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Kategorie: Allgemein

Ist der Senat überfordert?

Ist der Senat überfordert?

Dem scheint so, denn die Gesetzesvorlage zum Volksentscheid Fahrrad liegt nun schon seit über drei Monaten dem Senat zur Begutachtung vor, ohne dass es seitens des Senats dazu eine Stellungnahme zur Zulässigkeit des Radgesetzes gab.

Egal, wie ich zum Volksentscheid Fahrrad stehe, der Umgang mit der bisher erfolgreichsten Unterschriftensammlung Berlins ist eine Ignoranz von berechtigten Interessen vieler Menschen, die in Berlin wohnen, die ihresgleichen sucht. Kein Wunder, dass manch einer gar Absicht dahinter vermutet. Und zwar die Absicht, den Volksentscheid Fahrrad so lange zu verzögern, bis eine Abstimmung zur nächsten Bundestagwahl unmöglich erscheint. Als Protest dagegen gingen eine Gruppe Radler vom Volksentscheid Fahrrad symbolisch vor dem Regierungsviertel in der Spree baden.

Dem Senat entgeht eine historische Chance

Der Berliner Senat vertut so wieder eine große Chance. Nämlich die Chance, eine Stadt wie Berlin zu einer Stadt umzubauen, in der der Verkehr den Menschen dient, und nicht nur den Autofahrern. Andere Städte, die in den Achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts völlig fahrradfeindlich waren wie zum Beispiel Chicago , haben sich längst auf den Weg zu einem mutigen Umbau ihrer Strassen gemacht.

Wer mal in den Achtzigern dort war, weiß, dass dort im Gegensatz zu Berlin kaum Menschen Fahrrad gefahren sind. Und jetzt nutzen viele Menschen die neu angelegten durchdachten Routen. Berlin hätte den Umbau aufgrund einer Bevölkerung, in der sowieso viele Menschen Rad fahren, leichter vorantreiben zu können. Das die Situation so ist, wie sie jetzt ist, ist ganz klar ein Versäumnis der Politik. Ergreift eine Gruppe Berliner jetzt die Initiative, durch einen Volksentscheid den Umbau zu einer fahrradfreundlichen Stadt herbeizuführen, müsste der Senat diese Initiative eigentlich unterstützen, als willkommene Entlastung für überforderte Politiker. Stattdessen möchte der Berliner Senat noch mal ein denkenswertes Beispiel von seiner Unfähigkeit, mit Bürgerbegehren umzugehen, hinterlassen. Schade.

Volksentscheid Fahrrad

Fahrrad kaputt – was tun?

Fahrrad kaputt – was tun?

Fahrrad kaputt – Fehlerdiagnose und -behebung

Problem: Wie zeigt sich das Problem(Symptom) Diagnose: Mögliche Ursachen 1. Hilfe: Möglichkeiten der Behebung Kostenpunkt Material: ca. Preis im Laden Im Fahrradladen machen lassen, Tipps vom Fahrradladen,  benötigtes Werkzeug:
Fahrrad quietscht Kette verrostet Kette ölen Kettenspray ab 4,90€, einsprühen und Zeitung unterlegen, nicht auf Felge und Bremsbeläge sprühen 3-5 €
Fahrrad fährt schwergängig Zuwenig Luft? Auf 3,5 bar aufpumpen, Rennräder auf 7-8 bar Luftpumpe ab 6,90 € Service vom Laden: 1€

Luftpumpe benutzen vom Laden oder der Tankstelle

Adapter für Fahrradventil auf Autoventil für die Tankstelle kaufen, ca 1,90 €

Schlauch verliert schon nach wenigen Tagen Luft Altes Dunlop- Ventil (Blitzventil, normales Ventil) undicht Neues Ventil einsetzen 1 € Ventile von TipTop sind sehr gut
Reifen verliert Luft Loch im Schlauch Schlauch erneuern, Schlauch flicken 7,90 plus Montage Montage vorn ca. 10- 15, hinten 15- 25 €
Pedale eiern Billigpedale oder Kurbelarm verbogen Pedale erneuern oder Kurbeln austauschen oder richten, Achtung linke Seite Linksgewinde, rechte Seite Rechtsgewinde Pedale ab 5,90 das Paar plus Montage Besser Pedale ab 12,90 aus Metall, die Achse sollte sich leicht drehen, Pedale aus Plastik halten nicht lang, die Pedale sollten sich leicht drehen, 15er Maulschlüssel, Kurbelabzieher benötigt
Kurbel defekt oder eiert Rad umgefallen? Kurbeln prüfen, ob sie gerade sind, notfalls richten.

Mit einem Rohr zurück biegen, gerade biegen, richten, nachdem das Pedal abmontiert wurde, Rad dazu hin legen

Material ab 20- 100 Euro, je nach Qualität

Zur Montage wird Abzieher benötigt

Die Kurbeln müssen kompatibel zu den alten sein, links ist sie billig, rechts muss die ganze Kettengarnitour gewechselt werden, Montage ca. 30- 50 Euro

Richten kostet nur ca. 20 Euro

Schaltung hakt Züge verrostet? Schaltwerk verbogen? Schalthebel defekt oder verharzt (hart gewordenes Fett blockiert die Mechanik im Schalthebel) Züge ölen, Schaltwerk richten, Schaltauge richten, Schalthebel mit Bremsenreiniger reinigen, Schaltzug neu, Schaltung einstellen Schaltzug 1,90 Euro, Schaltwerk ab 20 Euro, austauschbares Schaltauge ab 15 Euro, Schalthülle ab 5 Euro, Schalthebel ab 10- 20 Euro Nach Aufwand ab 10- 20 Euro, Kreuzschlitzschraubendreher benötigt
Bremsen schleifen Falsch eingestellt? Züge verrostet, Bremsgelenke festgefressen/ verrostet, Bremsbeläge abgenutzt, verschlissen? Neue Züge, neue Bremsbeläge, Bremsgelenke ölen, Bremse erneuern Zug ab 1,90 €, Beläge ab 4,90 Euro pro Paar Zug austauschen, einstellen: ab 10 Euro pro Bremse, Zug am besten Shimano Edelstahl, Beläge am Besten von einem Markenhersteller Coolstop oder Shimano, Inbus und 8/9 und 10/11 er Maulschlüssel benötigt
Räder eiern, Achter Schlag in der Felge oder Speichen locker oder Speiche gebrochen/ Felge kleine Risse am Speichennippel? Prüfen! Mit Hammer Felge ausbeulen oder Speichen spannen und Laufrad zentrieren oder Laufrad austauschen Zentrieren ab 10 €

Hammer und Speichenschlüssel benötigt

Kette springt runter Kette muss gespannt werden, oder ausgetauscht werden oder Schaltung muss eingestellt werden oder Kettenblatt verbogen oder Schaltwerk/ Schaltauge verbogen Kette spannen/ austauschen, ölen, Schaltung instand setzen, eventuell Ritzel mit austauschen, falls sie spitz abgefahren sind Kette ab 9,90 Euro Austausch Kette: Montage: ca. 20 Euro, muss mit Kettennieter vernietet werden
Ein Licht fällt aus Glühbirne kaputt, Leitung unterbrochen, Kontaktproblem/Kontakte verrostet Sofort reparieren lassen, sonst brennt auch das zweite Licht schnell durch Normale Glühbirne ab 60 Cent, Halogenbirne ab 2,90 Euro, Lampe vorne ab 9,90 Euro, Rücklicht ab 3,90, Kabel ab 1,90 Euro Licht vorne ab 10- 15 Euro, hinten ebenfalls je nach Aufwand,

9 Volt- Block und Durchgangsprüfer benötigt

Der regelmäßige Fahrradcheck

Der regelmäßige Fahrradcheck

Ein regelmäßiger Fahrradcheck spart Zeit und Geld

Lagerspiel, lockere Speichen und verschlissene Ketten verursachen oft Folgeschäden, deren Behebung meist mehr kostet, als rechtzeitige Wartung.

Checke deshalb regelmäßig Dein Rad durch, damit Du möglichst lange Freude hast, denn viele Reparaturen sind durch regelmäßige Wartung vermeidbar und Du fährst einfach besser. Folgende Checkliste hilft Dir zu entscheiden, was Du selbst reparieren und welche Reparaturen Du einer Fahrradwerkstatt überlassen willst.

Allgemeiner Schnellcheck:

  • Läuft das Vorderrad gerade, leicht und spielfrei? (Hat das Vorderradlager Spiel, lässt sich das Vorderrad minimal hin und her bewegen, wenn ich gegen die Felge drücke, es wackelt also im Lager. Dadurch werden längerfristig die Kugeln im Lager beschädigt und die Konusse, auf denen die Kugeln laufen, nutzen sich übermäßig ab)
  • Läuft das Hinterrad gerade , leicht und spielfrei?
  • Wackelt das Tretlager? Stehen die Kurbeln gerade? Sind sie verbogen?
  • Drehen sich die Pedale sauber?
  • Ist das Lenkkopflager spielfrei oder wackelt es?
  • Ziehen die Bremsen ordentlich? Lassen Sie sich leicht betätigen?
  • Schaltet die Kette sauber auf jedes Ritzel?
  • Ist die Kette verbraucht? Zustandsprüfung mit und ohne Kettenmeßlehre

Bremsencheck:

  • Müssen die Bremsbeläge gewechselt werden?
  • Sind die Bremsbeläge richtig positioniert?
  • Greifen die Bremsen stark genug?
  • Ist die Felge sauber?
  • Schleifen die Bremsen einseitig?

Reifencheck:

  • Hat der Reifen seitlich Risse?
  • Sind auf der Lauffläche viele kleine Löcher?
  • Läuft der Reifen rund?

Kettenschaltung:

  • Ist das Schaltwerk verbogen oder ist es gerade?
  • Steht das Schaltwerk schief, weil das Ausfallende des Rahmens verbogen ist?
  • Sind die Schaltwerks- Ritzel verschlissen?
  • Läuft die Kettenrad- Garnitour gerade?

Nabenschaltung:

  • Ist die Schaltung korrekt eingestellt? Stimmen die Markierungen hinten an der Nabe bzw. an der Klickbox in der Grundeinstellung überein?
  • Lässt sich der Schalthebel leicht bedienen
  • Arbeitet die Klickbox korrekt?/ Bewegen sich die Schaltkettchen korrekt?
  • Ist die Klickbox beschädigt?/ Sind die Kettchen verbogen oder verrostet?

Fahrradlicht:

  • Funktionieren beide Lampen?
  • Bei Seitenläufer- Dynamo: Läuft der Dynamo leise und sauber?
  • Sind die Kabel korrekt verlegt?

Laufräder:

  • Müssen Speichen gespannt werden?
  • Ist die Felge beschädigt?

Rahmen:

  • Ist der Rahmen verbogen oder beschädigt
  •  Sind an den Nähten oder Muffen Roststellen oder kleine Risse sichtbar?
  •  Ist die Gabel schief?
  • Verläuft die Sattelstütze gerade oder biegt sie sich nach hinten?
  •  Steckt die Sattelstütze tief genug im Rahmen?

Sonstiges:

  • Ist der Lenker gerade oder einseitig verbogen?
  • Läßt sich der Vorbau leicht in der Höhe verstellen oder ist er festgefressen?
  • Läßt sich die Sattelstütze leicht in der Höhe verstellen oder ist sie festgerostet?
  • Wurde eventuell eine zu dicke Sattelstütze in den Rahmen gepresst?
  • Ist der Gepäckträger gut befestigt und stabil?
  • Sind die Schutzbleche fest montiert, oder scheppern sie während der Fahrt?
  • Ist der Ständer lange genug und steht das Rad stabil?
  • Ist der Sattel bequem und fest montiert?
  • Sind die Griffe angenehm, oder fühlen sie sich klebrig an und sind locker?

Probefahrt:

  • Bei der Probefahrt überprüfst du den Geradeauslauf. Zieht das Fahrrad zu einer Seite, sind möglicherweise der Rahmen oder die Gabel durch einen Unfall oder Aufprall verzogen, oder das Lenkkopflager ist zu stramm angezogen oder defekt.
  • Überprüfe die Gangschaltung. Lassen sich alle Gänge leicht schalten?
  • Schalte in den kleinsten Gang, also den Gang, mit dem du auch steile Berge erklimmen kannst. Belaste die Kette mit voller Kraft. Jetzt darf nichts knacken. Rutscht die Kette über die Ritzel und Zahnräder, müssen Kette und eventuell die Zahnräder, schlimmsten Falls sogar die vordere Kettenradgarnitour ausgetauscht werden.
  • Gibt es merkwürdige Schleifgeräusche?
  • Bei Nabenschaltung: Bremst die Rücktrittbremse, falls vorhanden, effektiv? Genügt die Bremswirkung, um innerhalb weniger Meter voll abzubremsen?
  • Fühlt sich das Rad sicher an?

 

Bist Du all diese Punkte durchgegangen,ohne Mängel zu finden, kannst Du getrost zur nächsten großen Fahrt starten.

Ahoy und viel Glück wünscht Dir Marko vom Mobilcenterberlin.

Kind angefahren

Kind angefahren

Wem gehört der Weg?

Am Montag, dem 3.10., wurde nahe unserer Verleihstation auf dem Tempelhofer Feld ein Kleinkind von einem Rennradfahrer angefahren und schwer verletzt. Meine Tochter, die alles beobachtet hatte, erzählte, das Kind wäre von der Wiese auf den asphaltierten Weg gelaufen und ist dort von dem Rennradfahrer erfasst worden, der ungebremst auf das Kind zufuhr. Der Rennradfahrer beging Fahrerflucht, während kurze Zeit später Polizei und Krankenwagen auf dem Feld waren und sich um Kind und Mutter kümmerten.

Das Kind ist auf den Weg gelaufen. Das tun Kinder nun mal. Sie achten nicht auf Markierungen, von den manche Rennradler auf dem Tempelhofer Feld meinen, es wäre ihre Spur und jeder andere hätte sich aus dem Weg zu scheren. Ich habe schon einige aggressive Rennradler erlebt, die  lauthals schreiend ihre Runde fahren wollen, ohne Rücksicht auf andere. Es gibt aber kein Recht auf eine schnelle Runde, weder im Auto noch auf dem Rad. Viel wichtiger ist das Recht der anderen auf körperliche Unversehrtheit, besonders, wenn es um ein Kind geht. In der Fahrschule habe ich gelernt, wenn ich ein Kind auf dem Bürgersteig sehe, soll ich runter vom Gas gehen und bremsbereit sein.

Wo ist nochmal die Bremse?

„Die Fahrzeugführer müssen sich gegenüber Kindern, Hilfsbedürftigen und älteren Menschen, insbesondere durch Verminderung der Fahrgeschwindigkeit und durch Bremsbereitschaft, so verhalten, daß eine Gefährdung dieser Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist.“ §3 StVO

 

Das gilt ebenso für Fahrradfahrer, auch wenn es manchen nicht bewußt ist. Rücksichtnahme ist eine Fähigkeit, die vielen in Berlin immer mehr abgeht. Die meisten hier erwarten Rücksichtnahme auf ihre Belange, aber sind sie auch bereit, diese zu geben? Nicht nur das eigene Ziel im Kopf haben, sondern anderen Menschen auch im Strassenverkehr ( oder Park ) achtsam begegnen, das macht den Alltag für alle leichter. Denn andere sind kein Verkehrshindernis, es sind Menschen, ob groß oder klein.  Keine Objekte.
Ja, klar, es gibt aggressive Fahrer, die mich stressen, aber ich bin keine Maschine, die dann automatisch den Stinkefinger hochheben und Flüche hinterschreien muss, sondern es gibt auch noch andere Möglichkeiten. Muss ich eine Aggression mit einer Gegenaggression beantworten? Was bringt das, außer nur noch mehr Aggresionen? So dreht sich die Aggressionsspirale immer weiter, immer schneller. Jeder fühlt sich im Recht, will Recht haben.

„Willst du Recht haben oder glücklich sein? Beides gleichzeitig geht nicht.“

(Marshall B. Rosenberg)

Ich suche neue Wege, mit den stressigen Situationen im Verkehr so umzugehen, daß daraus etwas Konstruktives entstehen kann. Das schaffe ich nicht immer, aber immer öfter. Für mich ist dafür wichtig, bei mir zu bleiben, nicht zur reaktiven Maschine zu werden. Ausatmen. Und wenn ich es schaffe, ins Gespräch kommen mit dem anderen. Das ist nicht leicht, aber den anderen Weg, den üblichen, sehe ich als eine Sackgasse. Ich wünsche mir aber eine Weiterentwicklung zu einer lebenswerten Stadt und dazu gehören für mich nicht nur bessere Wege für’s Rad dazu, sondern auch ein besseres achtsameres Miteinander. Dann kann auch die gemeinsame Nutzung von Flächen wie dem Tempelhofer Feld auch ohne sogenannte Nutzungskonflikte gut funktionieren und die Kinder können  im Park frei herumlaufen, ohne Angst, umgefahren zu werden.

Neue Wege gehen

Wie siehst Du das? Meinst Du, erst müssen sich die äußeren Bedingungen ändern und dann kommt die Rücksicht von alleine oder ist für Dich Rücksicht unabdingbar für eine positive Entwicklung?

Wie gehst Du mit Stresssituationen im Strassenverkehr um? Hast Du Strategien zur Deeskalation  von schwierigen Situationen entwickelt? Ich bin gespannt.

Dagmar Gericke

Radeln für den Volksentscheid – Stadtradeln

Radeln für den Volksentscheid – Stadtradeln

Stadtradeln 2016

Zur Zeit läuft die Aktion Stadtradeln. Über einen festgelegten Zeitraum werden allen mit dem Rad zurückgelegten Km aufgeschrieben und gesammelt. Der Volksentscheid Fahrrad stellt auch ein Team, an dem Du Dich noch beteiligen kannst. Du kannst Deine gefahrenen km auch noch rückwirkend ab dem 9.9.2016 registrieren lassen. Gesammelt wird noch bius zum 29.9.2016.

Das ist eine gute Gelegenheit, die Themen Rad in der Stadt und Volksentscheid Fahrrad wieder publik zu machen. Also schnappt Euch euren Kalender, meldet Euch an und tragt die Kilometer ein. Bei der Anmeldung als Team Volksentscheid Fahrrad angeben. Du kannst natürlich auch als Einzelperson teilnehmen. Als Team ist es aber spaßiger.

Anmeldung zum Stadtradeln

Alternativrouten zur Horrorstrecke B96

Alternativrouten zur Horrorstrecke B96

Vom Süden in die Stadt mit dem Rad

Wenn Du im Süden von Berlin wohnst und regelmäßig ins Stadtzentrum fährst, hast Du an den Haupstraßen keine oder kaum Radspuren und -wege, die das Radfahren sicher und angenehm machen. Die B96 ist hier eine Horrorstrecke für Radfahrer.

Ich wohne selbst im Süden und unser Arbeitsweg führt uns nach Kreuzberg. Im Laufe der Jahre habe ich ein paar Alternativrouten herausgefunden, die ich hier vorstellen möchte. Manchmal ist die Strecke etwas länger, aber nicht immer, wie bei der folgenden Strecke. Oft geht es durch weniger Ampeln und ruhigere Strassen sogar flotter voran.

Heute starte ich mit meiner Lieblingsstrecke: Alternativroute zum Mariendorfer / Tempelhofer Damm

Diese Strecke bietet sich an, wenn Du zum Graefekiez in Kreuzberg oder weiter bis nach Friedrichshain willst. Sie verläuft nicht parallel zum Tempelhofer Damm und ist leider keine Alternative, wenn Du in’s westliche Kreuzberg musst. Nach wie vor muss der Mariendorfer / Tempelhofer Damm dringend baulich verändert werden, damit eine sichere Spur für Radfahrer geschaffen wird.

Von Mariendorf zum Graefekiez / Südstern / Hermannplatz

  • Los geht es am U-Bahnhof Mariendorf.
  • Ich fahre die Reißeckstraße Richtung Osten. Der Fahrradweg geht nach ca 200 m in einen Fußweg über, der für Fahrräder freigegeben ist. Nach der ersten Fußgängerampel geht der Fahrradweg weiter. Ich fahre dort allerdings meistens auf der Strasse, weil ich  dann besser vorankomme und mich zum Abbiegen leichter einordnen kann.
  • Ich biege links in die Rixdorfer Straße ein. Dort finde ich eine frisch angelegte Radspur vor. Hier macht mir das Fahren richtig Spaß, Es ist eine der besten Radspuren, die ich in Berlin bisher gesehen habe. Sogar im Kreuzungsbereich wurde an die Fahrräder gedacht.
  • Die Rixdorfer Straße geht in die Gottlieb-Dunkel-Straße und  auch die schöne Radspur geht in einen Radweg über.
  • Ich fahre die Gottlieb-Dunkel-Straße bis zur Eschersheimer Straße. Hier biege ich links Richtung Norden ab.

Weiter Richtung Kreuzberg / Neukölln

  • Die Eschersheimerstraße hat einen Radweg mit grottenschlechtem Belag, so daß ich die Straße vorziehe. Die Straße ist relativ gering befahren.
  • Jetzt überquere ich die Silbersteinstraße. Rechts führt die Silbersteinstraße zur Herrmannstraße in Neukölln.
  • Ich fahre aber weiter. Die Eschersheimerstraße geht in die Oderstraße über und ich gelange zum Eingang des Tempelhofer Feldes. Nun fahre ich auf das Tempelhofer Feld parallel zur Oderstraße.
  • Am Ausgang Oderstraße / Herrfurthstraße verlasse ich das Feld wieder und fahre geradeaus weiter auf der Straße 645 zum Columbiadamm. Dieser Weg ist für Autos gesperrt.
  • Ich überquere den Columbiadamm und fahre durch die Hasenheide. Am Ausgang neben der Minigolfanlage kann ich nun entweder die Straße Hasenheide überqueren und in die Fichtestraße bzw. Graefestraße fahren und bin sogleich im Graefekiez. Oder ich fahre noch im Park Hasenheide weiter nach links parallel zur Hauptstraße im Park und komme nach ca. 500 m am Südstern heraus.

Für die Strecke brauche ich bei normalem Tempo ( 15 -20 Km/h ) ca. 20 – 25 Minuten. Schneller bin ich mit dem Auto auch nicht. Noch dazu vermeide ich Staus und spare mir die Parkplatzsuche. Die Strecke führt durch schöne Parkanlagen. Das nutze ich auf dem Rückweg oft für einen Halt oder drehe gleich, weil’s so schön ist, noch eine Extrarunde auf dem Tempelhofer Feld.

Mi den öffentlichen Verkehrsmitteln benötige ich mind. 40 Minuten inkl. Fußwege.

Wegbeschreibung bei Google Maps:

https://www.google.de/maps/dir/Alt-Mariendorf,+12107+Berlin/B%C3%B6ckhstra%C3%9Fe,+10967+Berlin/@52.4668858,13.368044,13z/data=!3m1!4b1!4m14!4m13!1m5!1m1!1s0x47a84546e4205229:0xa35e03671371be0f!2m2!1d13.3876928!2d52.4390071!1m5!1m1!1s0x47a84fcbc02a574f:0xd12a0ab45e79202d!2m2!1d13.418473!2d52.4938497!3e2

Die Initiative Radfahren auf der B96 setzt sich für eine fahrradfreundliche Verkehrsführung auf der B96 im südlichem Berlin ein.

Bilder zur Strecke:

 

1. Alt-Mariendorf
1. Alt-Mariendorf
2. Reißeckstraße
2. Reißeckstraße
Abbiegen in die Rixdorfer Strasse
3. Abbiegen in die Rixdorfer Strasse-

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4. Fahrradspur Rixdorfer Strasse
4. Fahrradspur Rixdorfer Strasse
5. Gottlieb-Dunkel-Strasse
5. Gottlieb-Dunkel-Strasse
6. Abbiegen in die Eschersheimer Strasse
6. Abbiegen in die Eschersheimer Strasse

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

7. Weiter über die Silbersteinstrasse in die Oderstrasse
7. Weiter über die Silbersteinstrasse in die Oderstrasse.
8. Fahrradweg am Eisstadion in der Oderstrasse
8. Fahrradweg am Eisstadion in der Oderstrasse.
9. Eingang vom Tempelhofer Feld
9. Eingang vom Tempelhofer Feld.
10. Auf dem Tempelhofer Feld parallel zur Oderstrasse
10. Auf dem Tempelhofer Feld parallel zur Oderstrasse.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

11. Tempelhofer Feld verlassen und den Fuß/Radweg benutzen
11. Tempelhofer Feld verlassen und den Fuß/Radweg benutzen.
12. Den Columbiadamm hier oder 200 m links an der Ampel überqueren.
12. Den Columbiadamm hier oder 200 m links an der Ampel überqueren.
13. In Höhe der Fußgängerampel durch die Hasenheide fahren
13. In Höhe der Fußgängerampel durch die Hasenheide fahren.

 

 

 

 

 

 

 

 

14. Am Ende der Hasenheide: Gabelung in Fichtestrasse oder Graefestrasse.
14. Am Ende der Hasenheide: Gabelung in Fichtestrasse oder Graefestrasse.
15. Ich biege in die ruhigere Fichtestrasse ein
15. Ich biege in die ruhigere Fichtestrasse ein.
15. Als letztes überquere ich die Urbanstrasse und bin auf der Grimmstrasse beim Graefekiez angekommen
15. Als letztes überquere ich die Urbanstrasse und bin auf der Grimmstrasse beim Graefekiez angekommen.

 

 

 

Polizei Berlin stellt aufgefundene Fahrräder ins Netz

Polizei Berlin stellt aufgefundene Fahrräder ins Netz

„Vermissen Sie Ihr Fahrrad?“

…heißt die Seite der Polizei Berlin, auf der Menschen nach ihrem geklauten Fahrrad suchen können. In Kategorien aufgeteilt, sind die Fahrräder abgebildet, mit Angabe der Marke und einer kurzen Beschreibung. Denn nicht jedes geklaute Fahrrad verschwindet auf Nimmerwiedersehen.

Klauen just for fun, auch das gibt es leider. Über die Gründe der Diebe können wir nur rätseln.  Jedenfalls wird manchmal wird ein geklautes Fahrrad irgendwo nach dem Diebstahl stehengelassen und ein netter Finder hat es bei der Polizei abgegeben. Dort lagern etliche Räder und warten auf Ihren rechtsmäßgen Eigentümer. Und falls Dir ein Fahrrad geklaut worden ist, lass Dir die Chance nicht entgehen und schaue auf der Seite nach, ob Du Dein Rad dort findest.

„Ich habe aber noch keine Anzeige wegen Rad bei der Polizei gemacht.“

Das bekommen wir oft von Kunden zu hören. Das liegt an einem der 4 Gründe:

  • Du glaubst sowieso nicht, daß Dein Rad wiedergefunden wird.
  • Du hast keine Fahrradversicherung und deswegen siehst Du keinen Anlass, den Diebstahl zu melden.
  • Du hast keinen Kaufvertrag oder sonstigen Nachweis über die Eigentümerschaft Deines Fahrrads
  • Du bist noch nicht dazu gekommen und glaubst, daß es jetzt zu spät ist.

Du kannst aber auch später noch eine Anzeige  wegen Fahrraddiebstahls stellen.

Es erleichtert die Sache sehr, wenn Du einen Kaufvertrag von Deinem Fahrrad hast. Aber eine Anzeige kannst Du auch ohne Kaufvertrag machen. Möchtest Du dein Rad, wenn es aufgefunden wird, zurückerhalten, mußt Du glaubhaft machen, daß es Dein Rad ist. Das ist zwar etwas komplizierter, aber nicht unmöglich.

Bevor also Dein Fahrrad versteigert wird, weil es nicht abgeholt wurde, schaue schnell mal nach. Denn wenn es nach einer festgelegten Aufbewahrungszeit versteigert wird und Du es dann bei dem neuen Eigentümer siehst, dann ist es zu spät. Du kannst es nicht mehr zurückerhalten.

Seite der Polizei Berlin. Vermissen Sie Ihr Fahrrad

 

Gebrauchte Räder kaufen – nie ohne Kaufvertrag

Gebrauchte Räder kaufen – nie ohne Kaufvertrag

Kaufvertrag für Gebrauchträder – warum?

Der Handel mit geklauten Fahrrädern blüht. Auf Flohmärkten, an einschlägig bekannten Plätzen und im Internet gibt es jede Menge gebrauchte Fahrräder mit unklarer Herkunft. Der Handel mit geklauten Fahrrädern macht den Diebstahl erst möglich. Je mehr er unterbunden wird, desto weniger Absatzmöglichkeiten haben Diebe.

Viele Käufer eines gebrauchten Fahrrades wissen nicht, dass auch sie die strafrechtlichen Folgen tragen, wenn sich ihr im guten Glauben gekauftes Fahrrad als geklaut herausstellt. Haben sie dann keinen gültigen Kaufvertrag, sieht es schlecht aus. Mit einem Kaufvertrag aber bist Du auf der richtigen Seite.

Außerdem hast Du selbst im Falle eines Diebstahls keinen Nachweis, dass Du der Eigentümer des geklauten Rades bist, falls es wieder aufgefunden wird. Eine Kundin unseres Ladens hatte ihr geklautes Fahrrad bei einem Trödler um die Ecke wieder gefunden, ich selbst hatte ein mir geklautes Rad vor der Bücherei wieder entdeckt. Manche Räder werden bei Kontrollen von der Polizei eingezogen, manche werden beim Fundamt abgegeben. Ohne Nachweis hilft Dir das dann aber nicht.

Kaufe deswegen, nie, wirklich nie, ein gebrauchtes Fahrrad ohne Kaufvertrag.

Was muß in einem Kaufvertrag stehen?

Im Fahrradladen:

Jeder seriöse Händler gibt Dir zu dem Kauf von einem gebrauchten Fahrrad einen Kaufvertrag. Sollte Dir der Händler keinen Kaufvertrag aushändigen wollen, dann nehme lieber Abstand von dem Kauf, auch wenn das Angebot noch so günstig ist.

Das sollte mindestens im Kaufvertrag stehen:

  • Vollständiger Name und Anschrift des Geschäftes
  • Steuernummer oder Umsatzsteueridentifikationsnummer (bei gebrauchten Fahrrädern über 150 €)
  • Datum der Rechnung
  • Genauer Kaufpreis
  • genaue Beschreibung des Fahrrads (Fahrradmarke, Fahrradtyp, Fahrradgröße, Farbe, Schaltung, Rahmennummer)
  • Name des Käufers ( ist sinnvoll, um einen eindeutigen Eigentumsnachweis zu haben )
  • Unterschrift des Verkäufers

Bei Privatkauf, ob Flohmarkt oder Kleinanzeige:

Es gibt natürlich auch viele seriöse Menschen, die ihr gebrauchtes Rad verkaufen. Die sollten Dir ohne Probleme einen Kaufvertrag ausstellen. Wenn jemand sich weigert, einen Kaufvertrag auszustellen oder einen von Dir mitgebrachten Kaufvertrag auszufüllen, dann lass die Finger davon. Beim Privatverkauf vertraue auch immer Deinen Bauchgefühl. Das meldet sich oft, wenn etwas nicht stimmig ist.

Was sollte im Kaufvertrag von privat stehen?

  • Vollständiger Name und Anschrift des Verkäufers
  • Personalausweisnummer ( wichtig, ohne diese bringt Dir besonders bei Flohmarktkäufen der Kaufvertrag nichts )
  • Ort des Kaufes
  • Datum der Rechnung
  • Genauer Kaufpreis
  • genaue Beschreibung des Fahrrads (Fahrradmarke, Fahrradtyp, Fahrradgröße, Farbe, Schaltung, Rahmennummer, Zustand),
  • Zubehör
  • Eventuell vorhandene original Kaufbelege beifügen
  • Kennzeichnung als Privatverkauf unter Ausschluss von Gewährleistung / gekauft wie gesehen
  • Name des Käufers ( ist sinnvoll, um einen eindeutigen Eigentumsnachweis zu haben )
  • Unterschrift des Verkäufers

 

Du kannst Dir beim ADFC oder beim VSF einen Mustervertrag downloaden, auf denen diese Merkmale schon stehen.

Wenn Du nun im Besitz eines gültigen Kaufvertrags für Dein Rad bist, dann hefte den Kaufvertrag in Deinen Unterlagen gut ab. Das ist die Aufgabe des Käufers. An eine Kopie von einem verlorenen Kaufvertrag zu kommen ist schwierig bis unmöglich.

Denn nichts ist ärgerlicher, als wenn Dein geklautes Rad wiedergefunden wurde, aber Dir der Eigentumsnachweis fehlt, weil Du den Kaufvertrag verlegt hast. Dann wird der Eigentumsnachweis schwierig und langwierig.

Hast Du bereits ein gebrauchtes Fahrrad, aber den Kaufvertrag verloren, dann kannst Du Dich mit Deinem Rad fotografieren lassen. So hast Du zumindest den Nachweis, dass das Rad sich zu diesem Zeitpunkt in Deinem Besitz befand. Das kann Dir vielleicht bei der Polizei helfen.

Wir haben so viele Menschen gesehen, die tieftraurig über den Verlust ihres geliebten Drahtesels waren. Doch nur die allerwenigsten haben ein Foto ihres Fahrrads, geschweige denn einen Kaufvertrag. So ist das Rad oft für immer verloren, selbst wenn es aufgefunden wird. Denn wie den Nachweis erbringen, dass es Deins ist?

Also: ab jetzt nur noch mit Kaufvertrag.

 

Hier gibt es Musterverträge:

http://www.adfc.de/fahrradkauf-musterkaufvertrag/musterkaufvertrag

https://www.vsf.de/radfahrer-und-freunde/servicetipps-fuer-sie/downloads/

 

Auf dem R1 von Schlitz nach Fulda

Auf dem R1 von Schlitz nach Fulda

Radfahren ist Mama-Zeit – unterwegs auf dem Fernradweg R1

Endlich mal wieder was mit Mama alleine unternehmen, das wünschte sich mein siebenjähriger Sohn Samuel. Ich schlug ihm eine Fahrradtour von unserem Ferienort Schlitz in die Barockstadt Fulda vor. Das romantische Burgenstädtchen Schlitz ist eine Ausgangslage für viele Radtouren in der Region, denn hier in der Nähe verlaufen verschiedene regionale und nationale Radfernwege. Besonders für Familien mit Kindern eignen sich die Wege, denn obgleich die Gegend durch Hügel und sanfte Berge geprägt ist, verlaufen viele Radwege an Flüssen oder entlang der ehemaligen Bahntrasse.

Diesmal würden wir einen Teil des Fernradwegs R1 entlangfahren. Die Strecke nach Fulda ist bis auf wenige Steigungen sehr eben und somit für meinen Zweitjüngsten bestens geeignet.

Start der Radtour
Start der Radtour

Los geht’s mit vollen Taschen

Die Taschen vollgepackt mit Leckereien und Pannenwerkzeug, starteten wir nach einem späten Frühstück. Bereits 300 m von unserem Haus entfernt begann der erste Radweg entlang der Schlitz. Der Fluss Schlitz, nach dem das Städtchen Schlitz benannt wurde, ist der kürzeste Fluss Deutschlands. Nach gut einem Kilometer geht der Radweg in den R1 über. Wir fahren weiter auf dem R1 am Fuße des Tempelbergs. Dort muss mein Kleiner die erste Steigung bewältigen, was er mit seinem Kinderrad und starkem Willen gut schafft. Danach können wir es laufen lassen bis Pfordt. In Pfordt gibt es eine Bett und Bike Unterkunft für müde Radler. Die brauchen wir aber noch nicht. Im schattigen Gartencafe der Pension sitzen einige E-Radler und trinken, während ihr Bike lädt.

Die Strecke am Pfordter See
Die Strecke am Pfordter See
Im Pfordter See kann man auch baden
Im Pfordter See kann man auch baden
Der Baumstamm ist wie gemacht für eine Pause
Der Baumstamm ist wie gemacht für eine Pause

Wir aber fuhren weiter durch den Ort und ein kurze Strecke auf der Landstraße bis zum Pfordter See. Hier ging der Radweg etwas holperig weiter. Nach dem Pfordter See bekam Samuel Hunger und wir legten auf eine Pause ein. Ein alter Baumstamm war unser Tisch und wir erfrischten uns an einer saftigen Honigmelone.

 

 

Der alte Wachturm der Lüdermunder Warte
Der alte Wachturm der Lüdermunder Warte

Vom Wachturm bis zur Braut

Gestärkt fuhr Samuel weiter. Bald verließen wir das Schlitzer Land. An der Grenze zum Landkreis Fulda steht noch ein alter Wachturm der Lüdermunder Warte. Mein Angebot, ihn sich genauer anzuschauen, lehnte Samuel ab. Er wollte es jetzt ohne weitere Pause bis Fulda schaffen. Wir ließen den Wachturm hinter uns und fuhren durch Lüdermund. Dort wartete gerade eine Hochzeitsgesellschaft auf das Brautpaar vor der Dorfkirche. Das Brautpaar wollten wir auch sehen. Also stellten wir uns zu den Gästen, bis Braut und Bräutigam endlich kamen. Samuel bewunderte die schöne Braut und ihr wundervolles Kleid. Hochzeiten haben für Kinder etwas Magisches. Beim Weiterfahren erzählte ich ihm von meiner Hochzeit mit seinem Papa und er sagte, er will unbedingt auch heiraten.

 

Da freute sich das ganze Land - Hochzeit
Da freute sich das ganze Land – Hochzeit
Da fahren Kanus!
Da fahren Kanus!

Kurz vor Fulda ist es sehr eben
Kurz vor Fulda ist es sehr eben
Entlang der Fulda
Entlang der Fulda

 

Kurz hinter Lüdermund fuhren wir über eine hölzerne Brücke. Samuel hielt an und schaute auf die Fulda, die unter uns durch floss. Wir entdeckten ein Kanu, das im flachen Wasser steckengeblieben war. Die Kanufahrer fluchten und fragten uns, welches Dorf dies sei. „Lüdermund,“ riefen wir ihnen zu, da löste sich ihr Kanu und sie paddelten mit 2 anderen Booten weiter. Samuel wollte auch unbedingt mal Kanu mit mir fahren, am besten einen Sechs-Sitzer.

Zu Fuß durch Deutschland

Jetzt ging es ein kleines Stück bergauf durch einen Wald. Samuel schob sein Rad diesmal den Hügel hinauf. Nach dem Wald fuhren wir neben den Auen im Fuldatal. Die letzten Kilometer bis Fulda waren sehr eben, was gut war, denn Samuel war schon etwas müde. Kurz vor Fulda fuhren wir an einer blonden jungen Frau mit einem schweren Rucksack und Wanderstöcken vorbei. „Das sieht so aus, als ob Du schon lange unterwegs bist, “ sprach ich sie an. Sie nickte: „Ich wandere durch Deutschland.“

„Super. Und wo bist Du gestartet?“ fragte ich sie. „ In Sylt und ich laufe bis ins Allgäu.“ „Eine gute Reise noch,“ wünschte ich ihr und fuhr mit Samuel weiter bis zu einer Tankstelle. Dort holten wir uns ein Eis und suchten uns am Radweg eine Bank, auf der wir Pause machen konnten. Da kam die Wanderin wieder an uns vorbei. Wir erkannten uns und sie blieb bei uns stehen.

Ich packte gerade unser Essen aus und fragte sie: „Möchtest Du auch ein Brötchen?“ „Da sag ich nicht nein“, lächelte sie. Sie setzte sich neben uns und ich schmierte ihr ein Roggenbrötchen mit vegetarischer Pastete, belegt mit Gartentomaten. Ich reichte es ihr und sie aß mit sichtbaren Appetit. Unser restliches Essen teilte ich auch und auch Samuel bot ihr von seinen Brezeln an. Wir redeten beim Essen über die Schönheit des Wanderns und wie gut es tut, nur mit sich zu sein. Dann brach sie auf, um zur Jugendherberge in Fulda zu kommen. Ich fuhr mit Samuel zum nächsten Spielplatz, wo er mit neuer Energie auf dem Klettergerüst turnte.

Endlich angekommen
Angekommen
Klettern geht immer.
Klettern geht immer.

Zurück mit Tempo

Für heute ist er genug gefahren. Wir blieben noch eine Weile in Fulda und er traf seinen Papa für den Rückweg. Ich fuhr alleine denselben Weg zurück nach Schlitz in einen wunderbaren Sonnenuntergang hinein. Ich brauchte nur ein Viertel der Zeit, die ich für den Hinweg brauchte. Aber mit Kindern fahren heißt auch immer, sich Zeit für all das zu nehmen, was rechts und links des Weges liegt. Dadurch entdecke ich auch immer wieder Neues und hatte dabei einen schönen Tag mit meinen Sohn.

Dagmar Gericke

 

Mein Rückweg alleine
Mein Rückweg alleine

 

 

 

 

 

 

 

 

Karte zur Tour:

Fulda-Radweg

Publicpress.de

ISBN 978-3-89920-303-5

Fahrradklima-Test 2016

Fahrradklima-Test 2016

Fahrradklima-Test vom ADFC

Alle zwei Jahre gibt es den großen Fahrradklima-Test vom ADFC, in dem nach  Zufriedenheit von radfahrenden Menschen mit ihrer Stadt gefragt wird. Berlin lag 2014 abgeschlagen auf dem 30. Platz. Keine Glanzleistung, aber Ausdruck der Unzufriedenheit der Menschen mit dem Radklima in Berlin.

Jetzt werden alle, die möchten, nach ihrer Zufriedenheit mit der Situation für Radfahrer in ihrer Stadt gefragt. Die Spitzenplätze belegen Städte wie Freiburg und Münster. Auch wenn kaum zu erwarten ist, daß in Berlin ein anderes Ergebnis als 2016 erscheint, ist die Teilnahme wichtig. Sie verleiht dem Wunsch der Menschen nach einer besseren Infrastruktur für den Fahrradverkehr Nachdruck und bringt das Thema Fahrrad in die Öffentlichkeit. Die Beantwortung der Fragen dauert ca 10 Minuten und wer möchte, kann sich auf der Website die Testergebnisse vom letzten Test mal anschauen.

Hier geht es Fahrradklimatest.

Was wollen die Autofahrer noch alles?

Was wollen die Autofahrer noch alles?

Berlin wählt und ein großes Wahlkampfthema ist die aktuelle Fahrradpolitik. Die Initiative vom Volksentscheid Fahrrad hat neuen Wind in verstaubte Verkehrsplanbüros gebracht. Doch der Unmut der etablierten Parteien ist groß. Fahrradpolitik, das war bisher doch nur“Gedöns“. Muß man sich jetzt darum auch noch kümmern?

Was wäre, wenn…. ja, was wäre wenn die Geschichte des Individualverkehrs eine andere Entwicklung genommen hätte? Wenn nicht das Auto, sondern das Fahrrad das dominierende Verkehrsmittel in Deutschland geworden wäre?  Welche Argumente hätten die Autofahrer dann? Ein Gedankenspiel:

Ein Volksentscheid für Berlin

Berlin-Alexanderplatz, im Sommer 2016.

„Das ist ja eine Unverschämtheit!“ Tobias Metzler vom ADFC knallte eine druckfrische Zeitung auf den Konferenztisch des ADFC. Alle Augen der Vorstandmitglieder richteten sich auf ihn. Gerade stand die Etatplanung für das nächste Jahr auf dem Plan, was war so wichtig?

„Die Autofahrer wollen einen Volksentscheid, sie wollen mehr Platz für das Auto in der Stadt,“ schnaubte Metzler wütend. „So ein Quatsch, damit kommen die doch nie durch.“ entgegnete Sophie Markwardt lässig, erste Vorsitzende und Top-Lobbyistin in Sachen Fahrrad, „Darüber reden sie doch schon seit Jahren, aber wer will das schon? Nur ein paar verrückte Motorfreaks und Altnazis.“

Sie schaute gedankenvoll aus dem Fenster des 12-stöckigen Büroturms am Alexanderplatz, in das der ADFC vor 3 Jahren gezogen ist, weil das bisherige Gebäude zu klein geworden war. Unter ihr rollten Kolonnen von Radlern über die Strassen, ab und an sah man ein Auto eingekeilt langsam hinter den Fahrradfahrern her tuckeln. Berlin war Die Fahrradmetropole Der Welt, das würde sie sich von ein paar widersinnigen Autofahrern nicht kaputt machen lassen. Schon einmal wurde versucht, dem Fahrrad die Bedeutung zu nehmen, die ihm zustand. Während der Zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts war das Fahrrad ein Massenverkehrsmittel und die Autos führten noch ein Schattendasein. Doch dann wurde vom Naziregime 1934 die Radwegebenutzugspflicht eingeführt, um die Strassen für Autos frei zu machen. Radfahrer verbannte man von den Strassen und Autobahnen wurden gebaut, über die bald schon Panzer rollten. Wohin das führte, hatte man gesehen: Europa lag in Trümmern, unzählige Tote waren zu beklagen. Soweit durfte es nie wieder kommen.

Neue Wege für Deutschland – Fahrradwege

Zum Glück wurde nach dem Ende des 2. Weltkriegs beschlossen, alle Autostrassen und Autobahnen in Fahrradwege umzuwidmen. Die Menschen hatten nach dem Krieg sowieso keine Autos mehr und waren froh, die Wege für ihre Fahrräder zur Verfügung zu haben. Im Zuge der Entmilitarisierung wurden die Motorwerke und Rüstungsfabriken in Fahrradfabiken umgewandelt. Fahrräder von Mercedes und BMW genossen einen ausgezeichneten Ruf und wurden in die ganze Welt exportiert. Für den innerstädtischen Warentransport aktivierte und erweiterte die Stadt das alte Rohrpostnetz wieder. Ebenso wurde der öffentliche Nahverkehr ausgebaut und ebenfalls für den Transport von Waren und Schwerlasten genutzt. Die Alliierten förderten den Fahrradboom in Deutschland als einen friedlichen Weg nach der schrecklichen Vergangenheit des Landes. Während in den anderen Ländern der Welt Autos die Fahrräder allmählich verdrängten, baute Deutschland und insbesondere Berlin auf eine Verkehrspolitik, die sich am Menschen und nicht an den Maschinen orientierte.

Lange wurde dies von anderen Nationen belächelt. Doch im Zuge der zunehmenden Reisefreiheit sahen Menschen aus den USA, Großbritannien, Thailand und vielen anderen Ländern die Kinder in Deutschland gefahrlos auf den Strassen spielen, während sie in anderen Metropolen der Welt ängstlich von ihren Eltern festgehalten wurden. Das gesamte Strassennetz war extrem ökonomisch, da die Fahrräder die Strassen kaum abnutzten. Noch dazu hatte Deutschland den weltweit geringsten Anteil an übergewichtigen Menschen. Das alles waren Werte die sich sehen lassen konnten. Deutschland war das Vorzeigeland für eine nachhaltige Wirtschaftspolitik.

Berlin –  Ecocity of the world

Inzwischen reisten Umweltbeauftragte aus der ganzen Welt nach Deutschland, insbesondere nach Berlin, um Inspiration für ihre zugebauten atemlosen Städte zu bekommen. In Zeiten des Klimawandels wurde der „sanfte“ Weg wie in Deutschland auch für andere Länder wieder interessant. In Berlin fand alle zwei Jahre der Weltfahrradgipfel statt, in dem Strategien besprochen wurden, um die ökologischste Fortbewegungsart auch in anderen Ländern weiter zu verbreiten. Und nun das: Die Autofahrer begehrten auf. Welch ein Desaster!

„Ja, aber stellt euch nur vor, was sie in der Öffentlichkeit damit anrichten könnten,“ sagte Friedhelm Wenzel, ein ruhiger älterer Mann, „ es gibt mittlerweile Autotouristen, die ihren Urlaub nur im Auto verbringen. Sie schlafen sogar darin und reisen herum, sehen, was in anderen Städten für den Autoverkehr möglich ist. Das bringt sie auf die Idee, solche Strassen auch für Berlin zu fordern.“

„Hm,“ überlegte Sophie Markwardt, „okay, zeig mal her, was die da so schreiben.“

Die Forderungen des Volksentscheid Auto

Tobias reichte ihr die Zeitung. „Mehr Auto für die Stadt“ stand dort in fetten Lettern, „Die Forderungen des Volksentscheid Auto hier bei uns.“ Sophie blätterte um und las: „Erste Forderung: 2000 km Autostrassen für Berlin, um schnell durch die Stadt zu kommen.“ „Wer soll denn das bezahlen?“ rief Brigitte Arndt, die resolute Finanzchefin vom ADFC und ausgebildete Steuerberaterin, „Das kostet doch ein Heidengeld.“     „Zweite Forderung: Die derzeitigen Fahrradschnellstrassen werden zu ihrer ehemaligen Nutzung zurückgeführt und werden wieder zu Autobahnen.“ Alle im Raum Anwesenden verfielen in Schnappatmung und redeten gleich darauf wild durcheinander.

„Ich bitte um Ruhe“, durchdrang Sophies tiefe Stimme die aufgeregte Gruppe, „wir werden uns doch hier nicht von einen Haufen nicht ernst zunehmender Blechbüchsenfahrer irre machen lassen. Das sind doch nur Forderungen. Das heißt doch noch gar nichts. Autofahrer sind immer noch eine Randgruppenerscheinung. Wir haben die Politik auf unserer Seite.“ Sie dachte an ihre letzte Radtour mit dem amtierenden Bürgermeister, bei der sie nebenbei über ein neues Großprojekt, die Überdachung aller Stadtfahrradbahnen gesprochen hatten. Das sollte im kommenden Jahr ausgeschrieben werden und Firmen auf der ganzen Welt standen schon Schlange dafür.

Sie las weiter: Dritte Forderung: „Vier Spuren für den Autoverkehr an allen Strassen, damit auch ein Überholen eines langsameren Autos gewährleistet ist.“ „Das schlägt doch dem Fass den Boden aus.“ schrie Tobias Metzler erregt. Er zitterte und zerknüllte das Papier, auf dem er sich Notizen gemacht hatte und warf es in den nächsten Mülleimer. „Immer mit der Ruhe, Tobi“, beruhigte Friedhelm ihn, „noch ist gar nichts entschieden. Wir werden mal eine Pressemitteilung als Antwort aufsetzen.“

„Vierte Forderung: Autoparkplätze an allen Strassen“, zitierte Sophie den Artikel. „Da wird sich der Berliner Einzelhandel aber höchst begeistert zeigen, wenn die Autos die Sicht auf ihre Geschäfte zuparken,“ bemerkte Brigitte Arndt ironisch, „so veröden ja alle Einkaufsstrassen. Bald hätten wir Zustände wie in den USA, wo die Innenstädte völlig langweilig sind.“

„Fünfte Forderung: Mehr…..“   „Bitte, es reicht, ich halte das echt nicht mehr aus,“ stöhnte Tobias, „lass uns einfach eine Antwort schreiben.“

Mehr Auto in der Stadt – völlig absurd

Sophie Markwardt lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, verschränkte die Arme und blickte nachdenklich auf die Zeitung, die vor ihr lag. „Okay,“ sagte sie langsam, „wir setzen eine Pressemitteilung auf. Lass uns hier Ideen dafür sammeln.“ „Friedhelm,“ sie wandte sich an ihren langjährigen Kollegen, „kannst Du das dann bitte zusammenfassen, in Form bringen und abschicken?“ Er nickte und klappte sein Notebook auf.

„Also: Unsere Antwort auf den Volksentscheid Auto: Die Ziele des Volksentscheids Auto sind völlig unverhältnissmäßig und entsprechen in keinster Weise den Wünschen der Menschen nach einer schadstoffarmen, lebenswerten Stadt. Insbesondere die Fußgänger würden durch einen Erfolg der Initiative nicht benachteiligt, sondern sogar höchst gefährdet werden. Berlin hat weniger als 4 Verkehrstote im Jahr. Das ist einmalig in der ganzen Welt für eine Stadt dieser Größe. Die Zahl der Verkehrstoten würde mit einer einseitigen Förderung des Autoverkehrs explodieren, von den vielen Schwerverletzten und Traumatisierten ganz zu schweigen. Kinder würden von öffentlichen Strassen verbannt werden.

Dass das keine Fiktion, sondern Realität sein würde, sehen wir an ausländischen Großstädten, die den Autoverkehr einseitig bevorzugt haben und nun einen Ausweg aus der Misere suchen. Dem Auto in der Stadt so viel Platz einzuräumen wie im Volksentscheid verlangt, ist reaktionär und ein Rückfall in eine Zeit, in der man noch nicht wußte, daß der motorosierte Individualverkehr eine Sackgasse ist.

Deswegen empfehlen wir vom ADFC, auf ruhigen Nebenrouten einige Autostrassen freizugeben und außerhalb der Städte abgeschlossene Autoringe zu bauen, in denen die Autofahrer ihrem Hobby fröhnen können. Einen weiteren Ausbau von Autostrassen lehnen wir aus den oben angegebenen Gründen ab. Hat jemand noch eine Ergänzung?“ Sophie schaute in die Runde.

„Sicher. Und zwar eine, die immer zieht,“ sagte Brigitte Arndt, „nämlich die Kosten, die bei einem erhöhten Anteil von Autos am Verkehr, entstehen würden und die jeder mittragen müßte. Damit meine ich nicht nur die Kosten für Strassenbau und –erhalt, sondern auch für die Folgekosten wie Unfallopferversorgung, Frührenten, Witwenrenten, Umweltschäden, Gesundheitschäden, Kinderbetreuung und vieles mehr. Das ist wirtschaftlicher Selbstmord. Auch der Tourismus würde abnehmen. Berlin ist zum 25. Mal in Folge zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt worden. Den Titel würde Berlin schnell verlieren, nähme der Autoverkehr zu.“

„Okay,“ bremste Friedhelm Brigittes Redefluss, „das ist jetzt schon mal einiges. Ich mach was draus und schicke es an alle wichtigen Medien. Wer kann noch unsere Kontakte im Senat moblisieren?“ „Darum kümmere ich mich selbst.“ Sophie nahm ihren Ordner und die Zeitung, steckte sie in ihre Tasche und stand auf. „Die Vorstandssitzung bezüglich der Etatplanung werden wir auf nächste Woche verlegen. Jetzt gibt es dringenderes zu tun…..Radelt zufällig jetzt jemand von euch auch mit der Stadtfahrradbahn Richtung Süden? Ich möchte von zu Hause weiterarbeiten.“

„Ja, ich.“ Tobias Metzler sprang auf, griff seine Jacke und eilte Sophie hinterher, die bereits den Raum verließ. Die anderen Vorstandmitglieder saßen etwas unschlüssig auf ihren Stühlen. „Tja,“ räusperte sich Friedhelm, „ dann werden wir mal… und hofffen, daß das alles nur ein Windei ist.“

Er packte seine Sachen zusammen. Das war für alle anderen das Signal zum Aufbruch und binnen kurzem war der Raum leer.

Dagmar Gericke

 

Hier geht es zum wirklichen Volksentscheid:  https://volksentscheid-fahrrad.de

Fahrradbremse – Verbesserung der Bremsleistung

Fahrradbremse – Verbesserung der Bremsleistung

Schwache Bremsleistung an Deinem Rad

Manche Fahrradbremsen ziehen nicht richtig, die Bremsleistung lässt zu wünschen übrig.
Was kannst du verbessern? Marko erklärt es dir.

 

Für eine gute Bremsleistung sind verschiedene Faktoren erforderlich:

  1. Typ und Bauart der Bremsen
  2. Neue, zu dem Felgenmaterial passende Bremsbeläge
  3. Fett-, Öl-, und staubfreie Oberfläche der Felgenflanken
  4. Gerade laufende Felgen
  5. Neue sauber laufende Innenzüge und reibungsarme Bremshüllen
  6. Optimal verlegte Bowdenzüge
  7. Wirkungsvolle Bremshebel

Bremsverstärkende Maßnahmen

Folgende, bremsverstärkende Maßnahmen, bitte in angegebener Reihenfolge abarbeiten:
  • Felgen säubern und entfetten
  • Alte, harte Bremsbeläge ersetzen
  • Verölte Bremsbeläge austauschen
  • Einseitig abgefahrene Bremsbeläge austauschen
  • Bremsbeläge optimal parallel zur Felge ausrichten
  • Ersetzen von verrosteten oder alten Bremszügen und Hüllen gegen leichtgängige Varianten
  • Dafür Sorge tragen, dass der Bremszug an keinen Bauteilen des Fahrrades reibt, außer im Bowdenzug, wo er leichtgängig gleiten sollte
  • Ölen der Bowdenzüge und Einfetten der Bremszüge
  • Bremsgelenke ölen und auf Leichtgängigkeit und Spielfreiheit überprüfen
  • Bremshebel aus Plastik gegen ergonomische Metallbremshebel austauschen
  • Laufräder sauber zentrieren
  • Austausch von Stahlfelgen gegen Alu- Felgen
  • Austausch alter Bremsbauarten gegen effektivere Bautypen mit besseren Hebelverhältnissen

Im Allgemeinen kann man sagen:

  • Das Bremsen auf Stahlfelgen hat weniger Wirkung. Stahlfelgen sind glatter und erzeugen deshalb weniger Reibung, weshalb die Bremsleistung geringer ist.
  • Feuchtigkeit hemmt die Bremswirkung.
  • Rücktrittbremsen bremsen nur gut, wenn der Pedalarm sich beim Bremsen in optimaler Position befindet, (rechter auf 9 Uhr, linker auf 3 Uhr)
  • Vorsicht: Bei langen Bergab- Fahrten kann sich die Rücktrittbremse überhitzen.
  • Trommelbremsen bremsen eher gemütlich und sind deshalb oft an Hollandrädern zu finden.
  • Starke Bremsleistung erzeugen gute Cantilever- Bremsen, gute V- Brakes (Vorsicht bei vorderer Bremse, Überschlaggefahr, bei Notbremsung immer  beiden Bremsen bestätigen) und Hydraulik-Bremsen.

Marko Teubert

Vorderrad-Ausbau beim Fahrrad

Vorderrad-Ausbau beim Fahrrad

Wie baust Du das Vorderrad richtig aus:

Und zwar  bei einem Vorderrad mit Vollachse, das heißt, auf jeder Seite befindet sich eine Mutter, die sich mit einem Maulschlüssel Größe 15 lösen lässt:

  1. Eine Mutter, die das Vorderrad in der Gabel hält, mit einem 15er Maulschlüssel gegen den Uhrzeigersinn, also links herum um einige Umdrehungen lösen.
  2. Mit der anderen Mutter das Gleiche tun.
  3. Problemfall: Wenn das Problem auftritt, dass sich diese zweite Mutter nur ein Stück lösen lässt und sie sich dann nur noch mit der Achse mitdreht, weil sie wegen beschädigtem Gewinde oder Rost darauf fest sitzt, die erste Mutter wieder fest ziehen. Nun lässt sich die zweite Mutter mit Kraft ganz von der Achse lösen. Dabei wird das Gewinde der Achse gesäubert und meist wieder gangbar. Ruhig vor dem Lösevorgang ein paar Tropfen Öl, Caramba, Rostlöser oder WD 40 Spray aufbringen. Nun kann auch die erste Mutter gelöst werden.
  4. Eventuell sind unter den Muttern Nasen- Unterlegscheiben verbaut. Diese dienen als zusätzliche Sicherheit, damit das Vorderrad nicht heraus fallen kann, sollten sich einmal die Muttern lösen. Diese Scheiben müssen ganz aus dem Gabelende herausgelöst werden.
  5. Nun die Bremse lösen, damit wir den Reifen an den Bremsbacken vorbei heraus schieben können.
  6. Bei der Cantilever- Bremse die meistens an Mountain- Bikes der 80iger verbaut wurden, können wir den Bremszug aus der in Fahrt Richtung gesehen rechten Seite der Bremse aushaken, indem wir die Bremsbacken zusammendrücken, wodurch der Bremszug locker wird. Die Tonne des Querzugs wird einfach aus dem rechten Bremsarm ausgeklinkt.
  7. Bei der V- Brake, die die Cantilever- Bremse abgelöst hat und an seinen längeren Bremsarmen gut zu erkennen ist, müssen wir ebenfalls die beiden Bremsbacken zusammen drücken, dann können wir das Röhrchen der Verlängerung der Bremszughülle von in Fahrt Richtung links gesehen ein wenig nach rechts drücken und dann nach oben aus seiner Führung heben.
  8. Jetzt können wir das Vorderrad nach unten heraus nehmen.

In dem Video zeigt Marko vom Fahrradladen Mobilcenter Dir, wie es geht:

 http://www.youtube.com/watch?v=nr_c6aCImZE

 

 

Diese Erfindung wird die Welt retten

Diese Erfindung wird die Welt retten

Viele von uns nutzen es täglich. Wir sind es so gewöhnt, daß uns oft gar nicht mehr bewußt ist, wie genial das Fahrrad eigentlich ist.

Ein Gedankenspiel: Stell Dir einmal vor, das Fahrrad wäre gerade erst erfunden worden. Wie würde es heute der Öffentlichkeit vorgestellt werden,  wie würde es angepriesen werden nach über Hundert Jahre Autofahren?

Die neue Erfindung im Jahre 2016: Das Fahrrad!

Sie wird ihr Leben revolutionieren, sie wird die Gesellschaft revolutionieren,  noch dazu wird sie unsere Umwelt retten.

Revolutionär: das neue Antriebskonzept.

Antrib vom Fahrrad
Antrieb vom Fahrrad
Motofahrzeuge - kommen sie bald aus der Mode?
Motofahrzeuge – kommen sie bald aus der Mode?

Anders als bei den bisherigen Elektromobilen, die von Motoren angetrieben werden müssen, und die schwere und teure Akkus benötigen, wird hier der Mensch selbst zum alleinigen Motor.

Genial: die Kraftübertragung.

Über Pedale, ein Tretlager und ein mit dem Tretlager verbundenes Kettenblatt wird die Kraft über eine dünne Kette auf das Hinterrad übertragen. Es ergeben sich kaum Reibungs- und Kraftverluste.

Das Fortbewegungsmittel der Zukunft.

Das sogenannte Fahrrad ermöglicht es selbst nur durchschnittlich trainierten Menschen allein mit Körperkraft leicht auf eine Geschwindigkeit von 25 Km/h zu kommen und diese über längere Zeit zu halten. Besser trainierte Sportler können Spitzengeschwindigkeiten von über 35km/h erreichen. Dabei bringen zwei unabhängige Bremsen das Fahrrad jederzeit sicher zum stehen, außerdem ermöglicht eine Gangschaltung das Erklimmen steilster Anstiege.

Eine Revolutionäre Erfindung

Noch nie in der Geschichte der Menschheit gab es eine derart revolutionäre Erfindung. Auf extrem lange Lebensdauer ausgerichtet verursacht ein Fahrrad nur geringste Unterhaltskosten. Zwei Inspektionen im Jahr, ein wenig Öl und Fett, alle paar Jahre mal die Verschleißteile erneuert, das wars. Es gibt wohl kein Verkehrsmittel, das mit einem derart günstigen Preis- Leistungsverhältnis aufwarten kann.

Unglaublich langlebig.

Das Fahrrad hält, wird es gut gepflegt, locker zwei Menschenleben oder auch mehr.  Man kann damit mehrmals um die Welt radeln. Mit einem Gewicht um die 15kg kann es selbst von Senioren mit dem geringsten Kraftaufwand vorwärts bewegt oder getragen werden, es ist für Personen von 4 bis 100 Jahren geeignet, schon jetzt kann ein Erwachsener mit zwei Kindern auf einem Fahrrad fahren. Außerdem möglich wären spezielle Lastenfahrräder, mittels derer Lasten von bis zu 400kg transportiert werden könnten oder wetterfeste Modelle, Geländefahrräder, Fahrräder, deren Antriebe Boote antreiben, Liege-, Sessel-, Dreirad-, Vierrad-, Tandem- und Rennräder und das alles zu bezahlbaren Preisen.

Vielfältige Nutzung

Diese unendliche Vielfalt der Nutzung und die große Freude an der Fortbewegung wird den Siegeszug des Fahrrades einläuten. Die Unabhängigkeit und Freiheit, die Möglichkeit der Mobilität aller Menschen und die Gesundheitsaspekte sind weltweit von unschätzbarer Bedeutung. Dazu kommt die geringe Umweltbelastung, die nur bei der Produktion des Fahrrades und seiner Verschleißteile anfällt.

Es gibt wohl kein Produkt, das eine solch großes Potential für die Alltagsmobilität und dem Alltagsnutzen von Menschen mit sich bringt, als das Fahrrad. Wir dürfen gespannt sein auf seinen Werdegang. Aber eines können wir uns jetzt schon sicher sein:

Wo ein Weg ist, ist auch ein Fahrrad.

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Auf dem Bahnradweg zur Burgruine:

Auf dem Bahnradweg zur Burgruine:

Mit dem Rad zu den Rittern

 Von Schlitz nach Wartenberg

Auf was freuen sich Kinder in jedem Alter: natürlich auf eine alte Burgruine! Also war unser Ziel heute die Burgruine Wartenberg, die wir bequem auf den Bahnradweg Hessen erreichen konnten. Der Bahnradweg Hessen führt auf ehemaligen Bahntrassen von Hanau bis Bad Hersfeld über insgesamt 316 Km. Die Strecke ist eben, meist fernab von Autostrassen und in landschaftlich reizvollen Gegenden. Die Strecken sind daher sehr gut für Kinder geeignet, weil es kaum Steigungen gibt. Diesmal waren wir zu fünft, mein Bruder und sein elfjähriger Sohn, und meine beiden jüngeren Kinder Miri und Samuel. Wir starteten in der romantischen Burgenstadt Schlitz im Schlosspark. Am Freibad vorbei ging es nach kurzer Strecke auf den Radweg 7A, der über eine lange Holzbrücke nach Bernshausen führt. Die Holzbrücke liebten die Kinder, zu schön ist das Geräusch, wenn man über die Bohlen fährt. Im nächsten Dorf legten wir schon die erste Pause ein, denn wir kamen an einem Spielplatz vorbei, der natürlich nicht stehengelassen werden durfte.

EIn Spielplatz am Radweg erfreut die Kinder
EIn Spielplatz am Radweg erfreut die Kinder
Die Beine-Baumel-Bank
Die Beine-Baumel-Bank
Der Bahnradweg ührt durch wunderschöne Täler
Der Bahnradweg ührt durch wunderschöne Täler

 

 

Und in Ützhausen wartete die Bank zum Beine baumeln. Das musste getestet werden.

Auch das nächste Teilstück war kurz, denn am Waldrand lockte ein Abhang, der erklettert werden musste, die Kinder. Einmal rauf und auf dem Hosenboden wieder runter, dann ging es weiter.

In der Kurstadt Bad Salzschlirf mussten wir ein kurzes Stück auf die Autostrasse. Das war selbst mit den jüngeren Kindern kein Problem, da es nur 300m auf einer extrem gering befahrenen Strasse war.

In der Ferne lockt die Burg…

Hinter Bad Salzschlirf ging es bergauf und mein Sechsjähriger stöhnte. Aus Berlin ist er keine Anhöhen gewohnt. Als es aber bergab ging, war alles wieder gut. Bald schon sahen wir aus der Ferne die Burgruine Wartenberg und die Kinder jubelten. Über einen Wiesenweg kamen wir zu einer Treppe, die hoch zur Burg führte. Mein Bruder und ich nahmen lieber den Umweg um den Berg, denn auf der anderen Seite war ein befestigter Weg, der zur Burg hochführte. Die Jungs aber wollten mit ihren Rädern die Treppe hochsteigen. Im Vertrauen, dass sie es schon schaffen würden, ließen wir sie dort. Und tatsächlich, als wir endlich oben waren, lachten uns die Jungs schon entgegen.

Die Jungs nahmen den kürzeren Weg hinauf.
Die Jungs nahmen den kürzeren Weg hinauf.

Die Burg selber ist ein riesiger Abenteuerspielplatz für die Kinder. Sie sprangen über Gruben, balancierten auf den Mauern und schauten vom Turm herab in Tal. Gerade kämpften auch ein paar „echte“ Ritter auf der Wiese vor dem Burgfried, begleitet von ein paar Burgfräuleins. Für die Turniersaison im Herbst muß man sich ja fit halten.

Die Burgruine Wartenberg ist ein wunderbares Ziel für Familien und super mit dem Fahrrad zu erreichen. Im Burghof ist eine Wiese, die sich sehr gut für ein Picknick eignet und es gibt saubere Toiletten und Wasser vor der Burg. Dank eines aktiven Fördervereins ist die gesamte Burg in einem Topzustand. Doch trotzdem ist es ein Ort der Ruhe. Auf den Burgmauern sitzend, lassen wir Erwachsenen den Blick in Tal schweifen. Wir verbrachten einige entspannte Stunden auf der Burg, bevor wir uns am Abend wieder auf den Rückweg machten.

Einmal alle Mauern ablaufen...
Einmal alle Mauern ablaufen…

Die besondere Bahnschranke…

Wenn man etwas Zeit hat, sollte man sich eine besondere Atraktion nicht entgehen lassen. Auf dem Weg von der Ruine nach Wartenberg sind Bahngleise zu überqueren, die mit einer Schranke gesichert sind. Vor der Schranke ist eine Fernsprechanlage installiert, über die man den Bahnwärter im nächsten Ort anrufen kann. Gibt er die Gleise frei, hebt sich die Schranke und man kann durch. Danach muß man sich noch mal beim Bahnwärter melden, dass alle durch sind. Die Kinder finden das total abgefahren.

Es war wieder ein schöner Fahrradausflug und machte mir Lust auf eine der nächsten reizvollen Wege, die Fahrt mit dem Rad durch den Milseburgtunnel. Mal sehen, ob wir es in diesem Sommer noch schaffen.

Radtouren machen einfach Spaß
Radtouren machen einfach Spaß

http://www.gemeinde-wartenberg.de/vereine/foerdergemeinschaft/Index.htm

Buchtipp: Bahnradweg Hessen,Verlag Esterbauer

Infos über Bahnradwege