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Schlagwort: Familie

Wie lernen Kinder sicher Fahrrad zu fahren?

Wie lernen Kinder sicher Fahrrad zu fahren?

Kinder lieben Fahrradfahren – aber sicher!

Kinder und ihr Fahrrad, das ist oft der Beginn einer langen Liebe. Mit meinem siebenjährigen Sohn fahr ich inzwischen fast täglich mit dem Rad zur ca. 3 km entfernten Schule. Er liebt sein Rad und fährt gerne. Als wir heute über‘ s Radfahren redeten, sagte ich zu ihm: „Das Fahrrad ist schon ist schon ’ne tolle Erfindung, nicht wahr?“ „Ja,“ rief mein Sohn begeistert, „und so gemütlich, nicht so ,bäh, schwitzig wie im Auto.“
Und das bei 7 Grad und Morgennebel. Selbst da zieht mein Sohn das Rad dem Auto vor, kann er doch dort selber fahren, unabhängig sein und seinen Bewegungsdrang ausleben. Radfahren für Kinder ist einfach super.

Ein Meilenstein in der Entwicklung

Die meisten Eltern können es kaum erwarten, daß ihr Kind endlich Fahrrad fahren kann. Ein Entwicklungsmeilenstein, der freudig verkündet wird. Doch schon wenige Jahre später sieht man nur noch wenige Kinder radeln. Die Eltern befürchten einen Unfall, der Verkehr wirkt bedrohlich. So gibt es leider immer weniger Kinder, die ihren Schulweg mit dem Rad zurücklegen, während die Zahl der Kinder steigt, die fast überall hin von ihren Eltern mit dem Auto gebracht werden, bis zur Pubertät und darüber hinaus. Sind die Kinder jung, können sie es kaum erwarten, mit dem Rad die Welt zu erobern. Viele Menschen erinnern sich noch als Erwachsene, wie sie radfahren gelernt haben. Es ist eine prägende Erinnerung.  Nimmt man ihnen diese Gelegenheit aus Furcht, es könnte ihnen etwas passieren, nimmt man ihnen auch wichtige Erfahrungen, die zum Kindsein gehören und die sie nie wieder nachholen können.

Eltern können viel dazu beitragen, daß Kinder diese Erfahrungen mit der nötigen Sicherheit machen. Der allerwichtigste Schutz für ein Kind ist eben nicht einfach nur ein Helm auf dem Kopf, sondern sein eigenes Verhalten im Strassenverkehr. Wenn es gelernt hat, umsichtig zu fahren, ist es bestens gerüstet.

Wir haben vier Kinder, die alle gerne mit dem Rad unterwegs sind, die Jüngste noch als Mitfahrerin. So können wir auf einige Erfahrung zurückgreifen, sowohl im Stadtverkehr als auch auf Fahrradtouren. Unsere zwei älteren erwachsenen Kinder fahren alltäglich und gerne und zum Glück bisher ohne großen Unfall.

Hier sind die wichtigsten Tipps zum ungetrübten Fahrspaß:

  • Fahre selber viel Fahrrad. Kinder von fahrradfahrenden Eltern fahren meistens auch viel Fahrrad. Nutze es mit Deinem Kind als normales Verkehrsmittel. Unsere große Tochter sagte als junge Erwachsene zu uns: „Ich bin so froh, daß ihr mir vermittelt habt, das Fahrrad selbstverständlich im Alltag zu benutzen.“
  • Nehme Dein Kind auf dem Kindersitz mit. Besonders wenn es auf einem Kindersitz direkt hinter dem Lenker sitzt, bekommt es Dein Fahrverhalten unmittelbar mit und kann so von deinem Vorbild lernen. Ist es schon 2 oder 3 Jahre, kannst Du ihm auch immer mal wieder Dein Verhalten in verschiedenen Situationen erklären, z.B. an Ausfahrten und Kreuzungen. Kinder lernen durch Wiederholung und situationsbedingt.
  • Fahre defensiv. Bevor ich über eine Kreuzung fahre, schaue ich immer nach links zu den abbiegenden Autos und vergewissere mich, daß sie mich sehen. Nicht einfach losfahren, erstmal gucken. Das ist besonders beim Fahren mit Kindern wichtig. Fahrt nebeneinander über Kreuzungen. Du als größere Person wirst in der Regel noch gut gesehen. Fährt Dein Kind hinter Dir, wird es vielleicht nicht mehr von abbiegenden Kraftfahrzeugen rechtzeitig gesehen.
  • Ausfahrten sind eine besondere Gefahrenquelle für Kinder, da sie über den Bürgersteig, bzw. Radweg führen und von Kindern nicht als Ort, wo ein Auto erscheinen kann, wahrgenommen werden. Vor Ausfahrten langsamer fahren, um einen Einblick erhalten zu können. Wenn alles frei ist, weiterfahren. Das erkläre ich auch immer wieder meinem Kind.
  • Bringe Deinem Kind bei, sich nicht allein auf eine grüne Ampel zu verlassen, sondern sich immer zu vergewissern, daß die Autos auch wirklich zum Stehen gekommen sind. Mehrmals wöchentlich sehen wir, wie ein Auto über eine für uns grüne Ampel fährt, die wir gerade überqueren wollen. Ohne Rückversicherung sähe es da manchmal schlecht aus für uns.
  • Habe immer ein für die Größe Deines Kindes passendes Fahrrad. Ein Fahrrad ist keine Hose, in die Dein Kind hineinwachsen kann. Es sollte immer passen. Ein Tiefeinsteigerrad ist für jüngere Kinder sicherer, weil sie leichter und schneller absteigen können. Dein Kind sollte auf dem Sattel sitzend zum Stehen kommen können. Muß es zum Bremsen abspringen, ist das Rad eindeutig zu hoch. Auch zu kleine Fahrräder oder niedrig eingestellte Sättel sind ungünstig, weil Dein Kind mit einem zu niedrigem Fahrrad hin und her wackelt beim Fahren.

Die Entwicklung des Gefahrenbewußtseins bei Kindern

Gehe mit deinem radfahrenden Kind erst in den Verkehr, wozu auch Fahrradwege und Bürgersteige gehören, wenn es in der Lage ist, bestimmte Situationen zu begreifen und zu überschauen. Ich habe mal in Berlin ein windeltragendes vielleicht gerade dreijähriges Kind davon abgehalten, auf eine belebte Kreuzung zu fahren. Die Mutter sah ich nicht. Nach ein paar Minuten, in denen ich mit ihrem Zwerg plauderte, kam sie atemlos angerannt.  Sie hatte sich kurz mit einer Freundin unterhalten, da war ihr Kind unbemerkt schon weggefahren und wollte nach Hause – allein. Dumm nur, daß auf dem Weg dahin eine Strasse zu überqueren war. Dreijährige sind noch sehr impulsiv. Nicht umsonst werden Fahrräder für Klein- und Vorschulkinder Spielräder genannt. Dreijährige können zwar manchmal Fahrrad fahren, aber ein Fahrrad sicher durch den Großstadtbürgersteig zulenken, klappt noch nicht. Dazu fehlt ihm noch der Überblick, den es dafür braucht.

Zwischen einem dreijährigen und einem fünfjährigen Kind liegen Welten, was die Wahrnehmung betrifft, selbst wenn das Kind noch so pfiffig und geschickt ist. Außerdem gibt es noch eine große Bandbreite bei den Entwicklungsschritten eines Kindes. Lass Dich nicht verunsichern, wenn die Kinder aus der Kita oder Schule anscheinend viel mehr können. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo, vertraue ihm.  Erst mit einem Alter von ca. 5 kann es eine Gefahr als solche wahrnehmen, ist aber kaum in der Lage, die Gefahrenabwehr rechtzeitig umzusetzen. Da braucht es noch die Eltern an seiner Seite, die das Kind rechtzeitig darauf hinweisen. Zum Beispiel auf eine abschüssige Straße, auf der das Kind abbremsen muß. Kinder bremsen im Alter von 5 erst, wenn sie bereits zu schnell fahren.

Außerdem gibt es noch eine große Bandbreite bei den Entwicklungsschritten eines Kindes. Lass Dich nicht verunsichern, wenn die Kinder aus der Kinder aus der Kita oder Schule anscheinend viel mehr können. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo, vertraue ihm. Über die Entwicklung des Gefahrenbewußtseins bei Kindern findest Du hier noch mehr: https://www.uni-due.de/~qpd402/alt/texte.ml/Goslar.html

 

Freiräume zum Ausprobieren suchen

Dort, wo keine Gefahren durch Autos oder andere Verkehrsteilnehmer drohen, kann es sich mit seinem Rad ausprobieren. Ich bin mit meinen kleinen Radlern gerne im Britzer Garten in Berlin gewesen, denn da konnten sie mal schnell fahren ausprobieren, ohne daß andere Radler oder Hunde ihren Weg kreuzten. Schau, wo es solche Orte in deiner Nähe gibt, denn da kann sein Kind seine Fahrfertigkeiten gefahrlos erweitern. Kinder werden so schnell groß und die Zeit, in der ihr gemeinsam durch Strassen radeln könnt, kommt früh genug. Und dann ist es auch viel entspannter für Euch beide, weil Dein Kind die Verkehrsregeln leichter umsetzen kann.

Mal die Perspektive wechseln

Ich habe mit meinem Kind auch immer mal einen Perspektivwechsel gemacht, also gezeigt, was ein Autofahrer eigentlich von seinem Auto aus sehen kann. Ein Kind, das hinter einem parkendem Auto auf einem Kinderrad fährt, gehört definitiv nicht dazu.
Bis zu einem bestimmten Alter denken Kinder jedoch: „Wenn ich das Auto sehe, dann sieht es mich auch.“ Das dem nicht so ist, begreifen sie am besten durch den Perspektivwechsel. Wenn sie älter werden, können sie sich leichter in die Lage des anderen hinein versetzen. Erst ab ca. 9-10 Jahren können sie sicher vorrausschauend fahren, was für das Fahren ohne Begleitung notwendig ist. Vorher sind sie noch leichter ablenkbar. ( Interessanter Artikel zur Entwicklungspädagogik in Bezug auf Verkehr: http://www.kindergartenpaedagogik.de/768.html )

Kommunikation statt Kommandos

Für Kinder kann es sehr frustrierend sein, wenn sie immer nur hören, was sie nicht sollen oder falsch machen. „Nicht so schnell“ „ Noch nicht rüber fahren“ „Du musst früher bremsen“ “ Absteigen“ „Aufsteigen“. Sehr viele Kommandos können die Freude am gemeinsamen Fahren beim Kind schnell vermiesen.
Mein Kind lernt sehr viel besser und offener, indem ich mein eigenes Fahrverhalten kommentiere und beschreibe, warum ich also z.B. einen großen Bogen um alte Menschen mache. Sie hören und sehen machmal nicht mehr so gut und erschrecken sich, wenn an ihnen dicht ein Fahrrad vorbei fährt, erkläre ich ihm.
Mein Kind ahmt mein Verhalten nach und wird dadurch ein achtsamer Radfahrer. Diesen Prozeß beobachte ich gerade bei meinem dritten Kind, das sich gerade zu einem sicheren Radfahrer entwickelt.
Diese Achtsamkeitwird es mitnehmen, wenn es irgendwann alleine unterwegs ist.

Fahre viel zusammen mit Deinem Kind Fahrrad, in der Stadt, auf dem Land und im Urlaub. Je mehr Gelegenheit es zum Fahrradfahren bekommt, desto sicherer wird es fahren. Tätigkeiten, die wir immer wieder tun, automatisieren sich, wie z.B. der Schulterblick. In den ersten Jahren durch Dich begleitet, wird es so auch sicher und unfallfrei später alleine fahren. Und das Allerwichtigste zum Schluß: Fahrradfahren macht wahnsinnig viel Spaß und bietet in jedem Alter schöne gemeinsame Erlebnisse für die ganze Familie.

Dagmar Gericke

Auf dem R1 von Schlitz nach Fulda

Auf dem R1 von Schlitz nach Fulda

Radfahren ist Mama-Zeit – unterwegs auf dem Fernradweg R1

Endlich mal wieder was mit Mama alleine unternehmen, das wünschte sich mein siebenjähriger Sohn Samuel. Ich schlug ihm eine Fahrradtour von unserem Ferienort Schlitz in die Barockstadt Fulda vor. Das romantische Burgenstädtchen Schlitz ist eine Ausgangslage für viele Radtouren in der Region, denn hier in der Nähe verlaufen verschiedene regionale und nationale Radfernwege. Besonders für Familien mit Kindern eignen sich die Wege, denn obgleich die Gegend durch Hügel und sanfte Berge geprägt ist, verlaufen viele Radwege an Flüssen oder entlang der ehemaligen Bahntrasse.

Diesmal würden wir einen Teil des Fernradwegs R1 entlangfahren. Die Strecke nach Fulda ist bis auf wenige Steigungen sehr eben und somit für meinen Zweitjüngsten bestens geeignet.

Start der Radtour
Start der Radtour

Los geht’s mit vollen Taschen

Die Taschen vollgepackt mit Leckereien und Pannenwerkzeug, starteten wir nach einem späten Frühstück. Bereits 300 m von unserem Haus entfernt begann der erste Radweg entlang der Schlitz. Der Fluss Schlitz, nach dem das Städtchen Schlitz benannt wurde, ist der kürzeste Fluss Deutschlands. Nach gut einem Kilometer geht der Radweg in den R1 über. Wir fahren weiter auf dem R1 am Fuße des Tempelbergs. Dort muss mein Kleiner die erste Steigung bewältigen, was er mit seinem Kinderrad und starkem Willen gut schafft. Danach können wir es laufen lassen bis Pfordt. In Pfordt gibt es eine Bett und Bike Unterkunft für müde Radler. Die brauchen wir aber noch nicht. Im schattigen Gartencafe der Pension sitzen einige E-Radler und trinken, während ihr Bike lädt.

Die Strecke am Pfordter See
Die Strecke am Pfordter See
Im Pfordter See kann man auch baden
Im Pfordter See kann man auch baden
Der Baumstamm ist wie gemacht für eine Pause
Der Baumstamm ist wie gemacht für eine Pause

Wir aber fuhren weiter durch den Ort und ein kurze Strecke auf der Landstraße bis zum Pfordter See. Hier ging der Radweg etwas holperig weiter. Nach dem Pfordter See bekam Samuel Hunger und wir legten auf eine Pause ein. Ein alter Baumstamm war unser Tisch und wir erfrischten uns an einer saftigen Honigmelone.

 

 

Der alte Wachturm der Lüdermunder Warte
Der alte Wachturm der Lüdermunder Warte

Vom Wachturm bis zur Braut

Gestärkt fuhr Samuel weiter. Bald verließen wir das Schlitzer Land. An der Grenze zum Landkreis Fulda steht noch ein alter Wachturm der Lüdermunder Warte. Mein Angebot, ihn sich genauer anzuschauen, lehnte Samuel ab. Er wollte es jetzt ohne weitere Pause bis Fulda schaffen. Wir ließen den Wachturm hinter uns und fuhren durch Lüdermund. Dort wartete gerade eine Hochzeitsgesellschaft auf das Brautpaar vor der Dorfkirche. Das Brautpaar wollten wir auch sehen. Also stellten wir uns zu den Gästen, bis Braut und Bräutigam endlich kamen. Samuel bewunderte die schöne Braut und ihr wundervolles Kleid. Hochzeiten haben für Kinder etwas Magisches. Beim Weiterfahren erzählte ich ihm von meiner Hochzeit mit seinem Papa und er sagte, er will unbedingt auch heiraten.

 

Da freute sich das ganze Land - Hochzeit
Da freute sich das ganze Land – Hochzeit
Da fahren Kanus!
Da fahren Kanus!

Kurz vor Fulda ist es sehr eben
Kurz vor Fulda ist es sehr eben
Entlang der Fulda
Entlang der Fulda

 

Kurz hinter Lüdermund fuhren wir über eine hölzerne Brücke. Samuel hielt an und schaute auf die Fulda, die unter uns durch floss. Wir entdeckten ein Kanu, das im flachen Wasser steckengeblieben war. Die Kanufahrer fluchten und fragten uns, welches Dorf dies sei. „Lüdermund,“ riefen wir ihnen zu, da löste sich ihr Kanu und sie paddelten mit 2 anderen Booten weiter. Samuel wollte auch unbedingt mal Kanu mit mir fahren, am besten einen Sechs-Sitzer.

Zu Fuß durch Deutschland

Jetzt ging es ein kleines Stück bergauf durch einen Wald. Samuel schob sein Rad diesmal den Hügel hinauf. Nach dem Wald fuhren wir neben den Auen im Fuldatal. Die letzten Kilometer bis Fulda waren sehr eben, was gut war, denn Samuel war schon etwas müde. Kurz vor Fulda fuhren wir an einer blonden jungen Frau mit einem schweren Rucksack und Wanderstöcken vorbei. „Das sieht so aus, als ob Du schon lange unterwegs bist, “ sprach ich sie an. Sie nickte: „Ich wandere durch Deutschland.“

„Super. Und wo bist Du gestartet?“ fragte ich sie. „ In Sylt und ich laufe bis ins Allgäu.“ „Eine gute Reise noch,“ wünschte ich ihr und fuhr mit Samuel weiter bis zu einer Tankstelle. Dort holten wir uns ein Eis und suchten uns am Radweg eine Bank, auf der wir Pause machen konnten. Da kam die Wanderin wieder an uns vorbei. Wir erkannten uns und sie blieb bei uns stehen.

Ich packte gerade unser Essen aus und fragte sie: „Möchtest Du auch ein Brötchen?“ „Da sag ich nicht nein“, lächelte sie. Sie setzte sich neben uns und ich schmierte ihr ein Roggenbrötchen mit vegetarischer Pastete, belegt mit Gartentomaten. Ich reichte es ihr und sie aß mit sichtbaren Appetit. Unser restliches Essen teilte ich auch und auch Samuel bot ihr von seinen Brezeln an. Wir redeten beim Essen über die Schönheit des Wanderns und wie gut es tut, nur mit sich zu sein. Dann brach sie auf, um zur Jugendherberge in Fulda zu kommen. Ich fuhr mit Samuel zum nächsten Spielplatz, wo er mit neuer Energie auf dem Klettergerüst turnte.

Endlich angekommen
Angekommen
Klettern geht immer.
Klettern geht immer.

Zurück mit Tempo

Für heute ist er genug gefahren. Wir blieben noch eine Weile in Fulda und er traf seinen Papa für den Rückweg. Ich fuhr alleine denselben Weg zurück nach Schlitz in einen wunderbaren Sonnenuntergang hinein. Ich brauchte nur ein Viertel der Zeit, die ich für den Hinweg brauchte. Aber mit Kindern fahren heißt auch immer, sich Zeit für all das zu nehmen, was rechts und links des Weges liegt. Dadurch entdecke ich auch immer wieder Neues und hatte dabei einen schönen Tag mit meinen Sohn.

Dagmar Gericke

 

Mein Rückweg alleine
Mein Rückweg alleine

 

 

 

 

 

 

 

 

Karte zur Tour:

Fulda-Radweg

Publicpress.de

ISBN 978-3-89920-303-5

Was ist eigentlich so geil am Radfahren?

Was ist eigentlich so geil am Radfahren?

Erinnert Ihr Euch noch an eure ersten Wege mit dem Rad? Wie habt Ihr Radfahren gelernt? Und was bedeutet Radfahren für Euch? Marko erklärt hier, warum Radfahren Freiheit in sein Leben gebracht hat und was diese Freiheit bedroht. Hier ist sein Beitrag:

Was ist eigentlich so geil am Radfahren?

Zuerst einmal das Gefühl….

Ich weiß noch, wie ich als Kind Radfahren lernte. Ständig vergaß ich zu treten, wurde zu langsam, schlingerte und drohte zur Seite zu kippen. Mein Vater lief hinter mir her und schrie unablässig: Treten! Treten! Treten! Dabei stieß er mir mit der Faust in den Rücken. Ich war in Tränen aufgelöst. Es war ein Alptraum.

Doch als ich es konnte, war es unglaublich. Wie leicht das ging! Und das Gefühl war so was von geil! Ich fühlte mich wie der Größte. Plötzlich boten sich mir völlig neue Möglichkeiten, mein Erfahrungshorizont weitete sich immens. Ich konnte einfach mal runter zum Kastanienbaum fahren, Kastanien runter werfen, und danach ganz schnell wieder nach Hause. Oder meine Freunde im Nachbardorf besuchen, ganz unabhängig von meinen Eltern. Und das mit geringem Kraftaufwand. Es war einfach irre, nach mühsamer Bergauffahrt die Berge hinunter zu rauschen, so schnell, dass es mir die Tränen in die Augen trieb und die Haare nur so flogen. Doch schon bald war es ganz normal.

Das Rad, ein Alltagsgegenstand.

Heute ist das Radfahren für uns selbstverständlich geworden. Wir erledigen so unsere Einkäufe, packen zwei Kindersitze drauf, um unsere Kinder zum Kinderladen zu bringen, schnappen uns ein Rennrad, um schnell mal ein paar Runden zu drehen, nehmen das Mountainbike und den Hund, um zusammen eine Prise Waldluft zu schnappen.

Nichts Besonderes dabei.

Das Besondere am Radfahren – die geniale Leichtigkeit.

Dabei ist das Geniale, dass es so einfach ist. Diese Leichtigkeit, die uns gar nicht mehr bewusst wird, ist das Besondere am Radfahren. Wir nehmen das Rad, das an der Hauswand lehnt, schwingen ein Bein über den Sattel und los geht’s. Ist das nicht irre?

Mir wurde das erst wieder bewusst, als ich eine Kundin aus den Staaten im Laden hatte, die ein Rad mieten wollte. Misstrauisch fragte sie: „Und das stimmt, dass man hier keinen Helm tragen muss?“  „Ja“, sagte ich. „Das Tragen eines Helmes ist jedem selbst überlassen.“  „Wie wunderbar“, strahlte die Frau mittleren Alters. Sie blühte völlig auf. „Das ist ja ein herrliches Gefühl, einfach losfahren zu können! Bei uns würde das nicht gehen.“

Diese Verwandlung zu sehen, wie aus der skeptischen Frau eine Leidenschaft und eine Freude hervor brach, die man erst gar nicht vermutet hätte, wegen so einer kleinen Sache, die man sonst vielleicht eher als Lappalie abgetan hätte, öffnete mir die Augen. Hier in Berlin ohne Helm Rad fahren zu können, ohne fürchten zu müssen, jeden Augenblick von der Polizei rausgewunken und zur Kasse gebeten zu werden, das war für sie ein Höhepunkt ihres Berlin- Besuchs. Mit welch kleinen Dingen man doch Menschen erfreuen kann. In diesem Moment wurde mir bewusst, was es bedeutet, wenn Menschen im Zusammenhang mit dem Radfahren von Freiheit sprechen.

Was hat Radfahren mit Freiheit zu tun?

Wenn man, um Rad zu fahren, erst einen Helm suchen muss, diesen aufsetzen, zurechtzupfen und den Verschluss schließen muss, das alles vielleicht bei 28 Grad und Sonnenschein, dann noch Helme für die Kinder, dazu vielleicht noch eine grellgelbe sogenannte Sicherheits- Weste mit silbernen Reflektorstreifen und der Aufschrift auf dem Rücken: Autofahrer, 1,5 m Seitenabstand halten, hervorkramen muss, dann geht ein Stück Leichtigkeit verloren.

Noch dazu muss man am Rad auch tagsüber Frontreflektor, Heckreflektor, Seitenreflektoren, Pedalreflektoren, Lampe vorn, Rücklichtlampe, Dynamomaschine und wer weiß, in der Zukunft vielleicht noch Rückenpanzer, Ellenbogen- und Knieschützer, Front- und Seitenairbags mitführen. Irgendwann vielleicht das Schweizer Nummernschild mit Versicherungspolice, die ja nur ca. umgerechnet 9 Euro im Jahr kostet, wie die Schweizer begeistert kundtun, auch wenn sie das einzige Land der Welt sind, die das den Radlern aufbürden.

Und schlussendlich muss man noch 2 schwere Schlösser ans Rad montieren, um nicht plötzlich ohne Rad dazustehen. Und so geht irgendwann die Leichtigkeit verloren und immer weniger Leute fahren mit Freude Rad. So wie jetzt schon kaum noch Kinder ihre Alltagswege mit dem Rad zurücklegen. Aber Ordnung muss sein. Wo kämen wir denn hin, Ordnung und Sicherheit, die höchsten Tugenden in unserm Land.

Wann kommt die Helmpflicht für Fussgänger?

Da frage ich mich natürlich, warum tragen denn die Autofahrer keinen Helm, wo doch die häufigsten Verletzungen von Autofahrern Kopfverletzungen sind? Und wann kommt eigentlich die Helmpflicht für Fußgänger, die  Treppen und Leitern hinunter stürzen könnten. Vielleicht sollte man Gebrechlichen und Alten am Besten das Gehen verbieten, um sie vor sich selbst in Sicherheit zu bringen? Und Kindern, die laufen lernen, und sich ständig den Kopf am Tisch stoßen, einen Vollvisierhelm verpassen.

Anstatt die Ursachen für Unfälle anzugehen, wird hauptsächlich an den Symptomen, an den Folgen herumgedoktert, und möglichen Gefährdungspotentialen durch eine Verbieten- Kultur begegnet. Demjenigen, der von sich aus keinen bedroht, wird die Pflicht auferlegt, sich immer mehr zu schützen. Aber nicht als freie Entscheidung.

Das Traurige an der Geschichte ist, dass dadurch die Freiheit der Menschen immer weiter eingeschränkt wird unter der Devise, aus Sicherheitsgründen geschlossen. Der schleichende Tod der Freiheit.

Deshalb brauchen wir Alternativen, Menschen, die sich nicht einschüchtern lassen, Menschen, die für die Freiheit eintreten. Denn zuerst stirbt die Freiheit, dann der Mensch. Marko Teubert

Das Leben ist bunt
Das Leben ist bunt

 

 

 

 

 

 

 

…Alle, die von Freiheit träumen,
Sollen’s Feiern nicht versäumen,
sollen tanzen auch auf Gräbern.
Freiheit, Freiheit,
Ist das einzige, was zählt.
Freiheit, Freiheit,
Ist das einzige, was zählt.

Marius Müller-Westerhagen

Wie wir endlich in Bangkok Fahrrad fahren konnten….

Wie wir endlich in Bangkok Fahrrad fahren konnten….

Großstadtmoloch Bangkok mit Poolposition…..

Dagmar:

Im vergangenen Winter verbrachten wir 2 Monate als sechsköpfige Familie in Thailand. Während der  letzten Woche unserer Thailandreise waren wir in Bangkok. Wir wohnten ca 15 km vom Zentrum entfernt in einer Jugendherberge, die einen coolen Pool mit Palmemgarten auf dem Dach hatte. Dort konnten wir uns von den Ausflügen in die City erholen. Für die Kinder war es sowieso der liebste Aufenthaltsort in Bangkok. In unserer Umgebung entdeckten wir sogar einige Fahrradläden. Vielleicht würden wir ja dort Fahrräder mieten können. Also machten wir uns auf den Weg….

Unterwegs in der City of Life…

City of Life steht auf der betongrauen Hochbahntrasse, die sich quer durch die Stadt zieht, während sich darunter ein unablässiger Autokonvoi bis in die Vorortstraßen wälzt. Der Autor dieser Worte muss einen sehr eigenen Sinn für Humor haben, überlegten mein Sohn Timo und ich, als wir dies lasen. Verglichen mit Bangkok ist Berlin ein Wellnesskurort. Bangkok ist laut und stickig. Es gibt nur wenige Metrolinien und die Wege dauern sehr lang, denn Stau ist der Normalzustand, auch für Busse und Taxis. Als Fußgängerin fühlte ich mich wie ein gejagtes Reh, wenn ich versuchte die Straße zu überqueren. Eine grüne Fußgängerampel, von denen es eh nur sehr wenige gibt, bedeutet nicht, dass die Autos wirklich halten. Das Ampelmännchen schien eher so eine unverbindliche Empfehlung zu sein.

Unterwegs mit Taxi, Bus und Fluss!

Am Anfang wirkte alles unglaublich chaotisch. Nach ein paar Tagen und mit einem guten ÖPNV Plan fand ich allmählich meine Wege durch die Stadt. Mit Taxi, Bus, Bahn und Fluss entdeckten wir die Stadt. War ich mit den Kleinen in der Metro unterwegs, standen immer andere Fahrgäste auf, um den Kindern Platz zu machen. Das ist dort üblich und auch wirklich eine Erleichterung, wenn man mit Kindern unterwegs ist, die nach den langen Wegen abends müde sind. Allerdings haben wir so gut wie keine Kinder in Bangkok gesehen, während im übrigen Thailand die Kinder überall präsent sind. Auf jeder beliebigen Straße in Berlin sehe ich in einer Stunde mehr Kinder als in ganz Bangkok in einer Woche. Das war etwas unheimlich. Wir fragten uns, wo die ganzen Kinder sind, die sind in Thailand überall präsent sind.

In der Metro von Bangkok - reserviert für Mönche, Schwangere, Alte und Kinder
In der Metro von Bangkok – reserviert für Mönche, Schwangere, Alte und Kinder

Im Flussverkehr

Mit den Booten, die auf den Kanälen unterwegs sind, kommt man in Bangkok am schnellsten voran. Das ist wirklich eine sehr spezielle Art, in der Stadt voranzukommen. Muß man unbedingt mal mitmachen. Vor allem, wenn man mit Kindern reist.

 http://www.youtube.com/watch?v=9FUzMp0Ib8o

Endlich, endlich, ein Fahrrad….

Großstadtmoloch, dachte ich, wenn ich durch die Strassen von Bangkok ging. Wahnsinnig viel Autos, viel weniger Mopeds als noch in Koh Lanta oder Krabi und sehr, sehr wenige Fahrradfahrer. Vor allem junge stylische Männer sah ich auf dem Cross- oder Rennrad durch die Strassen fahren. Mehr Fahrräder würden die Lebensqualität in der Stadt sichtlich erhöhen, aber die Stadt ist so zugebaut, daß es ziemlich schwer wäre, da eine Fahrradinfrastruktur aufzubauen. Wir wollten trotzdem wieder gerne ein Rad mieten, unverzagt, wie wir waren. Doch in keinem der Fahrradläden, von denen es einige gab, konnte man eins mieten.

Sportgeräte im Lumpinipark
Im Lumpinipark konnten wir in Übung bleiben

Wir waren schon ziemlich frustriert, doch dann: durch Zufall entdeckten wir bei einem Spaziergang einen Mopedhändler, der auch ein paar gebrauchte Fahrräder vor der Werkstatt zu stehen hatte. Marko sprach den Besitzer der Werkstatt an. Der war ganz überrascht über unsere Frage nach einer Fahrradmiete. Darüber hatte er noch nie nachgedacht, es hat wohl auch noch nie jemand gefragt. Also ließ er sich von Marko erklären, wie das geht und was man als Miete nimmt. Sie kamen ins Geschaft und ein paar Stunden später konnte Marko ein Fahrrad für uns abholen. Jetzt waren wir in der Umgebung flexibler unterwegs. Vor allem Marko freute sich darüber und hatte gleich viel mehr Spaß an Bangkok. Ich liebte es, mit dem Rad nachmittags zu den Märkten der Umgebung zu fahren und viele Leckereien für unser Abendessen zu holen.

 

Marko: In der Hauptstadt Bangkok wird es wohl kein Problem sein, ein Fahrrad zu mieten, dachte ich….

… Doch denkste. In der Jugendherberge in Stadtrandlage angekommen, fuhren wir die ersten Tage erst mal mit dem Taxi in die City, um die Lage zu checken. Mir fiel gleich auf, dass es im Gegensatz zu den kleineren Städten hier mehr Autos als Motorroller gab und so gut wie keine Fahrräder. Auch kein Wunder, wenn zwischen den Autos, die auf den großen Straßen fast ständig im Stau standen, so wenig Platz blieb, dass weder Roller noch Fahrräder durchkamen. Man braucht nicht selten eine Stunde in die Innenstadt für eine kurze Strecke von nur 10km, und das in einem engen stickigen Taxi. Und Laufen ist keine Alternative, sind die Bürgersteige doch oft so schmal und verbaut, dass der Fußweg manchmal zu einer Art Hindernislauf verkommt, dazu die schlechte Luft und der ständige Lärm. Kein Vergnügen. Doch die Thailänder scheinen das gelassen zu nehmen und stehen geduldig im Stau.

 

Der Umstieg auf mehr Fahrrad- und Rollerwege, der einen Ausweg aus dem Dilemma weisen könnte und zweifellos die Lebensqualität in der Stadt erhöhen würde, wird politisch wohl eher als Rückschritt gewertet, es scheint dafür zu spät. Dann kommen am Ende, wenn es kaum noch auszuhalten ist, Lösungen, die keine sind wie Fahrverbote für Autos mit geraden oder ungeraden Kennzeichen an bestimmten Tagen und so weiter, wie wir es von anderen Städten kennen. Eigentlich schade.

Für Fahrräder gab's mal bessere Zeiten in Bangkok
Für Fahrräder gab’s mal bessere Zeiten in Bangkok

Meine Hartnäckigkeit wurde belohnt!

Doch zurück zu unserem Fahrradproblem. Egal, in welchem Fahrradladen wir auch fragten, Fahrradmiete war nicht. Es gab zwar wirklich schöne gebrauchte Fahrräder für umgerechnet 170 Euro zu kaufen, aber für die kurze Zeit lohnte der Kauf nicht, außer wir hätten es eingeplant und das Rad mitgenommen. Aber was mich besonders erstaunte, war, dass es nicht einmal Motorroller zu mieten gab, die man doch sonst überall bekam. Anscheinend hatten die Thailänder in Bangkok schlechte Erfahrungen mit Touristen gemacht. Wir waren also völlig auf Taxi, Busse oder U- Bahn angewiesen.

Das war erst mal ein Schock, einfach unglaublich. Doch damit wollte ich mich nicht abfinden. Hartnäckig forschte und fragte ich, bis ich endlich drei Tage vor dem Abflug einen Motorradhändler fand, dessen Frau auch einige gute Gebrauchträder zum Verkauf anbot. Auf die Frage, ob er uns nicht ein Rad vermieten könne, reagierte er zunächst einmal völlig überrascht. Anscheinend hatte ihn das noch niemand gefragt. Was man denn dafür verlangen könne, fragte er. Ich erklärte ihm, wie das funktionierte und da er offen war, kamen wir ins Geschäft. Die Miete kostete dann zwar rund doppelt so viel, wie in den kleineren Orten bisher, also 20 Euro für drei Tage, dafür bekam ich aber auch ein leichtes Damenrad mit Korb und allem drum und dran, das ich am liebsten mit nach Deutschland zurück genommen hätte. Und er war sogar bereit, später das Fahrrad in unserer Jugendherberge abzuholen. Nachdem er meinen Ausweis kopiert hatte und ich eine Kaution von 35 Euro gezahlt hatte, konnte ich das Rad dann mitnehmen. Das war eine Freude. Ich konnte es kaum fassen, endlich unabhängig zu sein.

Was ich mit dem Fahrrad alles entdeckt habe.

Oldtimer in Bangkok
Oldtimer in Bangkok

Schon am Abend machte ich mich daran, die Umgebung zu erkunden. Ich entdeckte einen BMW- Oldtimer- Laden, der die schönsten BMW- Oldtimer aus den 50igern im Angebot hatte, fand ein Geschäft, das sich auf VW- Oldtimer aus den 40igern spezialisiert hatte und einen Platz, auf dem hinter einem schlichten LKW- Planenzaun unbewacht die schönsten antiken amerikanischen Straßenkreuzer standen nebst knallroten 50iger Jahre Tanksäulen und emaillierten Coca- Cola- Schildern. Zwanzig Meter daneben uralte Fahrräder aus den 30igern schön nebeneinander aufgereiht und die ersten Fahrräder der Geschichte mit Benzin- Hilfsmotor. Als ich dann ein paar Straßen weiter auch noch die beste Pizzeria weit und breit entdeckte und leckere, knusprige Pizza mitbrachte, war das Glück perfekt. Endlich einmal was anderes als Reis oder Nudeln. Die Fahrt zur 3km weit entfernten Pizzeria wurde von meinen Kindern regelmäßig bejubelt. In Bankok ohne Fahrrad, das wollte ich nie wieder sein und ich bedauerte es sehr, nicht früher ein Rad gehabt zu haben, denn es gab hier so viel zu entdecken. Auch Julika und Dagmar liehen sich das Rad aus und genossen die Fahrt. Die Autofahrer fahren sehr moderat und halten entgegen unser Befürchtung wirklich Abstand.

Es ist schon ein Unterschied, ob eingekesselt in einem Taxi die Läden nur so an einem vorüber schießen, oder ob man nach Belieben hier und da anhalten kann, ohne sich Gedanken über einen Parkplatz oder die Kosten des Taxis machen zu müssen. Auf dem Rad vergingen die letzten Tage in Bankok wie im Flug.

 

Fahrräder mitnehmen oder mieten?

Fazit: Nicht an jedem Ort in Thailand kann man unproblematisch Fahrräder mieten. Auch an die Qualität der Mieträder darf man keine hohen Ansprüche stellen. Aber es macht wahnsinnig viel Spaß, in Thailand mit dem Rad unterwegs zu sein.

In Koh Lanta, einer Insel mit guter touristischer Infrastruktur, kann man Räder für 2 bis 3 Euro am Tag mieten. Bei länger Mitdauer wird es günstiger. Auf kleineren Inseln wird es mit der Fahrradmiete schwieriger bis unmöglich.

Wenn man überall immer in Thailand Fahrrad fahren will, bleibt einem nichts anderes übrig, als sich eins von zu Hause mitzunehmen, oder man kauft sich eins, will man nicht den örtlichen Gegebenheiten ausgeliefert sein. Für ca 200 € sind einfache Damenräder zu bekommen. Bleibt man fest an einem Ort, kann der Kauf Sinn machen, reist man aber umher, wird die Mitnahme des Rades wegen der Schiffsfahrten übers Meer sicherlich schwieriger, noch dazu, wenn man kleine Kinder und eine Menge Gepäck dabei hat. Hatten wir aber ein Fahrrad zur Verfügung, erleichterte es uns den Alltag sehr. Wir haben jedenfalls daraus gelernt: Das nächste Mal werden wir uns wahrscheinlich ein Faltrad mitnehmen, dann entfällt die lästige Sucherei und die Ungewissheit. Das können wir jedem nur empfehlen.

Hier geht es zu unserem Bericht über unsere Erfahrungen in der Region Krabi in Südthailand:

Ein Bericht über ein Fahrradverleihsystem in Bangkok:

http://www.reiseberichte.bplaced.net/thailand/green-bangkok-bike-bangkok-thailand.html

Hier kann man geführte Fahrradtouren in Bangkok buchen:

http://bangkokbiking.com/bangkok/

Hier kann man in Bangkok Fahrräder mieten. Ist ziemlich zentral Nähe Khao San Road:

http://www.velothailand.com/rental/

Meine Erfahrungen mit dem Rad in Thailand

 

Dagmar

Dagmar

Dagmar: Fahrradfahren ist Freiheit…

…einfach losfahren, ohne mir Gedanken machen zu müssen über Abfahrtzeiten, Stau, Tank oder Parkplätze. Fahrradfahren ist einfach unglaublich unkompliziert. Das ist es, was ich am Fahrradfahren so liebe. Noch dazu lieben meine Kinder Fahrradfahren ebenso sehr wie ich, viel mehr als angeschnallt im Auto zu sitzen, lassen sie sich gerne den Wind um die kleinen Nasen wehen. So sind sie erst im Bauch mit mir unterwegs, dann in der Trage auf dem Rücken, sitzen bald darauf im Kindersitz vor oder hinter mir, bis sie schließlich selber fahren. Wenn dann die ersten gemeinsamen Fahrradtouren folgen, ist unser Fahrradglück vollkommen. So haben wir schon einige Länder via Rad erkundet. Aber auch die Umgebung von Berlin verlockt mit schönen Touren, um besonders bei schönem Wetter zusammen Fahrrad zu fahren

Die Fahrradfamilie

Und das tun wir als Familie viel und gerne. Ich bin Mutter von 4 Kindern und mit Marko verheiratet. Wir arbeiten im Fahrradladen zusammen, bilden uns aber auch im Bereich Gewaltfreie Kommunikation weiter, was ich mindestens ebenso wichtig wie Fahrradfahren finde. Außerdem bin ich Theaterpädagogin und arbeite leidenschaftlich gerne in meinem Garten, um uns mit Zucchini und Tomaten zu versorgen.

Ich freue mich, wenn ich mit einer Kundin oder einem Kunden ein Fahrrad für sie finden kann, mit dem sie glücklich sind. Das ist für den einen ein ultracooles Rennrad, für einen anderen eine gemütliche Familienkutsche. Denn nur ein Rad, mit dem man sich wohlfühlt, wird ein Rad, mit dem man viel fährt. Deswegen ist mein Tipp an Menschen, die ein Fahrrad suchen; Suche Dir ein Rad aus, was Dich glücklich macht, bei dem Du Dich jedes Mal freust, wenn Du mit ihm fährst. Das ist viel wichtiger als eine rationale Entscheidung über das vermeintlich richtige Rad.