radtourenbuch: RadFernWege in Deutschland

Radtourenbuch: RadFernWege in Deutschland

Wohin soll die nächste Radtour gehen?

Neulich kam ein junger Kanadier in unseren Fahrradladen und suchte Fahrradkarten. Er wolle mit dem Fahrrad von Berlin nach München fahren, ob das gehen würde, fragte er mich. Warum nicht, meinte ich und gab ihm den Tipp, sich an Flussradwegen zu orientieren. Wegen den Karten schickte ich ihn zu Hugendubel. Leider konnte ich ihm noch nicht dieses Buch empfehlen, denn ich habe es mir selbst erst später gekauft. In dem Buch hätte er eine gute Übersicht über die Radfernwege von Deutschland gefunden. Aber er will ja noch mal kommen, um sich ein Rad für die Tour zu kaufen und dann kann ich ihm den Tipp geben.

Radtourenbuch: RadFernWege in Deutschland

In dem Buch Radfernwege in Deutschland werden 125 Radfernwege beschrieben. Zu jedem Fernweg gibt es eine Beschreibung der Strecke und Einteilung in verschiedene Schwierigkeitsstufen. Ich sehe anhand von Symbolen, ob der Weg für Kinder geeignet oder auch mit dem Rennrad problemlos befahrbar ist. Gibt es Anschlußmöglichkeiten an andere Radfernwege, wird diese genannt. Zu jedem Weg gibt es ein Höhen- und Streckenprofil und eine Karte.

 

Das Buch hat der Verlag Esterbauer zu seinem 25jährigen Jubiläum herausgegeben und bietet einen wirklich guten Überblick über die vielen Radstrecken in Deutschland. Eine Überblickkarte ist auch dabei. So kann man Ideen für die nächste Radreise sammeln und auch eine längere Tour planen. Allein mit dem Buch wird man mehrwöchige Touren allerdings kaum reisen können. Dazu ist es nicht detailreich genug, aber das ist auch kaum zu schaffen und vermutlich auch nicht der Anspruch des Verlags. Schon jetzt ist das Buch über 500 Seiten stark. Von den für eine längere Tour ausgewählten Strecken ist es also sinnvoll, sich noch zusätzliche Karten zu besorgen. Kartentipps stehen nach jeder Wegbeschreibung.

 

Ich habe beim Durchblättern des Buches große Lust bekommen, mich aufs Rad zu schwingen, den Anhänger startklar zu machen und mich samt Kind auf den Weg zu machen. Wenn das Wetter mitspielt, werde ich gleich am Sonntag mal einen Weg antesten, und zwar einen Teil vom Bahnradweg Hessen. Der Bahnradweg Hessen startet nämlich in der Nähe meines Urlaubsortes und hört sich sehr verlockend an. Dann werde ich Euch davon berichten.

Radfernwege Deutschland
Die attraktivsten Radtouren durch Deutschland
Ein bikeline-Radtourenbuch
Verlag Esterbauer
7,90€
ISBN 978-3-85000-462-6