Browsed by
Kategorie: Tipps und Tricks

Tipps zum Gebrauchtradkauf

Tipps zum Gebrauchtradkauf

Du möchtest Geld sparen und suchst ein gutes, gebrauchtes Fahrrad.  Hier sind die besten Tipps, was zu beachten ist, wenn du dir ein gebrauchtes Rad anschaust:

  • Ist das Tretlager in Ordnung? Merkwürdige Quietsch- Geräusche, Spiel (Wackeln der Tretarme), oder auch Schwergängigkeit deuten auf ausgeschlagene oder falsch eingestellte Lager hin.
  • Hebe das Hinterrad an und drehe die Kurbeln. Bewege die Kurbelarme quer zum Fahrrad, um eventuelles Spiel festzustellen.
  • Ist der Rahmen verzogen? Achte auf verbogene Rahmenrohre, bei Damenrädern vor allem auf das Sattelunterrohr. Neigt es sich nach vorne, dann ist der Rahmen verzogen, ein eventueller Bruch möglich.
  • Beachte auch Roststellen und Risse an den Muffen. Sie können erste Anzeichen von Materialermüdung sein.
  • Ist die Gabel verbogen? Betrachte die Verlängerung des Steuerrohres (das ist das Fahrrad- Rahmenrohr vorne mit dem auf’geklebten Typenschild) nach unten. Die Gabel muß fluchten, das heißt gerade nach unten verlaufen! Ist sie verbogen, wird die Lenkung beeinträchtigt. Die Gabel muß dann ausgetauscht werden.
  • Sind die Laufräder in Ordnung? Nicht selten sind die Laufräder durch Bordsteinkanten lädiert, haben Achten, oder lockere Speichen. Achte auf zentrischen spielfreien Lauf.
  • Ist die Antriebskette in Ordnung? Läßt sie sich am vorderen großen Kettenblatt mehr als einen halben Zentimeter von den Zähnen abheben, ist sie verschlissen. Mit der Kettenprüflehre läßt sich der Zustand in Sekunden ermitteln. Eine unverbrauchte Kette ist wichtig, denn sonst wird das Multi-Gang- Rad schnell zur Eingang- Tretmühle.
  • Bei Verschleiß müssen meist Ritzel und Kettenblatt ausgetauscht werden,  denn eine neue Kette passt oft  nicht auf ein verbrauchtes Ritzel.
  • Funktioniert das Licht? Defekte Lichtanlagen sind häufig Anlaß zu Ärger.
  • Sind die Reifen verschlissen? Alterungssrisse sind gut zu erkennen.
  • Funktionieren die Bremsen? Ein langer Bremsweg macht das Rad unsicher.

Generell gilt: Ein gutes generalüberholtes gebrauchtes Fahrrad, vor allem wenn es ein Markenrad ist, hat seinen Preis. Wenn du den Handel mit geklauten Rädern nicht unterstützen willst, kaufe nur von seriösen Quellen und bestehe auf einen Kaufvertrag.

Dann kannst du zum Preis eines einfachen Neurads schon ein gutes gebrauchtes Qualitätsrad bekommen und so viel Geld sparen. Denn Qualität macht sich auf Dauer bezahlt.

Kindertransport auf dem Fahrrad

Kindertransport auf dem Fahrrad

Wie kannst du dein Kind auf dem Fahrrad transportieren?

Viele Eltern möchten ihr Kind, so bald es möglich ist, auf dem Fahrrad transportieren. Sie sind sich aber unsicher, was eigentlich erlaubt ist. Entgegen den Gerüchten ist es gesetzlich zugelassen, sein Kind auf einem Kindersitz hinter dem Lenker zu transportieren.
Die StVo gibt auch keine Beschränkung auf ein Kind pro Rad vor. Es können durchaus zwei Kinder transportiert werden. Die Vorgabe ist lediglich, dass die Kindersitze an einem starren Teil des Fahrrads, also dem Rahmen, befestigt werden und dass die Füße nicht in die Speichen geraten können.

Hier ist der entsprechende Gesetzestext:
Straßenverkehrs-Ordnung (StVO)
§ 21 Personenbeförderung

„(3) Auf Fahrrädern dürfen nur Kinder bis zum vollendeten siebten Lebensjahr von mindestens 16 Jahre alten Personen mitgenommen werden, wenn für die Kinder besondere Sitze vorhanden sind und durch Radverkleidungen oder gleich wirksame Vorrichtungen dafür gesorgt ist, dass die Füße der Kinder nicht in die Speichen geraten können. Hinter Fahrrädern dürfen in Anhängern, die zur Beförderung von Kindern eingerichtet sind, bis zu zwei Kinder bis zum vollendeten siebten Lebensjahr von mindestens 16 Jahre alten Personen mitgenommen werden. Die Begrenzung auf das vollendete siebte Lebensjahr gilt nicht für die Beförderung eines behinderten Kindes.“

Kindertransport auf dem Fahrrad: Erst vorne, später hinten

Wir haben unsere Kinder in den ersten Lebensjahren, wenn sie sicher und stabil sitzen konnten, in einem Römer-Sulky-Kindersitz hinter dem Lenker transportiert. So hatte ich meine Kinder immer im Blick, konnte während der Fahrt mit ihnen reden und auch gleichzeitig den Verkehr erklären. Damit habe ich bereits die Grundlage für das sichere Radfahren später geschaffen.
Wurde der vordere Kindersitz zu klein, sind sie nach hinten in einen Römer Jockey gewandert. Ich bin oft mit zwei Kindern auf dem Rad gefahren. In Deutschland ist das zwar nicht so häufig, aber in den Nachbarländern Niederlande und Dänemark völlig üblich.

Kein tödlicher Unfall beim Kindertransport auf dem Fahrrad

Die größte Angst von Eltern ist dabei ein Unfall. Doch Eltern mit Kind auf dem Rad fahren sehr umsichtig und defensiv, wie eine Auswertung zeigt:
„Eine ADFC-Auswertung der Verkehrsstatistik habe ergeben, dass von 2007 bis 2009 bundesweit kein Kind im Alter von wenigen Monaten bis zum Vorschulalter beim Mitfahren auf dem Rad oder in einem Kinder-Fahrradanhänger ums Leben kam. Im gleichen Zeitraum starben den Angaben nach 64 Kinder in Deutschland bei Autounfällen. Unter den Schwerverletzten waren in der Statistik laut Huhn 20 Kinder bis zum Vorschulalter, die bei der Mitnahme auf und am Rad verunglückten. 445 Kinder der gleichen Altersgruppe wurden bei Autounfällen verletzt.“
(aus SpiegelOnline, 12.8.2011)

Das Kind mit auf das Rad zu nehmen ist der beste Weg, wie Kinder erfahren, dass Fahrradfahren zum Alltag gehört. Außerdem gewinnen Eltern ihre Mobilität zurück und fast alle Kinder lieben es, im Kinderfahrradsitz zu sein und die Gegend zu entdecken.
Wir sind mit unseren 4 Kindern viel und früh auf dem Rad unterwegs gewesen und es sind begeisterte Radfahrer geworden.

Dagmar Gericke

Was ist eine Fahrradstraße?

Was ist eine Fahrradstraße?

Fahrradstraßen – sinnvolle Ergänzung für eine fahrradfreundliche Stadt?

Ein Teilstück der Bergmannstraße in Berlin ist eine Fahrradstraße. Auch andere Straßen in Berlin sind in letzter Zeit zur Fahrradstraße umgewidmet worden.
Doch was bedeutet das für die Radler und Autofahrer?

Fahrradstraßen sind speziell für Fahrradfahrer. Durchquerende Autos sind verboten, außer die Straße ist mit einem Zusatzschild Auto frei für Autos freigegeben. Außerdem kann sie mit dem Schild Anlieger frei auch für Anlieger freigegeben werden.

Autos dürfen maximal 30 kmh fahren

Die Geschwindigkeitsbegrenzung für Autos liegt bei 30kmh. Da Fahrräder die dominierenden Verkehrsmittel in dieser Straße sind, müssen Autofahrer hinter ihnen herfahren, wenn sie nicht überholen können.

Verkehrsschild Fahrradstraße
Ob da wirklich jeder Autofahrer sicher weiß, dass er nicht mehr als 30 fahren darf?

Radfahrer dürfen nebeneinander fahren.

In der Straßenverkehrsordnung §41 StVO  heißt es dazu: „I. Fahrradstraßen kommen dann in Betracht, wenn der Radverkehr die vorherrschende Verkehrsart ist oder dies alsbald zu erwarten ist. II. Anderer Fahrzeugverkehr als der Radverkehr darf nur ausnahmsweise durch die Anordnung entsprechender Zusatzzeichen zugelassen werden (z. B. Anliegerverkehr). Daher müssen vor der Anordnung die Bedürfnisse des Kraftfahrzeugverkehrs ausreichend berücksichtigt werden (alternative Verkehrsführung).“

Die Idee der Fahrradstraße ist durchaus gut, die Ausführung sehe ich allerdings kritisch. Meine Erfahrung mit Fahrradstrassen ist, dass die Strassen weiterhin von Autofahrern zum Durchfahren genutzt werden. Es ist für sie einfach nur eine weitere Tempo 30 Zone. Viele Autofahrer wissen nicht, was eine Fahrradstrasse ist oder ignorieren es einfach.

Auch bisher darf mich ein Autofahrer in einer schmalen Straße nur unter Einhaltung der Sicherheitsabstände überholen. Ist dies nicht gewährleistet, muss er hinter mir herfahren, bis es eine sichere Möglichkeit zum Überholen gibt, egal welche Strasse.

Auch auf anderen Strassen dürfen Fahrradfahrer nebeneinander fahren, allerdings mit der Einschränkung, dass sie den motorisierten Verkehr nicht behindern. Also ein kleiner Vorteil für Radler auf Fahrradstrassen, da sie das nun tun können, ohne für den Kfz-Verkehr weichen zu müssen.

Wo liegt also der große Vorteil von Fahrradstraßen für Fahrradfahrer gegenwärtig?

Im Moment erscheint es mir als eine Methode, möglichst kostensparend geltend machen zu können, etwas für den Fahrradverkehr getan zu haben. 17 Fahrradstraßen in Berlin, das macht doch was her. Etwas Farbe, ein paar Schilder und schon gibt es etliche Fahrradkilometer mehr.

Würde das Projekt Fahrradstraße ernsthaft in Angriff genommen werden, müssten neben umfassenden Aufklärungsarbeiten bauliche Veränderungen vorgenommen werden, durch die Autofahrer sofort mitbekommen, dass sie sich nun in einer Fahrradstrasse befinden. Ein kleines Schild am Anfang der Straße und ein bisschen Farbe auf dem Teer wird da kaum reichen.

Frühjahrs-Check

Frühjahrs-Check

Dem Sommer entgegen

Blauer Himmel, die Sonne scheint. Frühlingsgefühle werden wach. Es geht auf’s Fahrrad. Aber halt, was ist das?! Die Kette ist rostig, die Bremsen schleifen oder die Reifen sind platt?

Euer Pferchen braucht Pflege. Hier einige wichtige Tipps für einen gelungenen Start in den Frühling.
Damit euer Ausritt in die Natur nicht im Desaster endet, bringt ihr euer Rad am Besten zum Durchchecken in einen guten Fahrradladen. Bloß, wie erkenne ich den?
Nun, wie so oft im Leben sind es die Menschen, die entscheiden. Im Gespräch mit dem Fahrradhändler erfährst du, ob du ernst genommen wirst oder ob der Händler nur an seinen Profit denkt.

Kannst du deinem Händler vertrauen, wird er das Rad vor deinen Augen durchchecken.

  1. Drehen sich die Laufräder gerade oder ist da eine Unwucht oder gar eine Acht und die Felge eiert oder schleift an den Bremsen? Dann muss das Laufrad zentriert werden, das heißt, die Speichen werden gespannt, so dass die Felge wieder ganz gerade wird
  2. Ist Spiel im Vorder- oder Hinterradlager (Das Rad wackelt im Fahrradrahmen, wenn ich die Felge mit der Hand quer zur Drehrichtung drücke, obwohl die Muttern des Rades fest angezogen sind) Dann müssen die Lager neu eingestellt werden, sonst gehen die Kugeln in den Lagern kaputt
  3. Sind die Bremshebel leichtgängig oder lassen sie sich nur mit viel Kraft betätigen? Ziehen die Bremsen so gut, dass ich bei gezogenen Bremsen das Rad nicht vor und zurück bewegen kann? Sind die Bremsbeläge noch gut oder sind sie so abgefahren/ abgenutzt, dass sie getauscht werden müssen?
  4. Ist das Tretlager in Ordnung? Indem ich wechselseitig am Kurbelarm hin- und herdrücke, kann ich herausfinden, ob das Tretlager wackelt. Dann muss es eingestellt oder ausgetauscht werden
  5. Ist das Lenkkopflager in Ordnung? Wenn ich die Vorderradbremse ziehe, und dann das Fahrrad nach vorne und zurück bewege, kann ich testen, ob es locker ist. Dann spüre ich ein Wackeln in der Gabel.
  6. Ist die Kette in Ordnung? Der vertrauenswürdige Händler misst mit einer Kettenmeßlehre den Zustand der Kette. Ist sie halb abgefahren, sollte sie ausgetauscht werden, denn sonst nutzt die abgenutzte, halb verschlissene Kette übermäßig die Zahnräder ab, und das wird dann sehr teuer. Tausche ich die Kette rechtzeitig, muss ich nur sie wechseln, und das ist viel billiger.
  7. Ist die Kette geölt
  8. Funktioniert das Licht.
  9. Dann wird der Händler mit dir absprechen, dass der Mechaniker noch die Schaltung checkt.
  10. Der Mechaniker wird alle Schrauben nachziehen und alle von außen beweglichen Teile ölen und fetten.

Dann wird der Händler in Absprache mit dir aufschreiben, welche Mängel bis wann behoben werden sollen und dir einen Kostenvoranschlag machen, von dem er nur max. 15- 20% abweichen darf, ohne es mit dir abzusprechen.

Ein guter Händler wird Standard-Reparaturen oder eine Grundinspektion in 1- 3 Tagen erledigt haben, so dass der erste Ausflug ins Grüne garantiert gelingt.

Marko Teubert

P.S. Im Lifestyle-Magazin von Bonprix dreht sich aktuell es darum, wie dein Rad wieder frühlingsfrisch machst, mit vielen nützlichen Tipps.
Wir sind dort auch mit einem Beitrag vertreten. Schau mal rein: So machst du dein Rad frühlingsfit.

 

Fahrradlicht reparieren

Fahrradlicht reparieren

Fahrradlicht kaputt – Selbsthilfe

Die dunkle Jahreszeit beginnt und es wird wichtig, mit funktionierendem Licht unterwegs zu sein, um gesehen zu werden. Doch oh Schreck, das Licht ist kaputt. Was kannst Du tun?

In diesem Artikel erklären wir, wie Du einige Licht- Probleme selbst beheben kannst, indem du bei der Fehlersuche logisch vorgehst.

Die Verkabelung checken

Ist die Verkabelung in Ordnung? Checke die Kabel. Sind alle noch heile oder ist eines durchgescheuert oder durchgerissen? Hängt vielleicht ein Kabel herunter oder ist ein Stecker ab gegangen? Manchmal verheddern sich die Räder im Fahrradständer, wobei schnell mal die Verkabelung in Mitleidenschaft gezogen werden kann.

Fahrradrücklicht
Das Kabel löst sich leicht vom Rücklicht – kontrollieren!

Glühbirnchen kontrollieren

Funktionieren die Glühbirnchen? Es gibt Fahrräder mit den alten kleinen Glühbirnchen, die man noch in die Lampen hineinschrauben muss, dann welche, die haben vorne einen Halogenscheinwerfer mit einer Halogen- Birne, die in den Scheinwerfer gesteckt wird und LED- Lampen, wo man nur die komplette Lampe austauschen kann. Öffne die Lampen und Rücklichter, entnehme die Birnen und prüfe sie mit einer 9 Volt- Blockbatterie. Die Birne nur kurz an die Batterie- Kontakte halten, sonst brennt sie durch. Defekte Birnen austauschen. Wenn mit defekter hinterer Birne gefahren wird und die Lichtmaschine ist an, kann auch das vordere Birnchen durchbrennen, weil zuviel Strom fließt.

Kontakt herstellen

Sind die Birnen okay, schmirgle bitte die Kontakte mit feinem Schmirgelpapier sauber, so dass sie glänzen. Spraye sie abschließend mit Kontaktspray ein, um Korrosion zu verhindern. Die Kontaktstellen sind überall dort, wo die Kabel festgesteckt werden bzw. wo die Kabelstecker enden, wo die Glühbirnen Kontakt mit den Lampen haben, wo die Lampe mit dem Rahmen verbunden ist und wo der Dynamo am Rahmen festgeschraubt ist. Bei einer Lampe mit Schalter könnt ihr auch den Schalter einsprühen. Wenn die Fahrräder mit LED- Lampen bestückt sind, haltet ihr eine Batterie an die beiden Kabel, die zu den Lampen führen. Leuchtet die LED nicht, ist sie möglicherweise defekt und muss komplett ausgewechselt werden. Überprüft bitte, ob alle Steckerkontakte fest sind, auch unten am Nabendynamo. Dieser Kontakt lockert sich gerne.

Ist der Dynamo defekt?

Sind die Kabel, die Birnchen und die Kontakte okay und brennt das Licht, wenn ihr eine Batterie an die Kabel haltet, dann ist eventuell der Seitenläufer- Dynamo defekt, oder der Naben- Dynamo, der im Vorderrad verbaut ist. Entweder den Seitenläufer- Dynamo austauschen, oder bei einem Naben- Dynamo das komplette Vorderrad wechseln.

Nabendynamo
Bei einem defekten Nabendynamo muss man meist das Vorderrad austauschen.

Kurzschluss

Wenn jetzt das Licht immer noch nicht geht, dann habt ihr wahrscheinlich irgendwo einen Kurzschluss. Der kann im Lampenschalter sein, der kann im Kabel sein etc. Dann entweder mit einem Pieper alle Kabel der Reihe nach durchpiepen, um den Fehler zu lokalisieren, oder die Kabel der Reihe nach austauschen. Eher ein Fall für die Werkstatt.

 

Und nun viel Spaß beim Instandsetzen des Lichts.

Marko Teubert

 

Einen Fahrradschlauch flicken

Einen Fahrradschlauch flicken

So flickst Du einen Schlauch richtig

Das brauchst Du:

  • Eine Pumpe
  • möglichst Schüssel mit Wasser
  • Einen Marker oder Kugelschreiber
  • Eine Nadel
  • Schmirgelpapier
  • Kleber (Vulkanisiermittel)
  • Flicken
  • Einen Lappen
  • Du kannst auch ein Flickset nehmen, da sind Kleber, Flicken und Schmirgelpapier drin.

 

Flickset
Flickset

Vorgehensweise:

  1. Wenn Du den Schlauch ausbaust, merke dir, wie der Schlauch eingebaut war, damit du, falls du das Loch findest, am Reifen nach dem eventuell eingedrungenen Fremdkörper schauen kannst. Pumpe nun den Schlauch auf. Lässt er sich nicht aufpumpen, obwohl das Ventil und die Pumpe okay sind, ist das Loch im Schlauch sehr wahrscheinlich zu groß, um geflickt zu werden, oder es sind mehrere Löcher im Schlauch. Wirf ihn weg.
  2. Der Schlauch lässt sich aufpumpen, verliert aber allmählich die Luft. Pumpe den Schlauch richtig prall auf. Wenn Du nun eine Schüssel mit Wasser zur Hand hast, ziehe ihn durchs Wasserbad. Dabei musst du ihn ganz unter Wasser halten und auch auf kleinste aufsteigende Bläschen achten. Hat der Schlauch mehr als 2 Löcher, macht die Reparatur wenig Sinn. Hast du kein Wasserbad zur Hand, halte ihn ans Ohr. Mit dieser Methode findest du allerdings nicht die winzigen Löcher, bei denen es 1-2 Tage dauert, bis der Schlauch platt ist. Wenn es nun zischt, hast du ein Loch gefunden. Eventuell fühlst du auch mit der Hand, wo die Luft entweicht. Gib ein bisschen Spucke auf den Schlauch, wo du das Loch vermutest, bis du Bläschen aufsteigen siehst. Markiere den Bereich mit einem Kugelschreiber, indem du einen mehr als 2€ großen Kreis um das Loch malst. Prüfe nun auch den Bereich um den Ventilschaft herum, denn dort geht der Schlauch häufig auch kaputt. Ist der Schlauch dort beschädigt, kannst du ihn entsorgen.

    Das Loch wurde markiert
    Das Loch wurde markiert
  3. Pule den Fremdkörper, der das Loch verursacht hat, mit einer Nadel aus der Reifendecke (Mantel). Untersuche den Reifen auf weitere Fremdkörper, indem du mit den Fingern vorsichtig einmal innen im Reifen herum entlang streifst.
  4. Raue nun den markierten Bereich mit dem Schmirgelpapier aus dem Flickzeug soweit an, dass die angeraute Fläche durchgängig mattschwarz aussieht und berühre die Fläche nicht mit den fettigen Fingern, sonst hält der Kleber nicht. Bedenke auch, dass der Schlauch kleiner wird, sobald du die Luft heraus lässt, die angeraute Fläche also wesentlich größer sein muss, als der Flicken groß ist.
    Mit Schmirkelpapier anrauhen
    Mit Schmirkelpapier anrauhen

    Den Kleber auftragen
    Den Kleber auftragen
  5. Blase nun den Staub von der angerauten Fläche, lasse die Luft aus dem Schlauch und trage den Kleber gleichmäßig so auf die Fläche auf, dass die Klebefläche größer ist, als der Kleber.
  6. Lasse den Kleber mindestens 5 Minuten trocknen, so dass er nicht mehr glänzt.

    Fahrradflicken
    Den Flücken fest auf den Schlauch drücken
  7. Nimm nun einen kleinen runden TipTop- Flicken und ziehe die Alu- Folie vom Flicken, ohne die glänzende Unterseite des Flickens mit den Fingern zu berühren.
  8. Drücke nun den Flicken auf die Klebefläche und presse von der Mitte her den Flicken mehrmals auf den Schlauch so fest du kannst. Nach 20 Sekunden ist der Verbindungsprozess des Flickens mit dem Schlauch abgeschlossen, der Flicken hat mit dem Schlauch vulkanisiert. Nun kannst du vorsichtig die durchsichtige Plastikfolie vom Flicken abziehen, achte dabei darauf, dass du dabei nicht den Rand des Flickens mit abziehst.
  9. Nun kannst du den Schlauch probehalber voll aufpumpen und die Klebestelle auf Dichtigkeit prüfen. Der Flicken darf sich nirgendwo ablösen, sonst wird er nicht halten.
  10. Sollte sich der Flicken ablösen, kannst du den Schlauch weg werfen, denn auf altem Kleber wird neuer Kleber nicht zuverlässig halten.
  11. Nun das Felgenband überprüfen, Schmutz, Staub und Rost aus dem Felgenbett entfernen, prüfen, ob Speichen zu weit aus dem Felgenbett heraus ragen.
  12. Reifenflanke mit einer Seite über den Felgenwulst in die Felge heben, Schlauch mit dem Ventil in die Felge einfädeln und minimal aufpumpen. Dann Schlauch gleichmäßig in den Reifen einlegen.
  13. Nun die zweite Reifenflanke ins Felgenbett heben, dabei am Besten 3 Reifenheber verwenden. Darauf achten, dass der Ventilschaft möglichst weit in den Reifen geschoben wird, damit der Schlauch nicht am Ventilschaft zwischen Reifenflanke und Felge eingeklemmt wird und dass er gerade steht.
  14. Nun den Schlauch halb aufpumpen, mit dem Handballen rund herum auf die Lauffläche des Reifens schlagen, damit sich der Schlauch schön gleichmäßig in den Reifen legt, und der Reifen sauber ins Felgenbett rutscht. Profis verwenden Silikonspray oder Silikon- Pulver, das sie auf die Felge auftragen, damit der Reifen besser ins Felgenbett flutscht. Nun erst die Rändelmutter am Ventilschaft fest ziehen.
  15. Jetzt den Reifen auf ca. 3,5 bar aufpumpen, so dass man kaum noch mit den Fingern in den Reifen drücken kann. Bei Rennrädern oder sehr dünnen Reifen kann bis zu 8 bar Luftdruck nötig sein.

    Der fertige Flicken am Schlauch
    Der fertige Flicken am Schlauch

In unserem Youtube-Kanal kannst Du Dir auch noch mal alles anschauen: Schlauch flicken

Über den richtigen Seitenabstand beim Fahrradfahren

Über den richtigen Seitenabstand beim Fahrradfahren

Sicher Fahrradfahren.

Meine große Tochter Julika ist innerhalb kurzer Zeit zweimal von Autofahrern angefahren worden. Die Unfallursache: zu geringer Seitenabstand beim Überholen. Während der Vorfall der ersten Autofahrerin noch unangenehm war und sie sich geschockt entschuldigte, ergriff der zweite Autofahrer die Flucht und durchfuhr dabei gleich noch eine rote Ampel. Während bis vor wenigen Jahren zu geringer Seitenabstand selten zu schweren Unfällen führte, gab es in diesem Jahr bereits mehrere getötete Fahrradfahrer mit dieser Unfallursache. Es ist die Unfallursache mit dem größten Anstieg innerhalb der letzten Jahre. Warum, das kann ich nur spekulieren. Vermutlich ist wie bei vielen anderen Unfällen ein Smartphone in der Hand des Autofahrers die Ursache. Damit lässt es sich schlecht lenken und so wird eben mal ohne Spurwechsel überholt. Auch werden die Autos und LKWs immer breiter und nehmen oft keinen Spurwechsel vor beim Überholvorgang, weil nicht genügend Bewusstsein für die Gefährdung anderer vorhanden ist.

Unfallursache zu geringer Seitenabstand

Zu geringer Seitenabstand von Autofahrern beim Überholen ist sicher einer der häufigsten Gründe, weshalb Radfahrer von der Fahrbahn auf den Bürgersteig wechseln. Abgesehen von der tatsächlichen Gefahr verursacht es ein Unsicherheitsgefühl, wenn Autofahrer mit nur wenigen Zentimetern Abstand an einem vorbeifahren. Laut Gesetzgebung und Rechtssprechung sollte der Abstand der überholenden Autos mindestens 150 cm betragen. Wird ein Kind im Kindersitz auf dem Rad transportiert, soll der Abstand wenigstens 200 cm betragen. Das ist ohne Spurwechsel nicht zu bewerkstelligen.

Sehr ärgerlich ist es, daß auf vielen schmalen Fahrradstreifen ein sicheres Fahren unter Einhaltung der gebotenen Seitenabstände nicht möglich ist. Um genügend Abstand zu den parkenden Autos einzuhalten, müssen Radler am linken Rand des Streifens fahren. Dort werden sie mit zu geringen Abstand von den Autos überholt, die erwarten, daß die Fahrradfahrer in der Mitte der Streifen fahren.

fahrradstreifen
Auf Radstreifen wie diesen ist ein korrekten Seitenabstand kaum möglich – ärgerlich.

4 Tipps für sichereres Fahren mit dem richtigen Seitenabstand

Genügend Abstand zu parkenden Autos

Halte genügend Abstand zu parkenden Autos. Es gilt zwar das Rechtsfahrgebot, was bedeutet, das man so weit rechts fahren sollte wie möglich. Dabei sollte man sich aber zu keiner Zeit selbst gefährden. Das tust Du, wenn Du mit zu geringen Seitenabstand an parkenden Autos vorbeifährst. So kannst Du nicht reagieren, wenn sich eine Autotür öffnet. Im Fahrradladen haben wir schon oft Kunden gehabt, denen genau dies passiert ist und die dadurch einen Unfall hatten. Der Mindestabstand zu parkenden Autos sollte 100 cm betragen, vom rechten Lenker aus gemessen. Sehr viele Radfahrer haben einen zu geringen Abstand zu den parkenden Autos und gefährden sich dadurch selbst. Außerdem ermöglichen sie dadurch den Autofahrern, sie auf derselben Spur zu überholen. Nimm Dir mal einen Zollstock zur Hilfe und messe aus, wie groß Dein Abstand zu parkenden Autos wirklich sein sollte. Oft schätzen wir den Abstand falsch ein und haben dadurch einen zu geringen Abstand. Wenn Du diesen Abstand einhältst, führt das dazu, dass Du nicht auf der Parkspur, sondern auf der Fahrbahn fährst. Trau Dich das. Du bist ebenso Verkehrsteilnehmer wie ein Autofahrer. Außerdem führt es dazu, dass in der Regel der Autofahrer nun die Spur wechseln muss, um Dich zu überholen. Das erhöht Deine eigene Sicherheit enorm.

Schulterblick

Mit Schulterblick fährst Du sicherer. Der Blick über die linke Schulter führt nicht nur dazu, dass Du alles hinter dir besser wahrnimmst, sondern auch, dass der nachfolgende Verkehr Dich besser wahrnimmt. Wenn ein Autofahrer, der zum überholen ansetzt, Dein Gesicht sieht, verändert sich oft sein Verhalten. Du wirst vom Objekt, einem bewegten Fahrrad, zur Person, die auf dem Fahrrad sitzt. Automatisch überholen viele Autofahrer dadurch mit größerem Seitenabstand. Nun musst Du nicht ständig nach hinten schauen. Aber gerade, wenn Du hörst, dass ein Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit überholen will, kann es sinnvoll sein.

Breit-Bike

 Ausklappbare Fahrradkörbe

Verbreitere Dein Rad. Fahrradfahrer werden von Autofahrern als recht schmal wahrgenommen. Dadurch wird der notwendige Abstand unterschätz. Helfe den Autofahrern Dich richtig einzuschätzen. Nein, nicht Du sollst breiter werden, nur dein Fahrrad. Wie aber machst Du das? Du kannst zum Beispiel Klappkörbe montieren. Erst einmal montierst Du an Dein Rad eine Gepäckträgerverbreiterung, an denen man seitlich Taschen oder Körbe hängen kann. Dann montierst Du rechts und links von der Gepäckträgerverbreiterung ausklappbare Körbe. Klappst Du diese Körbe nun aus, wird dein Fahrrad hinten wesentlich breiter sein als vorher. Der Effekt ist erstaunlich. Ich habe diese Lösung ursprünglich an mein Rad gebaut, um genügend Stauraum für Familieneinkäufe trotz Kindersitz zu haben. Dabei stellte ich erstaunt fest, dass die Autos bei ausgeklappten Körben einen wesentlich höheren Seitenabstand einhielten als zuvor. Aus Angst vor Kratzern oder einfach nur wegen der besseren Wahrnehmbarkeit, ich weiß es nicht. Wichtig ist allein das Ergebnis. Auf engen Straßen fahre ich nur noch mit ausgeklappten Körben.

Mit Schwimmnudeln durch den Verkehr schwimmen

Ein anderer Fahrradfahrer hat als Abstandhalter eine Schwimmnudel montiert. Auch er wurde mit Schwimmnudel mit einem weitaus größeren Seitenabstand überholt.

Wie geht es Dir auf der Strasse, wenn Du mit zu geringem Abstand überholt wirst? Hast Du auch noch ein paar Tipps? Dann schicke uns einen Kommentar.

Der ADFC hat hier noch mal sehr übersichtlich alles Wichtige zum Thema Seitenabstand aufgelistet: http://www.adfc.de/misc/filePush.php?mimeType=application/pdf&fullPath=http://www.adfc.de/files/2/110/112/FW_Seitenabstand_20110722.pdf

Wenn Du sehen willst, wie sich die Autofahrer verhalten, wenn eine Schwimmnudel mitfährt, dann schaue hier: http://www.youtube.com/watch?v=hu3On0TfwJc

 

Dagmar Gericke

 

Wie lernen Kinder sicher Fahrrad zu fahren?

Wie lernen Kinder sicher Fahrrad zu fahren?

Kinder lieben Fahrradfahren – aber sicher!

Kinder und ihr Fahrrad, das ist oft der Beginn einer langen Liebe. Mit meinem siebenjährigen Sohn fahr ich inzwischen fast täglich mit dem Rad zur ca. 3 km entfernten Schule. Er liebt sein Rad und fährt gerne. Als wir heute über‘ s Radfahren redeten, sagte ich zu ihm: „Das Fahrrad ist schon ist schon ’ne tolle Erfindung, nicht wahr?“ „Ja,“ rief mein Sohn begeistert, „und so gemütlich, nicht so ,bäh, schwitzig wie im Auto.“
Und das bei 7 Grad und Morgennebel. Selbst da zieht mein Sohn das Rad dem Auto vor, kann er doch dort selber fahren, unabhängig sein und seinen Bewegungsdrang ausleben. Radfahren für Kinder ist einfach super.

Ein Meilenstein in der Entwicklung

Die meisten Eltern können es kaum erwarten, daß ihr Kind endlich Fahrrad fahren kann. Ein Entwicklungsmeilenstein, der freudig verkündet wird. Doch schon wenige Jahre später sieht man nur noch wenige Kinder radeln. Die Eltern befürchten einen Unfall, der Verkehr wirkt bedrohlich. So gibt es leider immer weniger Kinder, die ihren Schulweg mit dem Rad zurücklegen, während die Zahl der Kinder steigt, die fast überall hin von ihren Eltern mit dem Auto gebracht werden, bis zur Pubertät und darüber hinaus. Sind die Kinder jung, können sie es kaum erwarten, mit dem Rad die Welt zu erobern. Viele Menschen erinnern sich noch als Erwachsene, wie sie radfahren gelernt haben. Es ist eine prägende Erinnerung.  Nimmt man ihnen diese Gelegenheit aus Furcht, es könnte ihnen etwas passieren, nimmt man ihnen auch wichtige Erfahrungen, die zum Kindsein gehören und die sie nie wieder nachholen können.

Eltern können viel dazu beitragen, daß Kinder diese Erfahrungen mit der nötigen Sicherheit machen. Der allerwichtigste Schutz für ein Kind ist eben nicht einfach nur ein Helm auf dem Kopf, sondern sein eigenes Verhalten im Strassenverkehr. Wenn es gelernt hat, umsichtig zu fahren, ist es bestens gerüstet.

Wir haben vier Kinder, die alle gerne mit dem Rad unterwegs sind, die Jüngste noch als Mitfahrerin. So können wir auf einige Erfahrung zurückgreifen, sowohl im Stadtverkehr als auch auf Fahrradtouren. Unsere zwei älteren erwachsenen Kinder fahren alltäglich und gerne und zum Glück bisher ohne großen Unfall.

Hier sind die wichtigsten Tipps zum ungetrübten Fahrspaß:

  • Fahre selber viel Fahrrad. Kinder von fahrradfahrenden Eltern fahren meistens auch viel Fahrrad. Nutze es mit Deinem Kind als normales Verkehrsmittel. Unsere große Tochter sagte als junge Erwachsene zu uns: „Ich bin so froh, daß ihr mir vermittelt habt, das Fahrrad selbstverständlich im Alltag zu benutzen.“
  • Nehme Dein Kind auf dem Kindersitz mit. Besonders wenn es auf einem Kindersitz direkt hinter dem Lenker sitzt, bekommt es Dein Fahrverhalten unmittelbar mit und kann so von deinem Vorbild lernen. Ist es schon 2 oder 3 Jahre, kannst Du ihm auch immer mal wieder Dein Verhalten in verschiedenen Situationen erklären, z.B. an Ausfahrten und Kreuzungen. Kinder lernen durch Wiederholung und situationsbedingt.
  • Fahre defensiv. Bevor ich über eine Kreuzung fahre, schaue ich immer nach links zu den abbiegenden Autos und vergewissere mich, daß sie mich sehen. Nicht einfach losfahren, erstmal gucken. Das ist besonders beim Fahren mit Kindern wichtig. Fahrt nebeneinander über Kreuzungen. Du als größere Person wirst in der Regel noch gut gesehen. Fährt Dein Kind hinter Dir, wird es vielleicht nicht mehr von abbiegenden Kraftfahrzeugen rechtzeitig gesehen.
  • Ausfahrten sind eine besondere Gefahrenquelle für Kinder, da sie über den Bürgersteig, bzw. Radweg führen und von Kindern nicht als Ort, wo ein Auto erscheinen kann, wahrgenommen werden. Vor Ausfahrten langsamer fahren, um einen Einblick erhalten zu können. Wenn alles frei ist, weiterfahren. Das erkläre ich auch immer wieder meinem Kind.
  • Bringe Deinem Kind bei, sich nicht allein auf eine grüne Ampel zu verlassen, sondern sich immer zu vergewissern, daß die Autos auch wirklich zum Stehen gekommen sind. Mehrmals wöchentlich sehen wir, wie ein Auto über eine für uns grüne Ampel fährt, die wir gerade überqueren wollen. Ohne Rückversicherung sähe es da manchmal schlecht aus für uns.
  • Habe immer ein für die Größe Deines Kindes passendes Fahrrad. Ein Fahrrad ist keine Hose, in die Dein Kind hineinwachsen kann. Es sollte immer passen. Ein Tiefeinsteigerrad ist für jüngere Kinder sicherer, weil sie leichter und schneller absteigen können. Dein Kind sollte auf dem Sattel sitzend zum Stehen kommen können. Muß es zum Bremsen abspringen, ist das Rad eindeutig zu hoch. Auch zu kleine Fahrräder oder niedrig eingestellte Sättel sind ungünstig, weil Dein Kind mit einem zu niedrigem Fahrrad hin und her wackelt beim Fahren.

Die Entwicklung des Gefahrenbewußtseins bei Kindern

Gehe mit deinem radfahrenden Kind erst in den Verkehr, wozu auch Fahrradwege und Bürgersteige gehören, wenn es in der Lage ist, bestimmte Situationen zu begreifen und zu überschauen. Ich habe mal in Berlin ein windeltragendes vielleicht gerade dreijähriges Kind davon abgehalten, auf eine belebte Kreuzung zu fahren. Die Mutter sah ich nicht. Nach ein paar Minuten, in denen ich mit ihrem Zwerg plauderte, kam sie atemlos angerannt.  Sie hatte sich kurz mit einer Freundin unterhalten, da war ihr Kind unbemerkt schon weggefahren und wollte nach Hause – allein. Dumm nur, daß auf dem Weg dahin eine Strasse zu überqueren war. Dreijährige sind noch sehr impulsiv. Nicht umsonst werden Fahrräder für Klein- und Vorschulkinder Spielräder genannt. Dreijährige können zwar manchmal Fahrrad fahren, aber ein Fahrrad sicher durch den Großstadtbürgersteig zulenken, klappt noch nicht. Dazu fehlt ihm noch der Überblick, den es dafür braucht.

Zwischen einem dreijährigen und einem fünfjährigen Kind liegen Welten, was die Wahrnehmung betrifft, selbst wenn das Kind noch so pfiffig und geschickt ist. Außerdem gibt es noch eine große Bandbreite bei den Entwicklungsschritten eines Kindes. Lass Dich nicht verunsichern, wenn die Kinder aus der Kita oder Schule anscheinend viel mehr können. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo, vertraue ihm.  Erst mit einem Alter von ca. 5 kann es eine Gefahr als solche wahrnehmen, ist aber kaum in der Lage, die Gefahrenabwehr rechtzeitig umzusetzen. Da braucht es noch die Eltern an seiner Seite, die das Kind rechtzeitig darauf hinweisen. Zum Beispiel auf eine abschüssige Straße, auf der das Kind abbremsen muß. Kinder bremsen im Alter von 5 erst, wenn sie bereits zu schnell fahren.

Außerdem gibt es noch eine große Bandbreite bei den Entwicklungsschritten eines Kindes. Lass Dich nicht verunsichern, wenn die Kinder aus der Kinder aus der Kita oder Schule anscheinend viel mehr können. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo, vertraue ihm. Über die Entwicklung des Gefahrenbewußtseins bei Kindern findest Du hier noch mehr: https://www.uni-due.de/~qpd402/alt/texte.ml/Goslar.html

 

Freiräume zum Ausprobieren suchen

Dort, wo keine Gefahren durch Autos oder andere Verkehrsteilnehmer drohen, kann es sich mit seinem Rad ausprobieren. Ich bin mit meinen kleinen Radlern gerne im Britzer Garten in Berlin gewesen, denn da konnten sie mal schnell fahren ausprobieren, ohne daß andere Radler oder Hunde ihren Weg kreuzten. Schau, wo es solche Orte in deiner Nähe gibt, denn da kann sein Kind seine Fahrfertigkeiten gefahrlos erweitern. Kinder werden so schnell groß und die Zeit, in der ihr gemeinsam durch Strassen radeln könnt, kommt früh genug. Und dann ist es auch viel entspannter für Euch beide, weil Dein Kind die Verkehrsregeln leichter umsetzen kann.

Mal die Perspektive wechseln

Ich habe mit meinem Kind auch immer mal einen Perspektivwechsel gemacht, also gezeigt, was ein Autofahrer eigentlich von seinem Auto aus sehen kann. Ein Kind, das hinter einem parkendem Auto auf einem Kinderrad fährt, gehört definitiv nicht dazu.
Bis zu einem bestimmten Alter denken Kinder jedoch: „Wenn ich das Auto sehe, dann sieht es mich auch.“ Das dem nicht so ist, begreifen sie am besten durch den Perspektivwechsel. Wenn sie älter werden, können sie sich leichter in die Lage des anderen hinein versetzen. Erst ab ca. 9-10 Jahren können sie sicher vorrausschauend fahren, was für das Fahren ohne Begleitung notwendig ist. Vorher sind sie noch leichter ablenkbar. ( Interessanter Artikel zur Entwicklungspädagogik in Bezug auf Verkehr: http://www.kindergartenpaedagogik.de/768.html )

Kommunikation statt Kommandos

Für Kinder kann es sehr frustrierend sein, wenn sie immer nur hören, was sie nicht sollen oder falsch machen. „Nicht so schnell“ „ Noch nicht rüber fahren“ „Du musst früher bremsen“ “ Absteigen“ „Aufsteigen“. Sehr viele Kommandos können die Freude am gemeinsamen Fahren beim Kind schnell vermiesen.
Mein Kind lernt sehr viel besser und offener, indem ich mein eigenes Fahrverhalten kommentiere und beschreibe, warum ich also z.B. einen großen Bogen um alte Menschen mache. Sie hören und sehen machmal nicht mehr so gut und erschrecken sich, wenn an ihnen dicht ein Fahrrad vorbei fährt, erkläre ich ihm.
Mein Kind ahmt mein Verhalten nach und wird dadurch ein achtsamer Radfahrer. Diesen Prozeß beobachte ich gerade bei meinem dritten Kind, das sich gerade zu einem sicheren Radfahrer entwickelt.
Diese Achtsamkeitwird es mitnehmen, wenn es irgendwann alleine unterwegs ist.

Fahre viel zusammen mit Deinem Kind Fahrrad, in der Stadt, auf dem Land und im Urlaub. Je mehr Gelegenheit es zum Fahrradfahren bekommt, desto sicherer wird es fahren. Tätigkeiten, die wir immer wieder tun, automatisieren sich, wie z.B. der Schulterblick. In den ersten Jahren durch Dich begleitet, wird es so auch sicher und unfallfrei später alleine fahren. Und das Allerwichtigste zum Schluß: Fahrradfahren macht wahnsinnig viel Spaß und bietet in jedem Alter schöne gemeinsame Erlebnisse für die ganze Familie.

Dagmar Gericke

Fahrrad kaputt – was tun?

Fahrrad kaputt – was tun?

Fahrrad kaputt – Fehlerdiagnose und -behebung

Problem: Wie zeigt sich das Problem(Symptom) Diagnose: Mögliche Ursachen 1. Hilfe: Möglichkeiten der Behebung Kostenpunkt Material: ca. Preis im Laden Im Fahrradladen machen lassen, Tipps vom Fahrradladen,  benötigtes Werkzeug:
Fahrrad quietscht Kette verrostet Kette ölen Kettenspray ab 4,90€, einsprühen und Zeitung unterlegen, nicht auf Felge und Bremsbeläge sprühen 3-5 €
Fahrrad fährt schwergängig Zuwenig Luft? Auf 3,5 bar aufpumpen, Rennräder auf 7-8 bar Luftpumpe ab 6,90 € Service vom Laden: 1€

Luftpumpe benutzen vom Laden oder der Tankstelle

Adapter für Fahrradventil auf Autoventil für die Tankstelle kaufen, ca 1,90 €

Schlauch verliert schon nach wenigen Tagen Luft Altes Dunlop- Ventil (Blitzventil, normales Ventil) undicht Neues Ventil einsetzen 1 € Ventile von TipTop sind sehr gut
Reifen verliert Luft Loch im Schlauch Schlauch erneuern, Schlauch flicken 7,90 plus Montage Montage vorn ca. 10- 15, hinten 15- 25 €
Pedale eiern Billigpedale oder Kurbelarm verbogen Pedale erneuern oder Kurbeln austauschen oder richten, Achtung linke Seite Linksgewinde, rechte Seite Rechtsgewinde Pedale ab 5,90 das Paar plus Montage Besser Pedale ab 12,90 aus Metall, die Achse sollte sich leicht drehen, Pedale aus Plastik halten nicht lang, die Pedale sollten sich leicht drehen, 15er Maulschlüssel, Kurbelabzieher benötigt
Kurbel defekt oder eiert Rad umgefallen? Kurbeln prüfen, ob sie gerade sind, notfalls richten.

Mit einem Rohr zurück biegen, gerade biegen, richten, nachdem das Pedal abmontiert wurde, Rad dazu hin legen

Material ab 20- 100 Euro, je nach Qualität

Zur Montage wird Abzieher benötigt

Die Kurbeln müssen kompatibel zu den alten sein, links ist sie billig, rechts muss die ganze Kettengarnitour gewechselt werden, Montage ca. 30- 50 Euro

Richten kostet nur ca. 20 Euro

Schaltung hakt Züge verrostet? Schaltwerk verbogen? Schalthebel defekt oder verharzt (hart gewordenes Fett blockiert die Mechanik im Schalthebel) Züge ölen, Schaltwerk richten, Schaltauge richten, Schalthebel mit Bremsenreiniger reinigen, Schaltzug neu, Schaltung einstellen Schaltzug 1,90 Euro, Schaltwerk ab 20 Euro, austauschbares Schaltauge ab 15 Euro, Schalthülle ab 5 Euro, Schalthebel ab 10- 20 Euro Nach Aufwand ab 10- 20 Euro, Kreuzschlitzschraubendreher benötigt
Bremsen schleifen Falsch eingestellt? Züge verrostet, Bremsgelenke festgefressen/ verrostet, Bremsbeläge abgenutzt, verschlissen? Neue Züge, neue Bremsbeläge, Bremsgelenke ölen, Bremse erneuern Zug ab 1,90 €, Beläge ab 4,90 Euro pro Paar Zug austauschen, einstellen: ab 10 Euro pro Bremse, Zug am besten Shimano Edelstahl, Beläge am Besten von einem Markenhersteller Coolstop oder Shimano, Inbus und 8/9 und 10/11 er Maulschlüssel benötigt
Räder eiern, Achter Schlag in der Felge oder Speichen locker oder Speiche gebrochen/ Felge kleine Risse am Speichennippel? Prüfen! Mit Hammer Felge ausbeulen oder Speichen spannen und Laufrad zentrieren oder Laufrad austauschen Zentrieren ab 10 €

Hammer und Speichenschlüssel benötigt

Kette springt runter Kette muss gespannt werden, oder ausgetauscht werden oder Schaltung muss eingestellt werden oder Kettenblatt verbogen oder Schaltwerk/ Schaltauge verbogen Kette spannen/ austauschen, ölen, Schaltung instand setzen, eventuell Ritzel mit austauschen, falls sie spitz abgefahren sind Kette ab 9,90 Euro Austausch Kette: Montage: ca. 20 Euro, muss mit Kettennieter vernietet werden
Ein Licht fällt aus Glühbirne kaputt, Leitung unterbrochen, Kontaktproblem/Kontakte verrostet Sofort reparieren lassen, sonst brennt auch das zweite Licht schnell durch Normale Glühbirne ab 60 Cent, Halogenbirne ab 2,90 Euro, Lampe vorne ab 9,90 Euro, Rücklicht ab 3,90, Kabel ab 1,90 Euro Licht vorne ab 10- 15 Euro, hinten ebenfalls je nach Aufwand,

9 Volt- Block und Durchgangsprüfer benötigt

Der regelmäßige Fahrradcheck

Der regelmäßige Fahrradcheck

Ein regelmäßiger Fahrradcheck spart Zeit und Geld

Lagerspiel, lockere Speichen und verschlissene Ketten verursachen oft Folgeschäden, deren Behebung meist mehr kostet, als rechtzeitige Wartung.

Checke deshalb regelmäßig Dein Rad durch, damit Du möglichst lange Freude hast, denn viele Reparaturen sind durch regelmäßige Wartung vermeidbar und Du fährst einfach besser. Folgende Checkliste hilft Dir zu entscheiden, was Du selbst reparieren und welche Reparaturen Du einer Fahrradwerkstatt überlassen willst.

Allgemeiner Schnellcheck:

  • Läuft das Vorderrad gerade, leicht und spielfrei? (Hat das Vorderradlager Spiel, lässt sich das Vorderrad minimal hin und her bewegen, wenn ich gegen die Felge drücke, es wackelt also im Lager. Dadurch werden längerfristig die Kugeln im Lager beschädigt und die Konusse, auf denen die Kugeln laufen, nutzen sich übermäßig ab)
  • Läuft das Hinterrad gerade , leicht und spielfrei?
  • Wackelt das Tretlager? Stehen die Kurbeln gerade? Sind sie verbogen?
  • Drehen sich die Pedale sauber?
  • Ist das Lenkkopflager spielfrei oder wackelt es?
  • Ziehen die Bremsen ordentlich? Lassen Sie sich leicht betätigen?
  • Schaltet die Kette sauber auf jedes Ritzel?
  • Ist die Kette verbraucht? Zustandsprüfung mit und ohne Kettenmeßlehre

Bremsencheck:

  • Müssen die Bremsbeläge gewechselt werden?
  • Sind die Bremsbeläge richtig positioniert?
  • Greifen die Bremsen stark genug?
  • Ist die Felge sauber?
  • Schleifen die Bremsen einseitig?

Reifencheck:

  • Hat der Reifen seitlich Risse?
  • Sind auf der Lauffläche viele kleine Löcher?
  • Läuft der Reifen rund?

Kettenschaltung:

  • Ist das Schaltwerk verbogen oder ist es gerade?
  • Steht das Schaltwerk schief, weil das Ausfallende des Rahmens verbogen ist?
  • Sind die Schaltwerks- Ritzel verschlissen?
  • Läuft die Kettenrad- Garnitour gerade?

Nabenschaltung:

  • Ist die Schaltung korrekt eingestellt? Stimmen die Markierungen hinten an der Nabe bzw. an der Klickbox in der Grundeinstellung überein?
  • Lässt sich der Schalthebel leicht bedienen
  • Arbeitet die Klickbox korrekt?/ Bewegen sich die Schaltkettchen korrekt?
  • Ist die Klickbox beschädigt?/ Sind die Kettchen verbogen oder verrostet?

Fahrradlicht:

  • Funktionieren beide Lampen?
  • Bei Seitenläufer- Dynamo: Läuft der Dynamo leise und sauber?
  • Sind die Kabel korrekt verlegt?

Laufräder:

  • Müssen Speichen gespannt werden?
  • Ist die Felge beschädigt?

Rahmen:

  • Ist der Rahmen verbogen oder beschädigt
  •  Sind an den Nähten oder Muffen Roststellen oder kleine Risse sichtbar?
  •  Ist die Gabel schief?
  • Verläuft die Sattelstütze gerade oder biegt sie sich nach hinten?
  •  Steckt die Sattelstütze tief genug im Rahmen?

Sonstiges:

  • Ist der Lenker gerade oder einseitig verbogen?
  • Läßt sich der Vorbau leicht in der Höhe verstellen oder ist er festgefressen?
  • Läßt sich die Sattelstütze leicht in der Höhe verstellen oder ist sie festgerostet?
  • Wurde eventuell eine zu dicke Sattelstütze in den Rahmen gepresst?
  • Ist der Gepäckträger gut befestigt und stabil?
  • Sind die Schutzbleche fest montiert, oder scheppern sie während der Fahrt?
  • Ist der Ständer lange genug und steht das Rad stabil?
  • Ist der Sattel bequem und fest montiert?
  • Sind die Griffe angenehm, oder fühlen sie sich klebrig an und sind locker?

Probefahrt:

  • Bei der Probefahrt überprüfst du den Geradeauslauf. Zieht das Fahrrad zu einer Seite, sind möglicherweise der Rahmen oder die Gabel durch einen Unfall oder Aufprall verzogen, oder das Lenkkopflager ist zu stramm angezogen oder defekt.
  • Überprüfe die Gangschaltung. Lassen sich alle Gänge leicht schalten?
  • Schalte in den kleinsten Gang, also den Gang, mit dem du auch steile Berge erklimmen kannst. Belaste die Kette mit voller Kraft. Jetzt darf nichts knacken. Rutscht die Kette über die Ritzel und Zahnräder, müssen Kette und eventuell die Zahnräder, schlimmsten Falls sogar die vordere Kettenradgarnitour ausgetauscht werden.
  • Gibt es merkwürdige Schleifgeräusche?
  • Bei Nabenschaltung: Bremst die Rücktrittbremse, falls vorhanden, effektiv? Genügt die Bremswirkung, um innerhalb weniger Meter voll abzubremsen?
  • Fühlt sich das Rad sicher an?

 

Bist Du all diese Punkte durchgegangen,ohne Mängel zu finden, kannst Du getrost zur nächsten großen Fahrt starten.

Ahoy und viel Glück wünscht Dir Marko vom Mobilcenterberlin.

Fahrradkette – Reinigung und Wartung

Fahrradkette – Reinigung und Wartung

Die elf besten Tipps für Deine Fahrradkette

Plötzlich trittst Du ins Leere – ratsch – die Kette ist gerissen oder die Kette rattert hinten über die Ritzel. Oder dauernd fällt die Kette ab. Falls Du nicht einen Nietendrücker, ein Kettenschloß oder eine Ersatzkette dabei hast, ist nun Schieben angesagt. Dumm gelaufen. Mit der richtigen Pflege und rechtzeitigem Wechsel des Verschleißteils Kette kannst Du einiges dafür tun, dass Dir das erspart bleibt.

Die Kette muß gereinigt werden.
Die Kette muß gereinigt werden.

Erstmal ein paar grundlegende Infos über die Fahrradkette:

Auch wenn immer wieder Räder mit anderen Antrieben gebaut werden, hat sich die Fahrradkette als Standard durchgesetzt. Es gibt schmale Ketten für Kettenschaltungsräder, d.h. die Kette wechselt beim Schalten ihre Position. Und es gibt Ketten für Nabenschaltungsräder, die breiter und haltbarer sind. Du brauchst immer die für dein Rad passende Kette, damit es richtig funktioniert.

Eine Fahrradkette hält im Schnitt 1000 bis 3000 km, bevor sie verschlissen ist. Spätestens wenn sie halb verbraucht ist, solltest Du sie wechseln, damit die ausgeleierte Kette nicht die Ritzel abschleift.

Die Lebensdauer ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie der Qualität der Kette, der Pflege und der Beanspruchung.

Es gibt einige Wege, die Haltbarkeit der Kette und der Zahnräder zu erhöhen:

  1. Die Kette sollte regelmäßig von Staub und Sand gereinigt werden. Das geht am besten und billigsten mit dem Hochdruck- Reiniger einer Tankstelle. Nicht auf die Lager sprühen.
  2. Nach dem Reinigen die Kette sofort mit Kettenspray einsprühen. Darauf achten, dass die Felge nicht mit Öl in Kontakt kommt, sonst ziehen die Bremsen nicht mehr. Die Kette keinenfalls mit einem Lappen oder einer Bürste reinigen, der Dreck landet sonst nur in den Gliedern der Kette.
  3. Falls möglich, einen geschlossenen Kettenkasten montieren. Darin ist die Kette vor äußeren Umwelteinflüssen geschützt und hält um ein Vielfaches länger.
  4. Nach saurem Regen oder nach winterlichen Fahrten durch Salzwasser sofort die Kette mit Kettenöl einsprühen.
  5. Bei längeren Standzeiten das Rad durch eine Schutzhaube vor Regen schützen, denn saurer Regen entfettet die Kette und sorgt für Korrosion.
  6. Anti- Rost- Ketten montieren.
  7. Bei Kettenschaltungen nur während des Pedalierens schalten, sonst kracht die Kette bei Belastung über die Ritzel, dadurch kann sie reißen.
  8. Lag das Rad auf dem Boden, darauf achten, dass keine Erde an der Kette haftet.
  9. Fällt die Kette ab oder gibt es merkwürdige Schleifgeräusche, der Ursache sofort auf den Grund gehen und den Fehler beseitigen, bevor die Kette und die Ritzel Schaden nehmen.
  10. Die Kette regelmäßig spannen oder kürzen lassen.
  11. Regelmäßig eine neue Kette aufziehen.
Kettenspray
Kettenspray

 

Eine neue Kette kostet nicht viel und ist viel billiger, als die alte Kette so lange zu fahren, bis die Zahnräder abgenudelt sind. Doch beachte: Bei den Ritzeln und vorne am Kettenrad sind Zähne vereinzelt kleiner ausgebildet oder sehen spitz aus. Das sind in der Regel keine defekten Zähne, sondern es handelt sich um Steighilfen für die Kette. Das System heißt Hyperglide und hilft der Kette schneller die Zahnräder zu wechseln.

Geschlossener Kettenkasten
Geschlossener Kettenkasten

 

Pannenwerkzeug für die Fahrradtour – Checkliste

Pannenwerkzeug für die Fahrradtour – Checkliste

Welches Werkzeug für die Fahrradtour?

Wenn alles gut läuft, bleibt das Pannenwerkzeug gut verstaut in der Tasche. Doch verliert der Reifen Luft oder etwas am Rad lockert sich, ist es gut, passendes Werkzeug dabei zu haben, um die Panne gleich vor Ort beheben zu können.

Die wichtigste Pannenhilfe ist, Dein Fahrrad vor der Tour noch mal gründlich durchzuchecken. Es ist ärgerlich, als wenn Du einen Platten hast, weil Du mit einem abgefahrenen Reifen losfährst. Das ist eine vorhersehbare Panne.

Vor einer Mehrtagestour lohnt es sich daher, noch mal etwas Geld in die Wartung Deines Fahrrads zu stecken. Oder es zur Inspektion in einen Fahrradladen abzugeben, wenn Du es nicht selber machen möchtest. Mit einem gut gewarteten Fahrrad ist die Pannenquote viel geringer.

Auf unseren YouTube-Kanal findest Du einige Videos zur Pannenhilfe und Fahrradreparatur. Marko stellt Dir in einem Video das wichtigste Werkzeug vor.

Checkliste für die Fahrradtour

Was brauchst Du unbedingt:

  • Eine Luftpumpe für dein Ventil
  • passenden Adapter, falls Du 2 Ventilarten an Deinem Rad hast.
  • Flickzeug. Im Flickzeug sollten mehrere Flicken verschiedener Größen sein, ein Stück Sandpapier und eine frische Tube Vulkanisiermittel. Das Vulkanisiermittel verliert nach einigen Monaten seine Funktion, daher nicht die Tube vom letzten Jahr mitnehmen.
  • Ein Ersatzventil
  • Reifenheber, um den Reifen von der Felge zu lösen.
  • Ein Ersatzschlauch in der passenden Größe
  • Ein Multitool , an dem die verschiedenen Schlüssel, die Du für das Lösen oder Festziehen von Schrauben am Rad benötigst, vorhanden sind
  • Ein Klebeband, mit denen Du provisorisch ein gerissenes oder gebrochenes Teil befestigen kannst.
  • Maulschlüssel in den Größen 7/8, 9/10, 12/13, 14/15
  • Einen Putzlappen
  • Einen Speichenspanner
  • Ein Handy ev. mit Powerbank
Fahrrad-Multitool
Fahrrad-Multitool
Reifenheber für das Fahrrad
Reifenheber für das Fahrrad
Speichenspanner
Speichenspanner

Was kannst Du noch mitnehmen, wenn genug Platz vorhanden ist bzw. bei längeren Touren:

  • Fahrradöl / Rostlöser z.B. eine kleine Dose WD40
  • Einen Marker zum Eingrenzen eines Lochs im Schlauch
  • Einen Nietendrücker, ein Kettenschloss oder Kettenglied
  • Einen Bremszug
  • Einige Schrauben und Muttern in verschiedenen Größen
  • Einen Seitenschneider
  • Eine Zange
  • Ein paar Kabelbinder, etwas Draht, etwas Schnur
  • Diese Ersatzteile können sinnvoll sein, wenn Du in Gegenden unterwegs bist ohne Fahrradinfrastruktur
  • Einen Ersatzmantel
  • Ein paar Speichen in der richtigen Größe
  • Ein Lichtkabel und Ersatzbirnchen bzw. Batterien für LED-Strahler
  • Einen Schraubenzieher, ev. einen Torx T25

 

Fahrradschutzbrief mit Vor-Ort-Service

In Deutschland findest Du in fast jedem Ort eine Fahrradwerkstatt, die Dir bei einer Panne weiterhilft. Im Ausland ist das nicht immer gewährleistet. Bist Du mit einem High-Tech-Rad unterwegs, wirst Du häufig im Ausland keine Ersatzteile für Dein Rad finden. Daher ist es gut, bei längeren Touren im nichteuropäischen Ausland ein Rad zu fahren, dessen Ersatzteile leicht zu beschaffen sind.

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und der ADFC bieten einen Schutzbrief für Radfahrer an. Wenn Du im Besitz einer ADFC-Mitgliedschaft bist, erhältst Du beim deutschlandweit eine Vor-Ort-Pannenhilfe oder, wenn nicht möglich, Dein Fahrrad wird in die nächste Werkstatt abgeschleppt.

Ähnliche Leistungen bietet der VCD, wenn Du einen VCD Schutzbrief besitzt, außerdem kannst ein Leihrad bekommen.

Wenn Fahrradfahrer schwimmen lernen…

Wenn Fahrradfahrer schwimmen lernen…

Die Schwimmnudel

Origineller Abstandhalter für Fahrräder

Wenn Du viel Fahrrad fährst, kennst Du das Problem zur Genüge; mit viel zu wenig Seitenabstand rauschen die Autos an Dir vorbei, der Fahrtwind bringt Dich fast ins Torkeln. Du kannst beinahe die Whatsapp Nachrichten auf dem Smartphone der Autofahrer mitlesen, so gering ist teilweise der Abstand. Auf eine sehr originelle Lösung ist jetzt ein Radler in Bielefeld gekommen, wie in dem folgenden Video zu sehen ist. Das werde ich auch probieren und vor allem meiner Tochter anbauen. Die ist nämlich bereits zweimal von Autofahrern wegen zu geringen Seitenabstand angefahren worden. Außerdem würden unsere Straßen viel bunter aussehen, hätten alle Fahrräder eine Schwimmnudel an Bord. Bisher habe ich diese umständlich verstaut, wenn ich mit meinen kleinen Kindern zum Schwimmbad gefahren bin. Damit ist jetzt Schluß. Second Life für die Schwimmnudel.

 http://www.youtube.com/watch?v=hu3On0TfwJc

 

Fahrradbremse – Verbesserung der Bremsleistung

Fahrradbremse – Verbesserung der Bremsleistung

Schwache Bremsleistung an Deinem Rad

Manche Fahrradbremsen ziehen nicht richtig, die Bremsleistung lässt zu wünschen übrig.
Was kannst du verbessern? Marko erklärt es dir.

 

Für eine gute Bremsleistung sind verschiedene Faktoren erforderlich:

  1. Typ und Bauart der Bremsen
  2. Neue, zu dem Felgenmaterial passende Bremsbeläge
  3. Fett-, Öl-, und staubfreie Oberfläche der Felgenflanken
  4. Gerade laufende Felgen
  5. Neue sauber laufende Innenzüge und reibungsarme Bremshüllen
  6. Optimal verlegte Bowdenzüge
  7. Wirkungsvolle Bremshebel

Bremsverstärkende Maßnahmen

Folgende, bremsverstärkende Maßnahmen, bitte in angegebener Reihenfolge abarbeiten:
  • Felgen säubern und entfetten
  • Alte, harte Bremsbeläge ersetzen
  • Verölte Bremsbeläge austauschen
  • Einseitig abgefahrene Bremsbeläge austauschen
  • Bremsbeläge optimal parallel zur Felge ausrichten
  • Ersetzen von verrosteten oder alten Bremszügen und Hüllen gegen leichtgängige Varianten
  • Dafür Sorge tragen, dass der Bremszug an keinen Bauteilen des Fahrrades reibt, außer im Bowdenzug, wo er leichtgängig gleiten sollte
  • Ölen der Bowdenzüge und Einfetten der Bremszüge
  • Bremsgelenke ölen und auf Leichtgängigkeit und Spielfreiheit überprüfen
  • Bremshebel aus Plastik gegen ergonomische Metallbremshebel austauschen
  • Laufräder sauber zentrieren
  • Austausch von Stahlfelgen gegen Alu- Felgen
  • Austausch alter Bremsbauarten gegen effektivere Bautypen mit besseren Hebelverhältnissen

Im Allgemeinen kann man sagen:

  • Das Bremsen auf Stahlfelgen hat weniger Wirkung. Stahlfelgen sind glatter und erzeugen deshalb weniger Reibung, weshalb die Bremsleistung geringer ist.
  • Feuchtigkeit hemmt die Bremswirkung.
  • Rücktrittbremsen bremsen nur gut, wenn der Pedalarm sich beim Bremsen in optimaler Position befindet, (rechter auf 9 Uhr, linker auf 3 Uhr)
  • Vorsicht: Bei langen Bergab- Fahrten kann sich die Rücktrittbremse überhitzen.
  • Trommelbremsen bremsen eher gemütlich und sind deshalb oft an Hollandrädern zu finden.
  • Starke Bremsleistung erzeugen gute Cantilever- Bremsen, gute V- Brakes (Vorsicht bei vorderer Bremse, Überschlaggefahr, bei Notbremsung immer  beiden Bremsen bestätigen) und Hydraulik-Bremsen.

Marko Teubert

Kettenschaltung – Nabenschaltung, was ist der Unterschied?

Kettenschaltung – Nabenschaltung, was ist der Unterschied?

Du möchtest Dir ein neues oder ein neues gebrauchtes Fahrrad zulegen und stehst vor der Frage, welche Schaltung Du für Dein Fahrrad brauchst. Es gibt soviele verschiedene Schaltsysteme für Fahrräder, da ist es leicht, den Überblick zu verlieren. Und überhaupt, was ist das eigentlich, eine Nabenschaltung? Eine Kettenschaltung? Marko vom Fahrradladen Mobilcenter erklärt Dir in dem Beitrag die verschiedenen Schaltsysteme und ihre Vor- und Nachteile. Besonders geht er dabei auch auf die unterschiedlichen Nabenschaltungen ein.

Welche Schaltung ist für mich besser geeignet?

 Woran erkenne ich eine Kettenschaltung?

Eine Kettenschaltung hat am Hinterrad von außen sichtbar mehrere Ritzel (kleine Zahnräder) nebeneinander. Über diese läuft die Kette. Wenn mit dem rechten Schalthebel am Lenker in Verbindung mit dem Schaltwerk hinten die Kette auf ein anderes Zahnrad geworfen wird, während man tritt, dann wechselt man den Gang und damit die Übersetzung. Mit kleineren Ritzeln tritt man schwerer, kann also schneller fahren. Das kleinste Ritzel, das es für hinten gibt, besteht aus 11 Zähnen, das Größte hat 34 Zähne und wird meist an Mountain- Bikes verbaut. Damit kann man auch steile Berge erklimmen.

EIn Fahrrad mit Kettenschaltung
Ein Fahrrad mit Kettenschaltung

Die Ritzel am Hinterrad bei einer Kettenschaltung
Die Ritzel am Hinterrad bei einer Kettenschaltung
Das Kettenblatt mit dem Umwerfer
Das Kettenblatt mit dem Umwerfer

Woran erkenne ich eine Nabenschaltung?

Eine Nabenschaltung hat am Hinterrad von außen sichtbar ein einziges Ritzel (kleines Zahnrad), über das die Kette läuft. Neben dem Ritzel befindet sich eine Art dicke Trommel, auch Nabe genannt, in der sich ein Getriebe befindet, also eine Anordnung von kleinen und größeren Zahnrädern. Diese greifen so ineinander, dass verschieden schwere Gänge schaltbar sind.

Ene Dreigangnabe am Hinterrad
Eine Dreigangnabe am Hinterrad

Es gibt 2, 3, 4, 5, 7,8,9,12 und 14- Gang- Naben.

Früher hatten die Nabenschaltungen meistens eine eingebaute Rücktritt- Bremse, in neuerer Zeit gibt es vermehrt auch Nabenschaltungen mit eingebautem Freilauf, das heißt, man kann während der Fahrt zum Relaxen auch mal leer zurück treten, oder die Pedale an einer Ampel schnell in eine günstige Startposition bringen. Viele original Holland- Räder haben Naben mit Freilauf- Rücktritt.

Vorteile und Nachteile von Ketten- und Nabenschaltungen:

Die Vorteile von Kettenschaltungen:

  • Kettenschaltungen haben insgesamt einen größeren Übersetzungsbereich, das heißt, man kann sowohl steilste Berge erklimmen, als auch sehr schnell fahren.
  • Leichte Trekkingräder und Rennräder haben fast immer Kettenschaltungen, weil die Schaltsysteme weniger wiegen.
  • Fahrräder mit Kettenschaltungen fahren leichter, da die Schaltsysteme weniger Reibungsverluste haben.
  • Der Einstieg in Kettenschaltungssysteme ist kostengünstiger.

Die Nachteile von Kettenschaltungen:

  • Kettenschaltungen müssen öfter nachjustiert werden, als Nabenschaltungen.
  • Die Kette läuft ungeschützter, das heißt, sie ist äußeren Einflüssen wie Regen, Staub und Schmutz intensiver ausgesetzt.
  • Schalten nur während des Pedalierens möglich.
  • Die Bedienung einer Kettenschaltung ist gewöhnungsbedürftig.

Die Vorteile von Nabenschaltungen:

  • Nabenschaltungen müssen sehr selten gewartet werden. Sie verstellen sich kaum.
  • Die Kette kann im geschlossenen Kettenkasten geführt werden, wo sie vor Witterungseinflüssen geschützt ist und deshalb wesentlich länger hält.
  • Schalten während des Stands möglich.
  • Die Bedienung einer Nabenschaltung ist kinderleicht.

Die Nachteile von Nabenschaltungen:

  • Nabenschaltungen haben einen etwas geringen Übersetzungsbereich.
  • Nabenschaltungen wiegen mehr.
  • Nabenschaltungen haben wegen dem Getriebe höhere Reibungsverluste.
  • Nabenschaltungen sind teurer.

Verschiedene Nabenschaltungen

Zwei- bis Fünfgangschaltungen:

  • Es gibt die Sachs Zweigang- Automatik, die oft in Klapprädern verbaut wurde und ganz ohne Schaltzug auskommt, weil sie immer in den anderen Gang schaltet, sobald man zurück tritt, was auf Dauer sehr nervig ist, da bei jedem Rücktritt- Bremsmanöver der Gang gewechselt wird.
  • Es gibt die Sachs-, Shimano- und die Sturmey Archer-Dreigangnabe, wovon die Sachs am häufigsten verbaut wurde, und in der älteren Version sehr zuverlässig arbeitet, die Shimano den besten Schalthebel und das flüssigste Schaltverhalten aufweist, weshalb sie perfekt für Kinder ist und die Sturmey meist an Holland- Rädern zu finden ist und oft über einen Rücktritt- Freilauf verfügt.
  • Es gibt die Sachs- Fünfgangnabe, die in einer zweizügigen Variante und einer einzügigen gebaut wurde. Die Zweizügige ist unverwüstlich und tut zuverlässig ihren Dienst, muss allerdings häufiger nachgestellt werden, wenn man sie nicht regelmäßig im 4. Gang abstellt, welcher die Grundstellung ist. Die Schaltzüge sind superbillig, allerdings wird der Schalthebel seit 2015 nicht mehr hergestellt, er ist käuflich immer weniger als Ersatzteil erhältlich.
  • Die einzügige Variante der Fünfgangnabe ist nicht so häufig vertreten, der Schalthebel geht öfters kaputt und ist zusammen mit der Klickbox am Hinterrad eine Einheit, weshalb der Ersatz teuer ist. Leider wird die Klickbox und der Schalthebel schon seit Jahren nicht mehr hergestellt und ist kaum noch erhältlich.
  • Es gibt die Sachs- und Shimano-Siebengangnabe, wovon die Sachsnabe häufiger vertreten ist, weil sie billiger war.
Neue Dreigangnabenschaltung
Neue Dreigangnabenschaltung
Zweizug-Fünfgangnabenschaltung
Zweizug-Fünfgangnabenschaltung
Pentasport -Fünfgang-Schalthebel in Grundstellung
Pentasport -Fünfgang-Schalthebel in Grundstellung

Sieben- und Achtgangschaltungen:

  • Die Sachs- Siebengangnabe ist anfälliger für Reparaturen, da die Klickbox bei einem Sturz schnell beschädigt werden kann, denn sie ist außen an der Hinterradachse aufgesteckt. Die Klickbox und der 7- Gang- Hebel, den es als Daumenschalter oder als Drehgriff- Variante gibt, ist eine Schalteinheit, die bei einem Defekt in der Regel komplett ausgetauscht wird. Man kann zwar den Zug auch einzeln tauschen, aber das ist kompliziert und wird kaum gemacht. Die Klickbox ist empfindlich, da sich die kleinen Hebelchen in ihr leicht verbiegen. Von der Klickbox führt ein Stängchen in die Nabe, das sich auch manchmal verbiegt. Die Führung des Stängchens besteht aus einer Hülse, die seitlich offen ist und sich gelegentlich verformt, wodurch es zu Schaltproblemen kommen kann. Die Nabe wird oft nach längerer Standzeit schwergängig. Für Abhilfe sorgt WD- 40 Öl, von der Seite in die Nabe gesprüht. Die Demontage der Klickbox ist einigermaßen zu bewerkstelligen, wenn man sorgfältig vor geht und alles genau so wieder zusammen baut, wie man es vorgefunden hat. Man kann aber auch leicht etwas kaputt machen, wenn man den kleinen roten Adapter beschädigt, oder die Sicherungsschraube der Klickbox zu sehr fest zieht. Diese Arbeit empfiehlt sich einem erfahrenen Mechaniker zu überlassen.
  • Die Shimano-Siebengangnabenschaltung ist ein zuverlässiges, sehr flüssig schaltendes System. Gut geschützt vor Sturzschäden wird die Mechanik in der Nabe durch den Daumen- Wippschalthebel oder Drehgriff betätigt. Die Gänge liegen etwas näher beieinander, aber schalten schnell und komfortabel. Solange man die hinteren Schalt- Passteile der Nabe nicht auseinander nehmen muss, liegt alles im grünen Bereich. Deshalb sollte man bei einem Schlauchwechsel immer den Schlauch zur linken Seite des Hinterrades aus dem Reifen ziehen und die Schaltung rechts nicht demontieren, sonst hat man ein Puzzle, das sich ohne Erfahrung nur schwer wieder zusammensetzen lässt. Da ist schon so mancher dran verzweifelt. Die Nabe arbeitet sehr zuverlässig, dagegen ist die Sachs- Nabe wesentlich reparatur- anfälliger. Insgesamt einfach ein sehr löbliches System. Eine der besten Naben, die je gebaut wurden.
  • Shimano- Achtgang- Nabe. Aufgrund von noch mehr Zahnrädern noch mehr Reibungsverluste im Inneren. Die Nabe ist noch größer und sieht optisch schon ziemlich dick/ unästhetisch aus. Sie ist sehr reparaturanfällig.
Siebengangnabe von Sachs
Siebengangnabe von Sachs
Siebengangnabe von Shimano
Siebengangnabe von Shimano
Achtgangnabe von Shimano
Achtgangnabe von Shimano

Neun- bis Vierzehngangschaltungen

  • Shimano- Neungang- Nabe. Sram- Neungang- Nabe. Noch keine Erfahrungswerte.
  • Sachs- Zwölfgang- Nabe. Ist extrem Reparatur- anfällig. Riesiger, schwerer Klotz im Hinterrad. Bei einem Defekt kein Support, da es keine Ersatzteile gibt. War totaler Flopp und wurde hauptsächlich von Discountern vertrieben. Solange sie noch neu ist, für Kurzstrecken geeignet, nichts für Vielfahrer.
  • Rohloff- 14- Gang- Nabe. Extrem zuverlässig und teuer. Von Reiseradlern geliebt. Jedoch ist 2 Mal im Jahr ein Ölwechsel fällig.  Bei einem Defekt Ersatzteilservice schwierig, da spezielle Parts erforderlich. Eher was für Freaks.

Kombinationen aus Ketten- und Nabenschaltungen

  • Es gibt noch Mischformen die aus der Kombination von Naben- und Kettenschaltungen bestehen. Diese sind jedoch relativ selten. Es gab die 2 mal 3 Gangschaltung und die 2 mal 6 Gangschaltung von Sachs, eine Kombination aus Kettenschaltung und Nabenschaltung.
  • Sehr gut sind die 3 mal 7 und 3 mal 8 Gangschaltungvon Sachs, die das Schalten im Stehen erlauben und eine extrem gute Übersetzung im Gelände erlauben. Man hat hinten einen 7 oder 8- fach Kranz (eine Anordnung von 7 oder 8 Zahnrädern nebeneinander) mit einer 3- Gang- Nabe kombiniert. Dazu Rücktritt- Freilauf und vorne keinen Umwerfer (so wird das Schaltwerk an der vorderen Kettenradgarnitour oder am vorderen Kettenrad genannt). Ein schlaues System, was sich genial fährt, aber wenig verbreitet ist.
Kombination aus Nabenschaltung und Kettenschaltung
Kombination aus Nabenschaltung und Kettenschaltung

Außerdem gibt es Tretlager- Schaltsysteme, die jedoch sehr teuer und fast nicht zu finden sind.

Fazit:

Insgesamt kann man sagen, dass man sowohl mit einer hochwertigen Kettenschaltung, als auch einer hochwertigen Nabenschaltung gut unterwegs ist. Wer einfach nur in der Stadt und gelegentlich auch mal längere Strecken fahren und sich um nichts kümmern will und wem 500 Gramm mehr oder weniger nicht so wichtig sind, der ist mit einer üblichen Nabenschaltung gut bedient, wer aber öfters Trekkingtouren auf dem Plan hat und viele Steigungen vor sich hat, der wird wahrscheinlich mit einer Kettenschaltung glücklicher werden, obwohl es genügend Reiseradler gibt, die auf eine Rohloff- Nabe schwören.

Natürlich gibt es mittlerweile auch so manche Exotenschaltungen wie stufenlose Nabenschaltungen, Schaltungen mit Freilauf an der Kettenrad- Garnitur oder elekronische- und elektrische Schaltungen, auf die ich später  einmal eingehen werde.

Marko Teubert